Mittwoch, März 22, 2023

Zweites Gleis: Bahnbündnis fordert schnelle Umsetzung

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Wer­ne. Mit dem Pla­nungs­auf­trag für das 24 Kilo­me­ter lan­ge Teil­stück zwi­schen Amels­bü­ren und Wer­ne haben Bund und Land gemein­sam den Zug für den zwei­glei­si­gen Aus­bau der Bahn­stre­cke zwi­schen Müns­ter und Dort­mund auf die Schie­ne gesetzt.

Nun muss er auch zügig los­fah­ren und ohne Umwe­ge und Ver­spä­tun­gen schnells­tens sein Ziel errei­chen. Das for­dert das Bahn­bünd­nis West­fa­len, das sich seit 2019 im gemein­sa­men Schul­ter­schluss für das zwei­te Gleis stark macht.

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Am Mon­tag (30.01.2023) tra­fen sich nun die im Bahn­bünd­nis enga­gier­ten Ober­bür­ger­meis­ter, Land­rä­te, Bür­ger­meis­ter, IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer und wei­te­re Ver­tre­ter zu einer Sit­zung im Bür­ger­saal des Alten Rat­hau­ses in Wer­ne und ver­ab­schie­de­ten einen For­de­rungs­ka­ta­log, der an die Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­en in Düs­sel­dorf und Ber­lin geschickt wird. Dar­in wer­den die Ent­schei­dungs­trä­ger ein­dring­lich auf­ge­for­dert, im wei­te­ren Ver­fah­ren kei­ne wert­vol­le Zeit zu verlieren.

„Schnell, schnell, schnell“ lau­te jetzt die Devi­se, fass­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ den Tenor der Ver­an­stal­tung zusam­men. Die Ver­tre­ter der an der Bahn­stre­cke gele­ge­nen Kom­mu­nen und Krei­se wür­den kla­re Aus­sa­gen erwar­ten, wann kon­kret die Pla­nung beginnt und wann gebaut wird. Beim nächs­ten Tref­fen des Bahn­bünd­nis­ses soll NRW-Ver­kehrs­mi­nis­ter Oli­ver Kri­scher dar­über Aus­kunft geben. Lothar Christ: „Die Regi­on hält nicht still. Wir hal­ten den Druck hoch, damit mög­lichst schnell gebaut wird. Auch über Wer­ne hin­aus“. Denn Ziel müs­se sein, dass im nächs­ten Schritt auch das neun Kilo­me­ter lan­ge Teil­stück zwi­schen Wer­ne und Lünen zwei­glei­sig wird.

„Es ist schön, dass sich Bund und Land auf unse­ren Druck ver­stän­digt haben, das Pro­jekt gemein­sam anzu­ge­hen. Aber neben der Freu­de dar­über sind wir auch begrün­det unge­dul­dig“, sag­te Dort­munds Ober­bür­ger­meis­ter Tho­mas West­phal. Denn das Schie­nen­pro­jekt sei nicht nur für die Regi­on, son­dern auch lan­des­weit von gro­ßer Bedeutung.

Aus eins mach' zwei: Die Chancen auf ein zweites Gleis zwischen Münster und Dortmund sind deutlich gestiegen. Foto: Wagner
Aus eins mach’ zwei: Die Chan­cen auf ein zwei­tes Gleis sind deut­lich gestie­gen. Der For­de­rung ver­lieh das Bahn­bünd­nis West­fa­len bei einer Sit­zung im Alten Rat­haus in Wer­ne nun Nach­druck. Foto: Wagner

„Mit der For­de­rung nach einem zukunfts­fä­hi­gen Aus­bau der gesam­ten Nord-West-Schie­nen­ma­gis­tra­le von Schles­wig-Hol­stein über Ham­burg und Bre­men bis nach Nord­rhein-West­fa­len haben wir fun­diert dar­ge­legt, welch hohen Stel­len­wert die Schie­nen­ver­bin­dung ent­lang der Han­sa­li­nie hat“, so Haupt­ge­schäfts­füh­rer Ste­fan Schrei­ber von der IHK zu Dort­mund. Auch die Land­rä­te Chris­ti­an Schul­ze-Pel­len­ga­hr (Kreis Coes­feld) und Mario Löhr (Kreis Unna) beton­ten die Wich­tig­keit. „Das Teil­stück Müns­ter-Lünen bil­det einen der größ­ten Eng­päs­se im deut­schen Schie­nen­fern­ver­kehrs­netz, von den Aus­wir­kun­gen her nur ver­gleich­bar mit Brü­cken­sper­run­gen im Stra­ßen­ver­kehr wie in Lever­ku­sen oder Lüden­scheid“, wer­den sie in einer Pres­se­er­klä­rung zitiert.  Die aktu­el­len Ver­spä­tun­gen und Zug­aus­fäl­le hät­ten inzwi­schen ein uner­träg­li­ches Maß erreicht, sie wür­den nicht nur die Regi­on belas­ten, son­dern auch das Gesamt­netz. Schul­ze-Pel­len­ga­hr: „Die Bevöl­ke­rung der Regi­on ist damit sehr unzu­frie­den. Man kann sich auf den Zug nicht verlassen.“

Der 24 Kilo­me­ter lan­ge Teil­aus­bau zwi­schen Amels­bü­ren und Wer­ne brin­ge schon eine Ent­las­tung und ermög­li­che, den schnel­len RXX auf der Stre­cke Dort­mund-Müns­ter im 30-Minu­ten-Takt auf die Schie­ne zu brin­gen, sag­te Tho­mas Res­sel, Abtei­lungs­lei­ter Pla­nung beim Nah­ver­kehrs­ver­band NWL. Außer­dem bekom­me man end­lich Pla­nungs­si­cher­heit, auch die an der Stre­cke gele­ge­nen Bahn­hö­fe bar­rie­re­frei auszubauen.

Gast­ge­ber Lothar Christ war nach der Sit­zung zufrie­den: „Es ist gut, dass es jetzt end­lich los­ge­hen soll, aber ohne Druck aus der Regi­on geht es nicht vor­an. Das hat die Ver­gan­gen­heit gezeigt.“

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