Samstag, März 25, 2023

Wir für Werne: Gewerbeflächen und Innenstadt bleiben Schwerpunkte

Anzeige

Wer­ne. Die Schaf­fung von Gewer­be­flä­chen und die Stär­kung der Innen­stadt sind die Schwer­punkt­the­men, mit denen sich die Wirt­schafts­ge­mein­schaft „Wir für Wer­ne“ auch in Zukunft beschäf­ti­gen wird.

Der Vor­sit­zen­de Micha­el Zur­horst for­der­te in der Jah­res­haupt­ver­samm­lung am Mon­tag­abend (22.08.2022) im Hotel am Klos­ter die Mit­glie­der dazu auf, sich aktiv an der Arbeit zu betei­li­gen. „Wir müs­sen was tun“, mach­te er die Dring­lich­keit deut­lich. Gut ein Drit­tel der aktu­ell 135 Mit­glie­der der Gemein­schaft waren zu die­ser Ver­samm­lung erschie­nen. Neu­wah­len zum Vor­stand stan­den nicht an, sie fin­den erst im kom­men­den Jahr statt.

- Advertisement -

„Wir für Wer­ne“ habe sich inten­siv und kon­struk­tiv mit der Beglei­tung des Bür­ger­ent­scheids zum Gewer­be­ge­biet Nord­lip­pe­stra­ße beschäf­tigt, sag­te Zur­horst in sei­nem Rück­blick auf die Akti­vi­tä­ten des ver­gan­ge­nen Jah­res. Das Gewer­be­ge­biet sei geschei­tert, weil die Mehr­heit der abge­ge­be­nen Stim­men gegen die Pla­nun­gen gestimmt habe, nicht aber die Mehr­heit der Bür­ger: „Es gibt eine schwei­gen­de Mehr­heit, die nichts gemacht hat.“ 

Die gebe es auch bei „Wir für Wer­ne“. Nun sei es an der Zeit, Per­spek­ti­ven zu schaf­fen, damit auch in Zukunft eine wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung in Wer­ne mög­lich sei. Bür­ger­meis­ter Lothar Christ, Gast der Ver­samm­lung, warb für den von Wirt­schafts­för­de­rer Mat­thi­as Stil­ler initi­ier­ten Bür­ger­dia­log, in dem offen über die Aus­wei­sung von Gewer­be­flä­chen dis­ku­tiert wer­den soll.  Der­zeit stün­den kei­ne ver­füg­ba­ren Flä­chen mehr zur Verfügung.

Eine gute Nach­richt über­brach­te Land­rat Mario Löhr, der eben­falls Gast der Ver­samm­lung war. Mit dem Aus­bau der Ovelgönne/Penningrode wer­de 2024 begon­nen, 2025 sei mit der Fer­tig­stel­lung zu rech­nen. Schlag­lö­cher und die maro­den Rad­we­ge sol­len dann der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren, Que­rungs­hil­fen für mehr Ver­kehrs­si­cher­heit sor­gen und Park­flä­chen geschaf­fen wer­den. Die Stadt sei inten­siv an der Umset­zung des Pro­jek­tes betei­ligt, das erst durch die Umwid­mung der Stra­ße von einer Land- zur Kreis­stra­ße mög­lich gewor­den sei, ergänz­te Bür­ger­meis­ter Christ. Man ste­he im engen Kon­takt mit den Anwoh­nern, die in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der über die schwie­ri­ge Ver­kehrs­si­tua­ti­on an der Stra­ße geklagt hätten.

Posi­ti­ve Nach­rich­ten auch in Sachen zwei­tes Bahn­gleis. Die Finan­zie­rung sei gesi­chert, jetzt kön­ne mit der Pla­nung begon­nen wer­den, sag­te Christ: „Wir waren noch nie so weit.“ Dies sei ein Ver­dienst von „Wir für Wer­ne“, denn die Gemein­schaft habe 2019 durch ihr Enga­ge­ment die Initi­al­zün­dung für den Zusam­men­schluss der Anrai­ner­kom­mu­nen der Bahn­stre­cke gege­ben, die gemein­sam den Druck auf die Ent­schei­dungs­trä­ger erhöht hätten.

Mit Erfolg, wie Karl-Fried­rich Ost­holt beton­te. Der frü­he­re SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Wer­ner Stadt­rat gilt als Strip­pen­zie­her hin­ter den Kulis­sen, der die Bür­ger­meis­ter an einen Tisch hol­te und Türen in den zustän­di­gen Minis­te­ri­en öff­ne­te. Die Pla­nung für die 24 Kilo­me­ter lan­ge Stre­cke zwi­schen Müns­ter und Wer­ne kön­ne star­ten. „Die Finan­zie­rung ist kei­ne Hür­de mehr, denn im Bun­des­haus­halt ste­hen 73 Mil­li­ar­den Euro für den Neu­bau von Stre­cken zur Ver­fü­gung“, sag­te Ost­holt. Bei geschätz­ten Kos­ten von 300 Mil­lio­nen Euro für den Abschnitt Müns­ter-Wer­ne und wei­te­ren 100 Mil­lio­nen Euro für die Stre­cke zwi­schen Wer­ne und Lünen sei der Aus­bau eine ver­gleichs­wei­se klei­ne Inves­ti­ti­on. Auch der Bau sei zumin­dest zwi­schen Müns­ter und Wer­ne rela­tiv pro­blem­los mög­lich. Schwie­ri­ger sei schon die Pla­nung, denn dafür stün­den nicht genü­gend Kapa­zi­tä­ten zur Ver­fü­gung. Hier müs­se man wei­ter am Ball blei­ben und dür­fe die Hän­de nicht in den Schoß legen, appel­lier­te Ostholt.

Nach Fer­tig­stel­lung des zwei­ten Glei­ses kön­ne die Stre­cke an den Deutsch­land­takt ange­schlos­sen wer­den, Regio­nal­zü­ge sei­en dann halb­stünd­lich unter­wegs. „Rund 90.000 Auto­fahr­ten fal­len bei die­ser grö­ße­ren Tak­tung weg“, beton­te Ost­holt. Das zwei­te Gleis sei ein rie­si­ger Stand­ort­vor­teil für die Stadt.

Eben­so bedeut­sam für Wer­ne sei der Bau der welt­weit größ­ten For­schungs- und Frei­zeit­an­la­ge „SCNCWAVE/SURFWRLD“ auf dem frü­he­ren Zechen­ge­län­de, sag­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ. Inves­tor Dr. Micha­el Dete­ring stell­te die Pla­nung der Wel­len­an­la­ge vor und kün­dig­te an, mit sei­nem Unter­neh­men schon bald ein Büro in Wer­ne zu bezie­hen. In der frü­he­ren Filia­le der Deut­schen Bank an der Stein­stra­ße soll die Umset­zung des Pro­jek­tes fort­ge­setzt wer­den. Der Inves­tor ver­sprach, eine außer­ge­wöhn­li­che Anla­ge zu bau­en, die sowohl im wis­sen­schaft­li­chen als auch im Frei­zeit­be­reich neue Maß­stä­be set­ze. Wich­tig sei ihm eine enge Anbin­dung an die Innen­stadt. „Die Surf­wrld wird Wer­ne ver­än­dern, sie wird vor allem jun­ge Men­schen in die Stadt brin­gen“, so der Ingenieur.

Dete­ring berich­te­te auch über die Plä­ne für den Neu­bau eines Was­ser­kraft­werks in Sto­ckum, mit dem nicht nur der Ener­gie­be­darf für die „Surf­wrld“ gedeckt, son­dern auch Strom ins öffent­li­che Netz ein­ge­speist wer­den soll. Hier gebe es der­zeit Wider­stand sei­tens des Lip­pe­ver­ban­des und des Lan­des­fi­sche­rei­ver­ban­des, über den noch inten­siv dis­ku­tiert wer­den müs­se. Dete­ring selbst zeig­te sich aber über­zeugt: „Die­se Anla­ge ist umwelt­freund­lich und ein wich­ti­ger Bei­trag zum Kli­ma­schutz.“ Lob gab es vom Bür­ger­meis­ter: „Micha­el Dete­ring hat eine genia­le Idee und wir müs­sen für die­se genia­le Idee ein­tre­ten“, appel­lier­te das Stadt­ober­haupt an die „Wir für Werne“-Mitglieder, die Begeis­te­rung für die bei­den Pro­jek­te in der Stadt zu wecken.

Der Fach­kräf­te­man­gel belas­tet auch die hei­mi­schen Wirt­schafts­un­ter­neh­men. Micha­el Zur­horst warb dafür, die Inte­gra­ti­on von aus­län­di­schen Mit­ar­bei­tern zu erleich­tern, und stieß dabei auf Unter­stüt­zung bei Land­rat Mario Löhr. 

Ein gutes Mit­tel, Fach­kräf­te an Unter­neh­men zu bin­den, könn­te nach Ansicht der Gewer­be­trei­ben­den die Aus­ga­be von Wer­ne-Gut­schei­nen als steu­er­frei­er Sach­be­zug an die Mit­ar­bei­ter sein. Alex­an­der Are­nd vom Unter­neh­men Zmyle, das den Wer­ne-Gut­schein im Auf­trag der Stadt­mar­ke­ting GmbH orga­ni­siert, stell­te in der Ver­samm­lung die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten für eine Umset­zung vor. Monat­lich könn­ten Gut­schei­ne im Wert von 50 Euro steu­er- und sozi­al­ver­si­che­rungs­frei abge­ge­ben wer­den, drei­mal jähr­lich sei die zusätz­li­che Schen­kung eines Gut­scheins im Wert von 60 Euro mög­lich, sag­te Are­nd. Für die Aus­ga­be bie­te sein Unter­neh­men eine Inter­net-Platt­form an, die das Ver­fah­ren für die Unter­neh­men erleich­te­re. Der Vor­teil die­ser Form von Mit­ar­bei­ter­bin­dung liegt für den „Wir für Werne“-Vorsitzenden Zur­horst auf der Hand: „Die Kauf­kraft bleibt in Werne.“

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Rollendes Kaffeehaus legt auf Pilgertour Stopp in Werne ein

Werne. Der zur Zeit durch die Berichterstattung in vielen Medien wohl bekannteste Oldtimer-Doppeldeckerbus legt auf seiner aktuellen Tour eine längere Station in Werne ein....

Einführung persönlicher Tablets am GSC beschlossen

Werne. Mit einem Beschluss der Schulkonferenz werden ab dem Schuljahr 2023/24 auch am bischöflichen Gymnasium St. Christophorus persönliche Tablets für alle Schülerinnen und Schüler...

Lesetipp der Woche: Rasante Mission voller Magie und Abenteuer

Werne. Es ist Samstag. Zeit für den wöchentlichen Lesetipp von Bücher Beckmann, präsentiert von WERNEplus: Die Geschichtenwandler - Magische Tinte. Wer ein Buch verändert, verändert...

Gala für Ehrenamtliche im Brand- und Katastrophenschutz

Kreis Unna. "Für mich sind Sie die wahren Helden unserer Gesellschaft!" Ein Satz, ausgesprochen von NRW-Innenminister Herbert Reul – aber getragen von allen, die...