Bergkamen. Verschobene Prüfungen, keine Mottowoche und kein Abiball – die Corona-Krise trifft die Abiturienten hart. Damit die Schüler nicht ganz ohne Verabschiedung von der Schule gehen, soll die Zeugnisvergabe etwas Besonderes sein. Die Willy-Brandt-Gesamtschule hat am vergangenen Donnerstag daher erstmals eine Drive-In-Zeugnisverleihung ausgerichtet.
Am späten Nachmittag rollten in vier Staffeln die insgesamt gut 60 Abiturienten mit einem Auto an, um ihre Zeugnisse in der Gesamtschule abzuholen. Für feierliches Flair sorgte im Gebäude der Gang über einen roten Teppich, an dem etliche Fachlehrer ihre ehemaligen Schüler mit Applaus begrüßten. Zusätzlichen Glanz verströmten die eigentlich für den Abiball geplanten Outfits der jungen Erwachsenen und einige besondere Fahrzeuge, in denen sich die Schüler, überwiegend von ihren Eltern begleitet, vorfahren ließen.
In der Halle des Eingangsbereichs angekommen, erhielten die von der Schulleitung und den Leistungskurslehrern in Empfang genommenen Abiturienten ihre Zeugnisse. Die Idee zur ungewöhnlichen Zeugnisverleihung hatte der Didaktische Leiter Paul Seck. Ich musste einen Moment überlegen, ob ich das gut finden soll, aber dann war uns schnell klar, dass es nicht viele Alternativen dazu gibt, denn wir wollten den Abiturienten auch ein lustiges und einmaliges Event anbieten, so Ulf Hassel, Leiter der Abteilung 11-13.
Der 18-jährige Philip Kuhn war vom Zeugnis zum Abholen durchaus angetan: „So kurzfristig, wie das jetzt erlaubt worden ist, wäre auch kaum etwas anderes möglich gewesen. Dafür, dass es so wenig Zeit zum Vorbereiten gab, haben die Lehrer da echt was daraus gemacht.“