Mittwoch, März 29, 2023

Wiehagenschule Werne wächst – Raumprogramm beschlossen

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Wer­ne. In der ursprüng­lich vier­zü­gig aus­ge­leg­ten Wie­ha­gen-Grund­schu­le sind die Klas­sen mit Beginn des Schul­jahrs 2022/23 für eine fünf­te Ein­gangs­klas­se zusam­men­ge­rückt. Dafür wur­den Mehr­zweck­räu­me in Klas­sen­räu­me umgewandelt. 

Fakt ist: Auch künf­tig wird das vor­han­de­ne Raum­an­ge­bot nicht genü­gen. Am Don­ners­tag, 15. Sep­tem­ber 2022, seg­ne­te der Schul­aus­schuss nach inten­si­ver Dis­kus­si­on das Raum­pro­gramm für eine Erwei­te­rung der Wie­ha­gen­schu­le ab.

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Den zusätz­li­chen Raum­be­darf hat­ten die Schul­pla­ner der exter­nen Fir­ma GEBIT Müns­ter GmbH&Co.KG ermit­telt, die im Auf­trag der Stadt einen Schul­ent­wick­lungs­plan erstellt hat­ten. Danach besteht an den drei Wer­ner Grund­schu­len Bedarf nach einem 12. Grund­schul­zug. Die­ser soll als fünf­ter Zug für die Wie­ha­gen­schu­le bau­lich umge­setzt wer­den, hat­te der Stadt­rat des­halb bereits im Dezem­ber 2021 beschlossen.

Dem­nach wer­den vier Klas­sen- und zwei Mehr­zweck­räu­me, ein Besprechungsraum/ Eltern­sprech­zim­mer, zwei Büros für Schul­so­zi­al­ar­beit etc., vier Lehr­mit­tel­räu­me sowie ein Haus­meis­ter- Raum plus Neben­räu­me (Sanitär/ Lager/ Ver­bin­dungs­gang etc.) benö­tigt. Die Men­sa im Bestands­ge­bäu­de müs­se zudem von 150 auf 320 Qua­drat­me­ter erwei­tert wer­den, auch mit Blick auf den Rechts­an­spruch auf Offe­nen Ganz­tag. Dem von den Pla­nern ermit­tel­ten Raum­be­darf liegt als Stan­dard das vom Städ­te­tag NRW kon­zi­pier­te „Raum­pro­gramm Schul­bau“ zugrunde.

In der Sit­zung stell­te Schul­amts­mit­ar­bei­te­rin Kath­rin Köt­ter die Sta­tis­tik (Stand 14. Sep­tem­ber) zur Zahl der Lern­an­fän­ger in den kom­men­den Schul­jah­ren vor. Dem Ist-Stand der Ein­schu­lungs­jahr­gän­ge (bereits gebo­re­ne Kin­der) von 2023/24 bis 2027/28 wur­den die pro­gnos­ti­zier­ten Ein­schu­lun­gen des Schul­ent­wick­lungs­pla­nes dar­ge­stellt. In die Pro­gno­sen hin­ge­gen flie­ßen erwart­ba­re Zugän­ge aus Zuzü­gen und Kin­dern aus den Neu­bau­ge­bie­ten ein.

„Die Schü­ler­zah­len der Wie­ha­gen­schu­le gehen doch her­un­ter“, stell­te Uta Lei­sen­tritt, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CDU, mit Blick auf die geplan­te Fünf­zü­gig­keit an der Wie­ha­gen­schu­le in den kom­men­den Jah­ren fest. Tat­säch­lich schwan­ken die Jahr­gangs­zah­len des Ist-Stands zwi­schen Fünf- und Drei­zü­gig­keit. Mit Aus­nah­me des beson­ders gebur­ten­schwa­chen Jahr­gangs 2026/27 (81 Kin­der, Drei­zü­gig­keit) lau­fen die Pro­gno­sen aller­dings immer auf – zumin­dest knapp – fünf­zü­gi­ge Jahr­gän­ge hin­aus (2023/24:106 pro­gnos­ti­zier­te Lern­an­fän­ger; 2024/25:114; 2025/26:125).

Die Wiehagenschule in Werne wird zukünftig fünfzügig. Dafür braucht die Grundschule eine bauliche Erweiterung. Foto: Wagner
Die Wie­ha­gen­schu­le in Wer­ne wird zukünf­tig fünf­zü­gig. Dafür braucht die Grund­schu­le eine bau­li­che Erwei­te­rung. Foto: Wagner

Dis­kus­si­on um dau­er­haf­te  Fünfzügigkeit

Man brau­che doch eigent­lich nur für vier Jah­re ein fünf­ten Zug, sag­te Lei­sen­tritt. Wenn es spä­ter wie­der rück­läu­fig wer­de, habe man ein Pro­blem. Dafür einen so exor­bi­tant gro­ßen Trakt zu bau­en, sei ange­sichts der Haus­halts­la­ge der Stadt Wer­ne schwie­rig, argu­men­tier­te sie. „Was ist denn Pflicht und was ist ‚nice to have´, also schön zu haben“, frag­te sie nach. Da gebe es doch sicher ande­re Möglichkeiten.

SPD-Frak­ti­ons­chef Lars Hüb­chen warn­te davor, sich zu eng an den Schü­ler­zah­len zu ori­en­tie­ren. Immer, wenn man zu knapp geplant habe, sei man auf die Nase gefal­len. „Wenn wir auf den Haus­halt schau­en, tun wir gut dar­an, in die Schu­len zu inves­tie­ren, mein­te er. Man kön­ne nicht nur vier Jah­re betrach­ten, son­dern müs­se auf vie­le Jah­re planen.

Dezer­nent Frank Gründ­ken sprach sich für „eine ver­nünf­ti­ge Schul­ent­wick­lung“ aus. Lie­ber fünf­zü­gi­ge Jahr­gän­ge, als zu vol­le Klas­sen, gab er zu beden­ken. „Wir wer­den einen Zuwachs an Kin­dern haben, zeig­te er sich mit Ver­weis auf die Neu­bau­ge­bie­te überzeugt.

Ein­blick in die aktu­el­le Raum­si­tua­ti­on des Bestands­ge­bäu­des lie­fer­te Tan­ja Zim­mer­mann (FDP). „Die Kin­der müs­sen zur Dif­fe­ren­zie­rung durch die Klas­se, das ist Spieß­ru­ten lau­fen“, schil­der­te sie. „Das ist wie frü­her das Durch­gangs­zim­mer in der WG, das nie­mand haben woll­te“, brach­te sie es auf den Punkt.

Bet­ti­na Riskop, Schul­auf­sicht Kreis Unna, steu­er­te die fach­lich-päd­ago­gi­sche Sicht bei. „In den Grund­schu­len gibt es eine wach­sen­de Hete­ro­ge­ni­tät“, sprach sie die gestie­ge­ne Anfor­de­run­gen in Sachen Inte­gra­ti­on, Sprach­bil­dung, son­der­päd­ago­gi­sche Betreu­ung, Coro­na-Pro­ble­me und indi­vi­du­el­lem För­der­be­darf bei Kin­dern an. „Gera­de in den Grund­schu­len braucht es Fach­kräf­te in mul­ti­funk­tio­na­len Teams, ord­ne­te sie ein. In Zukunft müs­sen Schu­le und Offe­ner Ganz­tag im Gebäu­de Platz fin­den, die­se Punk­te müs­se man inten­siv bedenken.

Ähn­lich sah es Dr. Eber­hard Stro­ben (Bünd­nis 90/Die Grü­nen). „Es gibt immer mehr Dif­fe­ren­zie­run­gen, der För­der­be­darf steigt an, die Schu­len sind über dem Limit. Wir sind bei Schü­lern und Eltern in der Pflicht“, argu­men­tier­te er.

„Wir beschlie­ßen heu­te nur das Raum­pro­gramm für das päd­ago­gi­sche Kon­zept“, warf Frank Gründ­ken schließ­lich ein. Bei Neben­räu­men und der Bau­aus­füh­rung wer­de man den Kos­ten­be­reich genau anschau­en, ver­si­cher­te er. Man müs­se die Bau­aus­füh­rung bezahl­bar dar­stel­len, signa­li­sier­te auch Lars Hüb­chen ver­mit­telnd in Rich­tung CDU.

Richt­wer­te Klas­sen­fre­quenz Grund­schu­len: Ein­zü­gig: bis 29 Kin­der; zwei­zü­gig: 30 bis 56; drei­zü­gig: 57 bis 81; vier­zü­gig: 82 bis 104; 105 bis 125.

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