Werne. Die Neugestaltung des Spielplatzes am Gradierwerk war Thema im Jugendhilfe-Ausschuss (02.03.2023). Jan Casselmann vom Büro „Umoto“ stellte die Pläne vor, die von der Politik begeistert aufgenommen wurden. Einziger Haken: Die Finanzierung ist noch nicht gesichert.
Unter Beteiligung von Kindergartenkindern, Senioren und Anwohnern entwickelte Casselmann einen Spielplatz zum Thema „Salz und Kohle“, der alle Generationen ansprechen sowie inklusiv werden soll. Miteinbezogen wird auch die benachbarte Boule-Anlage.
Die Pläne sehen einen Sandspielplatz vor, Mini-Schaukeln, Klangspielgeräte, einen Kletterturm, Sitzplätze für alle, einen geschwungenen Weg und keine Kieselsteine mehr. „Zuletzt hatte sich ein Kind wieder einen in den Mund gesteckt“, berichtete Jugenddezernent Frank Gründken von einem Vor-Ort-Termin.
Unterteilt wird die Spielplatzfläche in einen Bereich für Kinder unter sowie über drei Jahren – und das alles behindertengerecht. „Man kann mit dem Rollstuhl an den Kletterturm heranfahren. Außerdem sind spezielle Trampolins für Rollstuhlfahrer vorgesehen“, berichtete Jan Casselmann. In den Gebüschstrukturen könnten sich die Kinder verstecken, ohne zu verschwinden. Außerdem sind Balanciermöglichkeiten sowie eine Wackelbrücke, die ausdrücklich gewünscht worden sei, geplant.
Im Ü3-Bereich werde ein „Bergwerk“ angesiedelt. Eine Lore auf Federn lade zum Wippen ein. Esel, die früher den Transportwagen gezogen haben, werden als Skulpturen den Spielplatz aufhübschen.
Der Kleinkindbereich erhalte als Bodenbelag einen Teppichvlies, ähnlich wie Kunstrasen, nur feiner, in einem warmen Farbton. Spielwandelemente runden die Ausstattung für die Kleinsten ab.
Der benachbarte Bouleplatz wird im Zuge der Neugestaltung vergrößert, so dass zwei wettkampftaugliche Felder entstehen. Hier müsse aber der alte Boden raus und eine neue Tragschicht installiert werden.
Problematisch ist noch die Finanzierung des Vorhabens: Für die Umsetzung des Modellprojektes wurden im Wirtschaftsplan des Kommunalbetriebs Werne (KBW) für das Jahr 2023 Mittel in Höhe von 125.000 Euro eingestellt. Casselmann nannte in der Sitzung aber Investitionskosten von rund 235.000 Euro.
„Wie kriegen wir das nun gestemmt?“, fragte Dezernent Frank Gründken in die Runde. Möglich seien auch drei Bauabschnitte, um das Projekt nach und nach zu realisieren, was man allerdings nicht präferiere. „Unser Ziel ist es, den Spielplatz aus einem Guss fertig zu stellen“, so Gründken weiter. So seien nicht ausgeschöpfte Mittel des vergangenen Jahres übertragen worden. Und man mache sich jetzt auf den Weg, möglicherweise Fördermittel zu beantragen. Für inklusive Spielgeräte sei beispielsweise die „Aktion Mensch“ ein Ansprechtpartner. Dr. Michelle Müller-Schaber (CDU) brachte das Landesprogramm „Wohnviertel im Wandel“ ins Gespräch.
„Die Planung ist ausgezeichnet, dieser Spielplatz sicher ein Aushängeschild. Aber wie geht es insgesamt weiter?“, fragte Ausschussvorsitzender Benedikt Striepens (Bündnis 90/Die Grünen). Nicht nur an prominenter Stelle wie am Gradierwerk, sondern auch in sozialen Brennpunkten sollten neue Spielplätze entstehen.
Für eine mögliche Patenschaft kommen ehemalige Bergleute, Mitglieder der ZwAR-Gruppen sowie Anwohner/innen in Betracht, so Frank Gründken abschließend.