Donnerstag, Februar 15, 2024

Lenklar 2022: Marco Kutscher will den zweiten Sieg im Großen Preis

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Werne. Wenn Marco Kutscher (47) am Ostermontag (18. April) beim Turnier in Lenklar in den Parcours einreitet und das Glockenzeichen den Beginn des Umlaufs signalisiert, steigt die Spannung auf den Zuschauerrängen. Denn der gebürtige Nordener gehört seit vielen Jahren zur Elite der bundesdeutschen Springreiter und hat auch international ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die Vergabe von Preisen, Titeln und Siegerschleifen geht.

Zweifacher Olympiareiter, Deutscher Meister sind nur zwei Stichworte des Reiters, der heute zusammen mit seiner Lebensgefährtin Eva Bitter einen Ausbildungsstall in Bad Essen (Niedersachsen) betreibt. Lenklar ist für den sattelfesten Ostfriesen natürlich bei der siebten oder achten Teilnahme kein unbekannter Ort mehr. Zuletzt holte sich der Profi 2019 den Großen Preis. Kutscher hat auch in diesem Frühjahr seinen Hut wieder in den Ring geworfen und will versuchen, an den Erfolg von vor zwei Jahren anzuknüpfen. Lenklar hat im Profibereich einen sehr guten Namen.

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Kutscher: „Ich kenne kein nationales Turnier mit einem so hohen Preisgeld.“ Immerhin liegen für die Platzierten im Großen Preis insgesamt 40.000 Euro bereit. Doch es ist natürlich nicht allein das Geld, das für Kutscher die Anfahrt nach Werne zu einem persönlichen Pflichttermin macht. Der Profireiter betont: „Bei einem so hoch dotierten Turnier ist der Parcours entsprechend anspruchsvoll aufgebaut.“ Es ist die sportliche Herausforderung, der sich der 47-Jährige trotz aller Turnierroutine in diesem Jahr wieder stellen will. Der Reiter ist das eine. Ohne entsprechendes Pferd ist der Lenklarer Große Preis natürlich nicht zu gewinnen. „Ich kann unter vier oder fünf Pferden auswählen, die für einen derart anspruchsvollen Parcours in Frage kommen.“

Die Teilnahme an Turnieren gehört für den Chef eines Ausbildungsstalls zum Berufsalltag. Junge Pferde bräuchten die Erfahrung von richtiger Wettkampfatmosphäre. Als vordergründige Werbung für seinen Ausbildungsstall will Marco Kutscher die Turnierteilnahme allerdings nicht gewertet wissen. Er zeigt sich überzeugt: „Die Starts gehören zur Ausbildung der Pferde.“

Im Winterhalbjahr, so schildert der Profi, nehme er nicht jeden Termin für ein Hallenturnier an. Kutscher: „Es ist auch mal erholsam, an einem Wochenende nicht unterwegs zu sein.“ Anders ist es jetzt im Frühjahr und Frühsommer. Da ist der Kalender Kutschers voll mit Turnierterminen.

Dass der Junge aus Norden einmal zu den besten Reitern der Nation gehören würde, war bei seiner Geburt 1975 keineswegs absehbar. Seine Eltern waren, was Pferde anbelangt, nicht vorbelastet. Das änderte sich aber, als Marco Kutscher und sein Bruder älter wurden. „Meine Eltern entdeckten ihre Pferdebegeisterung und nahmen uns Kinder einfach mit in den Reitstall.“ Dem jungen Ostfriesen machte das Reiten viel Freude. Kleine Turnier brachten erste Erfolge. Und eines Tages war sich Marco Kutscher sicher: „Das will ich zu meinem Beruf machen.“

Nach der Ausbildung zum Pferdewirt mit der Fachrichtung „Reiten“, der Militärzeit an der Bundeswehrsportschule und seiner Tätigkeit als Bereiter im Stall von Ludger Beerbaum zeigten die Leistungen und sportlichen Erfolge, dass der Entschluss, Berufsreiter zu werden, richtig gewesen war.

Natürlich gab es auf seiner Laufbahn auch Rückschläge. So der schwere Reitunfall 2016 in Rom, der für Kutscher glücklicherweise mit einer Gehirnerschütterung abging: „Ich konnte schon am nächsten Tag das Krankenhaus wieder verlassen.“

Trotz seiner vielen nationalen und internationalen Erfolge hat Marco Kutscher seine Freude am Sport keineswegs verloren. Ein Wettbewerb ohne Platzierung ist für ihn keine Katastrophe. Kutscher: „Ich denke, ich habe genug Selbstkritik bewahrt, um die Ursachen zuerst bei mir selbst und nicht beim Pferd oder meinen Mitarbeitern zu suchen.“ -hps-

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