Freitag, März 24, 2023

Tierquäler-Skandal: Neue Vorwürfe gegen Mecke erhoben

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Wer­ne – Im Tier­quä­ler-Skan­dal bei der Flei­sche­rei Mecke erhär­tet sich immer mehr der Ver­dacht, dass kran­ke und geschwäch­te Tie­re aus der umstrit­te­nen Vieh­sam­mel­stel­le an der Lüne­ner Stra­ße in den nor­ma­len Schlacht­be­trieb gelangt und zu Lebens­mit­teln ver­ar­bei­tet wur­den, die in den Geschäf­ten an Ver­brau­cher ver­kauft wurden.

Das ARD-Maga­zin FAKT berich­te­te in sei­ner Sen­dung am Diens­tag­abend (17. August) über die­se Vor­wür­fe, die durch Aus­sa­gen von Insi­dern belegt wer­den. Die Inter­view­part­ner wol­len anonym bleiben.

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Das Maga­zin FAKT hat­te Ende Juli den Skan­dal bun­des­weit öffent­lich gemacht, nach­dem die Soko Tier­schutz Video­auf­nah­men aus der Vieh­sam­mel­stel­le vor­ge­legt hat­te. Die Bil­der zei­gen, dass kran­ke und schwa­che Tie­re bru­tal miss­han­delt wur­den. Auf­grund der gro­ßen Reso­nanz war ein Kame­ra­team der ARD nun erneut vor Ort. Der Bei­trag von Diens­tag zeigt neu­es Video­ma­te­ri­al, auf dem Fir­men­in­ha­ber Mar­ko Mecke mehr­fach in die Vieh­sam­mel­stel­le zu sehen ist. Auf einer Auf­nah­me nur weni­ge Meter von einem abge­ma­ger­ten Rind. Die Tier­sam­mel­stel­le war behörd­lich aber nur für Pfer­de zugelassen.

Mecke hat­te nach dem Bekannt­wer­den des Skan­dals öffent­lich beteu­ert, dass er von den Miss­hand­lun­gen nichts gewusst habe, und sei­ne Unter­stüt­zung bei der Auf­klä­rung zuge­sagt. Die bei­den auf den Vide­os gezeig­ten Mit­ar­bei­ter wur­den unver­züg­lich ent­las­sen. Mecke sag­te, dass er nicht nah genug an den ein­zel­nen Betriebs­tei­len sei­nes Unter­neh­mens dran gewe­sen sei. Die FAKT-Auf­nah­men bewei­sen nun das Gegen­teil. Für ein Inter­view stand der Fir­men­chef dem ARD-Maga­zin nicht zur Verfügung.

Fried­rich Mülln von der Soko Tier­schutz beton­te im Inter­view mit FAKT: „Trans­por­ter brin­gen Tie­re am lau­fen­den Band in die Metz­ge­rei, die wenigs­ten kom­men in die Schlacht­hö­fe für Tier­fut­ter. Die Kun­den der Fir­ma Mecke haben jetzt die Gewiss­heit, dass sie eine gute Chan­ce hat­ten, auch Fleisch von Tie­ren geges­sen zu haben, die krank und ver­letzt waren. Soge­nann­te ille­ga­le Schlachtungen.“

Befragt zur Rol­le des Kreis­ve­te­ri­när­amts in die­sem Skan­dal, mein­te Kai Braun­mil­ler, Vor­sit­zen­der der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft für Tier- und Ver­brauch­schutz: „Der Kon­su­ment ver­lässt sich bei der Kon­trol­le auf die Behör­de. Da muss so etwas auf­fal­len. Ohne Wenn und Aber.“

Land­rat Mario Löhr und sein Dezer­nent Uwe Hasche hat­ten am Diens­tag (17. August) in einem Pres­se­ge­spräch ver­si­chert, dass es bei allen Kon­trol­len in der Vieh­sam­mel­stel­le in Wer­ne nie zu Bean­stan­dun­gen gekom­men sei. Er kün­dig­te als Kon­se­quenz aus den Vor­fäl­len eine per­so­nel­le Ver­stär­kung des der­zeit 42-köp­fi­gen Kreis­ve­te­ri­när­am­tes an.

Die Betrie­be der Schlach­te­rei Mecke waren am ver­gan­ge­nen Frei­tag von der Kreis­be­hör­de geschlos­sen wor­den. Geschäfts­füh­rer Mar­ko Mecke und sei­nen Mit­ar­bei­tern wur­de der Umgang mit Tie­ren unter­sagt. Der der­zeit noch vor­han­de­ne Vieh­be­stand wird unter behörd­li­cher Auf­sicht abtransportiert. 

In dem FAKT-Bei­trag kamen auch der Land­rat sowie der Wer­ner Lebens­mit­tel­händ­ler Cle­mens Over­mann zu Wort.

Heu­te (Mitt­woch, 18. August) lädt die Soko Tier­schutz ab 19 Uhr zum Bür­ger­ge­spräch in den Kol­ping­saal ein.

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