Werne. Erstmals seit über einem halben Jahr hat sich am Mittwochabend wieder der Ausschuss für Soziales, bürgerschaftliches Engagement und öffentliche Ordnung getroffen. Dabei ging es auch um den aktuellen Stand zur Corona-Pandemie in der Lippestadt.
Im Rats- und Bürgersaal des Alten Rathauses berichtete Kordula Mertens, Abteilungsleiterin für den Bereich Bürgerangelegenheiten und Soziales, über die aktuellen Zahlen. Seit Ausbruch der Pandemie sind drei Menschen in Werne verstorben, bislang haben sich 361 Personen in Quarantäne begeben. Bislang sind 114 Personen positiv auf eine Corona-Virus-Infektion getestet worden.
Hauptansteckungsgrund seien aktuell private Partys, auch in Altenheimen gebe es immer wieder neue Infizierte. „Im Gegensatz dazu sind die Zahlen in den Bereichen Schulen, Kitas und bei Urlaubs-Rückkehrern gering“, erklärte Mertens. „Insgesamt betrachtet stehen wir in Werne ganz gut da, wir müssen aber im Alltag weiter darauf achten, dass das so bleibt.“
38 Strafen im Zusammenhang mit Corona-Verstößen
Die Leiterin des Ordnungsamtes berichtete zudem von den Strafen, die im Zusammenhang mit Corona-Verstößen ausgestellt worden sind. Dies sind bisher 38, die Spanne des verhängten Bußgeldes liegt zwischen 150 und 2.500 Euro. Erst 24 Strafen sind bisher bezahlt, bei den anderen laufen die Verfahren noch.
Schon zu Beginn der Pandemie ist im Stadthaus ein Stab für „außergewöhnliche Ereignisse“ gegründet worden, zu dem neben Bürgermeister Lothar Christ auch Vertreter von Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordnungsamt gehören. In der Anfangszeit sei an sieben Tagen in der Woche kontrolliert worden, beispielsweise in Gaststätten oder bei Friseuren, berichtete Mertens. Aktuell stehen regelmäßige Kontrollen bei der Außengastronomie an, dazu hat das Ordnungsbündnis von Polizei und Ordnungsamt ein Auge auf das Tragen von Masken an den Bushaltestellen. Nicht zuletzt gehen die Kontrolleure Hinweisen nach, die von Bürgern gemeldet werden.
Aufgrund der sich regelmäßig ändernden Regelungen der Coronaschutzverordnung sind allein zwei Mitarbeiter damit beschäftigt, Fragen zu diesem Thema zu beantworten. „Die Anzahl dieser Anfragen hat massiv zugenommen. Es ist den Leuten teils schwer verständlich zu machen, dass sie keinen Polterabend, aber eine Hochzeit feiern dürfen“, so Mertens.
Beratungen zur Sim-Jü-Alternative
Auch zur Sim-Jü-Absage äußerte sich die Abteilungsleiterin. Derzeit werde im Stadthaus über eine Alternative nachgedacht, Ergebnisse sollen in zwei bis drei Wochen vorliegen. „Eine Kirmes ist nicht zulässig. Da muss man sich was anderes überlegen. Grundvoraussetzung ist, dass das auf einer abgesperrten Fläche stattfinden kann.“ Dazu merkte Raimund Hölscher von der CDU an, dass der Platz am Solebad dafür nicht in Betracht gezogen werden solle. „Der Hagen muss frei bleiben, denn das Solebad hat lange genug am Hungertuch genagt.“ Traditionell hatte das Bad bisher die Sperrung des Parkplatzes für die Durchführung des Volksfestes zur Revision genutzt und war in dieser Zeit für Besucher geschlossen.