Dienstag, Mai 30, 2023

Lenklar 2022: Marco Kutscher will den zweiten Sieg im Großen Preis

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Wer­ne. Wenn Mar­co Kut­scher (47) am Oster­mon­tag (18. April) beim Tur­nier in Lenklar in den Par­cours ein­rei­tet und das Glo­cken­zei­chen den Beginn des Umlaufs signa­li­siert, steigt die Span­nung auf den Zuschau­er­rän­gen. Denn der gebür­ti­ge Nor­de­ner gehört seit vie­len Jah­ren zur Eli­te der bun­des­deut­schen Spring­rei­ter und hat auch inter­na­tio­nal ein Wört­chen mit­zu­re­den, wenn es um die Ver­ga­be von Prei­sen, Titeln und Sie­ger­schlei­fen geht.

Zwei­fa­cher Olym­pia­rei­ter, Deut­scher Meis­ter sind nur zwei Stich­wor­te des Rei­ters, der heu­te zusam­men mit sei­ner Lebens­ge­fähr­tin Eva Bit­ter einen Aus­bil­dungs­stall in Bad Essen (Nie­der­sach­sen) betreibt. Lenklar ist für den sat­tel­fes­ten Ost­frie­sen natür­lich bei der sieb­ten oder ach­ten Teil­nah­me kein unbe­kann­ter Ort mehr. Zuletzt hol­te sich der Pro­fi 2019 den Gro­ßen Preis. Kut­scher hat auch in die­sem Früh­jahr sei­nen Hut wie­der in den Ring gewor­fen und will ver­su­chen, an den Erfolg von vor zwei Jah­ren anzu­knüp­fen. Lenklar hat im Pro­fi­be­reich einen sehr guten Namen.

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Kut­scher: „Ich ken­ne kein natio­na­les Tur­nier mit einem so hohen Preis­geld.“ Immer­hin lie­gen für die Plat­zier­ten im Gro­ßen Preis ins­ge­samt 40.000 Euro bereit. Doch es ist natür­lich nicht allein das Geld, das für Kut­scher die Anfahrt nach Wer­ne zu einem per­sön­li­chen Pflicht­ter­min macht. Der Pro­fi­rei­ter betont: „Bei einem so hoch dotier­ten Tur­nier ist der Par­cours ent­spre­chend anspruchs­voll auf­ge­baut.“ Es ist die sport­li­che Her­aus­for­de­rung, der sich der 47-Jäh­ri­ge trotz aller Tur­nier­rou­ti­ne in die­sem Jahr wie­der stel­len will. Der Rei­ter ist das eine. Ohne ent­spre­chen­des Pferd ist der Lenkla­rer Gro­ße Preis natür­lich nicht zu gewin­nen. „Ich kann unter vier oder fünf Pfer­den aus­wäh­len, die für einen der­art anspruchs­vol­len Par­cours in Fra­ge kommen.“

Die Teil­nah­me an Tur­nie­ren gehört für den Chef eines Aus­bil­dungs­stalls zum Berufs­all­tag. Jun­ge Pfer­de bräuch­ten die Erfah­rung von rich­ti­ger Wett­kampf­at­mo­sphä­re. Als vor­der­grün­di­ge Wer­bung für sei­nen Aus­bil­dungs­stall will Mar­co Kut­scher die Tur­nier­teil­nah­me aller­dings nicht gewer­tet wis­sen. Er zeigt sich über­zeugt: „Die Starts gehö­ren zur Aus­bil­dung der Pferde.“

Im Win­ter­halb­jahr, so schil­dert der Pro­fi, neh­me er nicht jeden Ter­min für ein Hal­len­tur­nier an. Kut­scher: „Es ist auch mal erhol­sam, an einem Wochen­en­de nicht unter­wegs zu sein.“ Anders ist es jetzt im Früh­jahr und Früh­som­mer. Da ist der Kalen­der Kut­schers voll mit Turnierterminen.

Dass der Jun­ge aus Nor­den ein­mal zu den bes­ten Rei­tern der Nati­on gehö­ren wür­de, war bei sei­ner Geburt 1975 kei­nes­wegs abseh­bar. Sei­ne Eltern waren, was Pfer­de anbe­langt, nicht vor­be­las­tet. Das änder­te sich aber, als Mar­co Kut­scher und sein Bru­der älter wur­den. „Mei­ne Eltern ent­deck­ten ihre Pfer­de­be­geis­te­rung und nah­men uns Kin­der ein­fach mit in den Reit­stall.“ Dem jun­gen Ost­frie­sen mach­te das Rei­ten viel Freu­de. Klei­ne Tur­nier brach­ten ers­te Erfol­ge. Und eines Tages war sich Mar­co Kut­scher sicher: „Das will ich zu mei­nem Beruf machen.“

Nach der Aus­bil­dung zum Pfer­de­wirt mit der Fach­rich­tung „Rei­ten“, der Mili­tär­zeit an der Bun­des­wehr­sport­schu­le und sei­ner Tätig­keit als Berei­ter im Stall von Lud­ger Beer­baum zeig­ten die Leis­tun­gen und sport­li­chen Erfol­ge, dass der Ent­schluss, Berufs­rei­ter zu wer­den, rich­tig gewe­sen war.

Natür­lich gab es auf sei­ner Lauf­bahn auch Rück­schlä­ge. So der schwe­re Reit­un­fall 2016 in Rom, der für Kut­scher glück­li­cher­wei­se mit einer Gehirn­er­schüt­te­rung abging: „Ich konn­te schon am nächs­ten Tag das Kran­ken­haus wie­der verlassen.“

Trotz sei­ner vie­len natio­na­len und inter­na­tio­na­len Erfol­ge hat Mar­co Kut­scher sei­ne Freu­de am Sport kei­nes­wegs ver­lo­ren. Ein Wett­be­werb ohne Plat­zie­rung ist für ihn kei­ne Kata­stro­phe. Kut­scher: „Ich den­ke, ich habe genug Selbst­kri­tik bewahrt, um die Ursa­chen zuerst bei mir selbst und nicht beim Pferd oder mei­nen Mit­ar­bei­tern zu suchen.“ -hps-

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