Werne. Mit SURFWRLD/SCNCWAVE ist auf dem ehemaligen Werner Zechengelände ein Projekt in Planung, das ein Zentrum für hochkarätige wasserbauliche Forschung mit einem in dieser Form weit und breit einmaligen Freizeitangebot in Kombination verbindet.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung (ASPW), bringt der Projektentwickler Dr. Michael Detering das Gremium regelmäßig auf den neuesten Stand der Planungen, so auch in der Sitzung am 1. Juni 2023.
Es wurde ein ganzer Schwung von Gutachten erstellt, meldete er für die Expertisen zu Verkehr, Umwelt, Klima, Schall, Entwässerung, Artenschutz, Energie und Nachhaltigkeit Vollzug. Die technische Auslegung laufe, ebenso die Arbeit an der Architektur. Letztere werde etwas anders, schöner, berichtete er.
Man arbeite mit der RWTH Aachen zusammen und mit dem Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg. Der Ausbildungsgang Mechatronik des Berufskollegs sei an dem Aufbau eines numerischen und physikalischen Modells beteiligt, wies Dr. Detering auf die Einbindung der angehenden Mechatroniker hin.
„Wir sind wissenschaftlich gut eingebettet“, schilderte er die Kooperation mit der RWTH Aachen und der technischen Hochschule Köln. Das Forschungsrahmenprojekt liege vor und werde von zwei unabhängigen Universitäten überprüft. Im Projektbüro der SURFWRLD/SCNCWAVE in der Steinstraße sind fünf Mitarbeiter beschäftigt.
Starkregen, Sturm, Wellendynamik – Wasserbauliche Forschungsbedarf ist groß
Der Projektentwickler strich die Bedeutung des wissenschaftlichen Teil heraus. Der Bedarf an wasserbaulicher Forschung wachse. Als Beispiele nannte er klimatische Änderungen wie Starkregen und Sturmereignisse, Nutzungen wie die Offshore-Technik, Wasserkraft und Wellendynamik, technische Entwicklungen sowie Schifffahrt, Küstenschutz und mehr. Die Präsentation zum Großprojekt wurde auf dem Dresdner Wasserbaukolloquium (größte Wasserbauveranstaltung in Deutschland) vorgestellt.
Die Verkehrssituation rund um das Großprojekt interessierte das Gremium. „Wir hätten uns auch einen Kreisverkehr gewünscht“, reagierte Detering auf die Information von Dezernent Ralf Bülte, dass Straßen.NRW und Verkehrsministerium den Bau eines Kreisels an der Kreuzung von Kamener Straße, Südring und künftiger Zufahrt zum Surfwrld-Gelände endgültig abgelehnt haben. Wie berichtet, soll hier eine intelligente Lichtzeichenanlage die Verkehrsströme steuern.
Den Verkehrsanstieg bezifferte Detering erneut mit einem Prozent auf der Kamener Straße. Die Belastung durch den Wirtschaftsverkehr bezifferte er mit vier Lkw mehr pro Tag. In den Zeiten, in denen die Anlage nur für Forschungszwecke genutzt werde, rechne man mit einem Lkw, der das Gelände ansteuern werde.
Ein Großteil des Verkehrs zum Surfpark werde durch Rünthe führen, hieß es. Die Anlieger an der stark frequentierten Straße sind hier schon stark belastet. „Wir sind hier aber nicht der größte Verkehrserzeuger, Lidl oder Kaufland verursachten ein Vielfaches“, betonte er.
Mit der Stadt Bergkamen sei man im Gespräch, informierte Gabriele Stolbrink für die Verwaltung auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Artur Reichert (FDP) regte an, durch Hinweisschilder auf der A1 die Lkw zur nördlichen Abfahrt zu lenken und so eine Entlastung zu schaffen. Das nehme man mit, hieß es seitens der Verwaltung.
Der Parkplatz für das Gelände wird unterhalb der Halde angelegt, der Wohnmobil-Stellplatz oben auf der Halde. Der Großteil der Bäume dort bleibe erhalten, so Detering. Der untere Parkplatz werde mit einer PV-Anlage überdacht.