Donnerstag, Februar 15, 2024

Wir für Werne: Gewerbeflächen und Innenstadt bleiben Schwerpunkte

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Werne. Die Schaffung von Gewerbeflächen und die Stärkung der Innenstadt sind die Schwerpunktthemen, mit denen sich die Wirtschaftsgemeinschaft „Wir für Werne“ auch in Zukunft beschäftigen wird.

Der Vorsitzende Michael Zurhorst forderte in der Jahreshauptversammlung am Montagabend (22.08.2022) im Hotel am Kloster die Mitglieder dazu auf, sich aktiv an der Arbeit zu beteiligen. „Wir müssen was tun“, machte er die Dringlichkeit deutlich. Gut ein Drittel der aktuell 135 Mitglieder der Gemeinschaft waren zu dieser Versammlung erschienen. Neuwahlen zum Vorstand standen nicht an, sie finden erst im kommenden Jahr statt.

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„Wir für Werne“ habe sich intensiv und konstruktiv mit der Begleitung des Bürgerentscheids zum Gewerbegebiet Nordlippestraße beschäftigt, sagte Zurhorst in seinem Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Das Gewerbegebiet sei gescheitert, weil die Mehrheit der abgegebenen Stimmen gegen die Planungen gestimmt habe, nicht aber die Mehrheit der Bürger: „Es gibt eine schweigende Mehrheit, die nichts gemacht hat.“

Die gebe es auch bei „Wir für Werne“. Nun sei es an der Zeit, Perspektiven zu schaffen, damit auch in Zukunft eine wirtschaftliche Entwicklung in Werne möglich sei. Bürgermeister Lothar Christ, Gast der Versammlung, warb für den von Wirtschaftsförderer Matthias Stiller initiierten Bürgerdialog, in dem offen über die Ausweisung von Gewerbeflächen diskutiert werden soll.  Derzeit stünden keine verfügbaren Flächen mehr zur Verfügung.

Eine gute Nachricht überbrachte Landrat Mario Löhr, der ebenfalls Gast der Versammlung war. Mit dem Ausbau der Ovelgönne/Penningrode werde 2024 begonnen, 2025 sei mit der Fertigstellung zu rechnen. Schlaglöcher und die maroden Radwege sollen dann der Vergangenheit angehören, Querungshilfen für mehr Verkehrssicherheit sorgen und Parkflächen geschaffen werden. Die Stadt sei intensiv an der Umsetzung des Projektes beteiligt, das erst durch die Umwidmung der Straße von einer Land- zur Kreisstraße möglich geworden sei, ergänzte Bürgermeister Christ. Man stehe im engen Kontakt mit den Anwohnern, die in der Vergangenheit immer wieder über die schwierige Verkehrssituation an der Straße geklagt hätten.

Positive Nachrichten auch in Sachen zweites Bahngleis. Die Finanzierung sei gesichert, jetzt könne mit der Planung begonnen werden, sagte Christ: „Wir waren noch nie so weit.“ Dies sei ein Verdienst von „Wir für Werne“, denn die Gemeinschaft habe 2019 durch ihr Engagement die Initialzündung für den Zusammenschluss der Anrainerkommunen der Bahnstrecke gegeben, die gemeinsam den Druck auf die Entscheidungsträger erhöht hätten.

Mit Erfolg, wie Karl-Friedrich Ostholt betonte. Der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im Werner Stadtrat gilt als Strippenzieher hinter den Kulissen, der die Bürgermeister an einen Tisch holte und Türen in den zuständigen Ministerien öffnete. Die Planung für die 24 Kilometer lange Strecke zwischen Münster und Werne könne starten. „Die Finanzierung ist keine Hürde mehr, denn im Bundeshaushalt stehen 73 Milliarden Euro für den Neubau von Strecken zur Verfügung“, sagte Ostholt. Bei geschätzten Kosten von 300 Millionen Euro für den Abschnitt Münster-Werne und weiteren 100 Millionen Euro für die Strecke zwischen Werne und Lünen sei der Ausbau eine vergleichsweise kleine Investition. Auch der Bau sei zumindest zwischen Münster und Werne relativ problemlos möglich. Schwieriger sei schon die Planung, denn dafür stünden nicht genügend Kapazitäten zur Verfügung. Hier müsse man weiter am Ball bleiben und dürfe die Hände nicht in den Schoß legen, appellierte Ostholt.

Nach Fertigstellung des zweiten Gleises könne die Strecke an den Deutschlandtakt angeschlossen werden, Regionalzüge seien dann halbstündlich unterwegs. „Rund 90.000 Autofahrten fallen bei dieser größeren Taktung weg“, betonte Ostholt. Das zweite Gleis sei ein riesiger Standortvorteil für die Stadt.

Ebenso bedeutsam für Werne sei der Bau der weltweit größten Forschungs- und Freizeitanlage „SCNCWAVE/SURFWRLD“ auf dem früheren Zechengelände, sagte Bürgermeister Lothar Christ. Investor Dr. Michael Detering stellte die Planung der Wellenanlage vor und kündigte an, mit seinem Unternehmen schon bald ein Büro in Werne zu beziehen. In der früheren Filiale der Deutschen Bank an der Steinstraße soll die Umsetzung des Projektes fortgesetzt werden. Der Investor versprach, eine außergewöhnliche Anlage zu bauen, die sowohl im wissenschaftlichen als auch im Freizeitbereich neue Maßstäbe setze. Wichtig sei ihm eine enge Anbindung an die Innenstadt. „Die Surfwrld wird Werne verändern, sie wird vor allem junge Menschen in die Stadt bringen“, so der Ingenieur.

Detering berichtete auch über die Pläne für den Neubau eines Wasserkraftwerks in Stockum, mit dem nicht nur der Energiebedarf für die „Surfwrld“ gedeckt, sondern auch Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden soll. Hier gebe es derzeit Widerstand seitens des Lippeverbandes und des Landesfischereiverbandes, über den noch intensiv diskutiert werden müsse. Detering selbst zeigte sich aber überzeugt: „Diese Anlage ist umweltfreundlich und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“ Lob gab es vom Bürgermeister: „Michael Detering hat eine geniale Idee und wir müssen für diese geniale Idee eintreten“, appellierte das Stadtoberhaupt an die „Wir für Werne“-Mitglieder, die Begeisterung für die beiden Projekte in der Stadt zu wecken.

Der Fachkräftemangel belastet auch die heimischen Wirtschaftsunternehmen. Michael Zurhorst warb dafür, die Integration von ausländischen Mitarbeitern zu erleichtern, und stieß dabei auf Unterstützung bei Landrat Mario Löhr.

Ein gutes Mittel, Fachkräfte an Unternehmen zu binden, könnte nach Ansicht der Gewerbetreibenden die Ausgabe von Werne-Gutscheinen als steuerfreier Sachbezug an die Mitarbeiter sein. Alexander Arend vom Unternehmen Zmyle, das den Werne-Gutschein im Auftrag der Stadtmarketing GmbH organisiert, stellte in der Versammlung die technischen Möglichkeiten für eine Umsetzung vor. Monatlich könnten Gutscheine im Wert von 50 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei abgegeben werden, dreimal jährlich sei die zusätzliche Schenkung eines Gutscheins im Wert von 60 Euro möglich, sagte Arend. Für die Ausgabe biete sein Unternehmen eine Internet-Plattform an, die das Verfahren für die Unternehmen erleichtere. Der Vorteil dieser Form von Mitarbeiterbindung liegt für den „Wir für Werne“-Vorsitzenden Zurhorst auf der Hand: „Die Kaufkraft bleibt in Werne.“

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