Sonntag, März 26, 2023

SPD Werne fordert Anlaufstelle für Inklusion

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Wer­ne. Mit der Funk­ti­on eines „Inklu­si­ons­be­auf­trag­ten der Stadt Wer­ne“ soll eine zen­tra­le Anlauf­stel­le für den Quer­schnitts­be­reich Inklu­si­on geschaf­fen wer­den. Im Haus­halt 2022 sei dafür eine Plan­stel­le ein­zu­rich­ten, for­dert die SPD-Frak­ti­on in einem Antrag an den Aus­schuss für Sozia­les, öffent­li­che Ord­nung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on. Das Gre­mi­um tagt am Mitt­woch, 19. Mai, um 17.30 Uhr im Kolpingsaal.

In sei­ner Begrün­dung ver­weist der SPD-Frak­ti­ons­chef Lars Hüb­chen auf die Rati­fi­zie­rung der UN-Kon­ven­ti­on über die Rech­te von Men­schen mit Behin­de­rung (UN-BRK) im Jahr 2009, mit der sich Deutsch­land ver­pflich­tet habe, die inter­na­tio­na­le Kon­ven­ti­on in deut­sches Recht zu über­füh­ren und Maß­nah­men und Struk­tu­ren zur Siche­rung der benann­ten Men­schen­rech­te zu schaffen.

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Im Rah­men der städ­ti­schen Selbst­ver­wal­tung in Wer­ne wer­de bereits seit vie­len Jah­ren ver­sucht, über ver­schie­de­ne Ansät­ze die Lebens­be­din­gun­gen von Men­schen mit Behin­de­run­gen in poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen stär­ker mit­zu­den­ken und ihnen Teil­ha­be-Chan­cen zu sichern. „Ziel soll­te es sein, Inklu­si­on noch stär­ker als bis­lang als Quer­schnitts­the­ma zu eta­blie­ren, das alle Auf­ga­ben­be­rei­che der Stadt­ver­wal­tung und der städ­ti­schen Gesell­schaft durch­dringt“, schreibt Hübchen.

Inklu­si­on sei mehr als nur der Bau von Roll­stuhl­ram­pen und die Errich­tung von behin­der­ten­ge­rech­ten sani­tä­ren Ein­rich­tun­gen. Sie zie­le viel­mehr dar­auf ab, Men­schen mit oder ohne Behin­de­rung in allen Lebens­be­rei­chen ein gleich­be­rech­tig­tes und selbst bestimm­tes Zusam­men­le­ben in der Gesell­schaft zu ermög­li­chen, heißt es fer­ner sinn­ge­mäß. Bestehen­de bau­li­che sowie sons­ti­ge Hür­den sei­en suk­zes­si­ve abzu­bau­en. Inklu­si­on for­de­re dazu her­aus, das eige­ne Tun, Han­deln und Den­ken immer auch selbst­kri­tisch zu hin­ter­fra­gen, begrün­det die SPD-Frak­ti­on den Vorstoß.

Wer Inklu­si­on will, muss inno­va­ti­ve Ideen ent­wi­ckeln und neue Wege der Zusam­men­ar­beit suchen, argu­men­tiert Lars Hüb­chen und for­dert des­halb, ein inte­grier­tes Hand­lungs­kon­zept Inklu­si­on zu erar­bei­ten. So soll­ten Hand­lungs­fel­der für alle Auf­ga­ben­be­rei­che der Stadt defi­niert wer­den, wie eine mög­lichst gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung erreicht wer­den kön­ne. Eine sol­che Anlauf­stel­le bie­te zudem die Gele­gen­heit, das kon­se­quen­te Enga­ge­ment aus dem Ehren­amt zu ver­ste­ti­gen und noch stär­ker in der täg­li­chen Arbeit aller Fach­be­rei­che zu ver­an­kern. Auch ein fach­li­cher Aus­tausch mit dem Land­schafts­ver­band West­fa­len-Lip­pe und des­sen dem Stabs­be­reich Inklu­si­on böte sich an.

Bei­spie­le aus dem Kreis Unna, aber auch Städ­ten wie bei­spiels­wei­se Schwer­te ver­deut­li­chen, dass eine sol­che Stel­le Sinn macht. Ein Aus­tausch mit die­sen Stel­len in ande­ren Städ­ten kann hel­fen, ein Netz­werk auf­zu­bau­en. So kön­ne die Stadt Wer­ne von den Erfah­run­gen ande­rer Städ­te und Kom­mu­nen pro­fi­tie­ren, gleich­zei­tig aber auch die jahr­zehn­te­lan­ge Erfah­rung der eige­nen Bemü­hun­gen um ein inklu­si­ves Zusam­men­le­ben zu nut­zen. Der poli­ti­sche Wil­le, dies zu tun, zei­ge sich neben der Eta­blie­rung des Behin­der­ten­bei­ra­tes auch durch den in die­ser Wahl­pe­ri­ode ein­ge­führ­ten Aus­schuss für Sozia­les, Öffent­li­che Ord­nung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on, betont Hübchen.

Ansatz­punk­te gebe es vie­le, schil­dert der Aus­schuss­vor­sit­zen­de Peter Roe­mer (SPD) auf Nach­fra­ge. Neben der Besei­ti­gung bau­li­cher Bar­rie­ren sei­en dies – wie gera­de im Gespräch – auch die Anschaf­fung inklu­si­ver Gerä­te auf Spiel­plät­zen. Inklu­si­on bedeu­te, dass es für alle die Mög­lich­keit der Betei­li­gung geben müs­se, sodass jeder genau­so leben kön­ne wie alle ande­ren, ergänzt Ange­li­ka Roe­mer, Vor­sit­zen­de des Behin­der­ten­bei­rats. Wich­tig sei vor allem auch, wie die Stel­le besetzt wer­de, setzt sie sich für eine Fach­kraft wie etwa aus dem Bereich der inklu­si­ven Heil­päd­ago­gik oder dem Bereich Sozia­le Arbeit/Pädagogik ein.

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