Donnerstag, Februar 15, 2024

Massiver Unterrichtsausfall: SPD will Neustart der Bildungspolitik

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Werne/Kreis Unna. Die SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Schmeltzer und Hartmut Ganzke kritisieren den massiven Unterrichtsausfall an vielen Schulen im Kreis Unna. Dies zeige die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag NRW, stellen beide in einer Medienmitteilung fest und verlangen einen Neustart in der Bildungspolitik.

An der Schule Am Friedrichsborn in Unna sei demnach beispielsweise 3,1 Prozent des Unterrichts im Schuljahr 2018/2019 ersatzlos ausgefallen. Ganzke und Schmeltzer fordern daher, die Schulen personell besser auszustatten. Das Schulministerium hatte auf Anfrage der Sozialdemokraten eine Aufstellung zum Ausfall von Stunden herausgegeben, die auf einer flächendeckenden Erhebung basiere. An der Grundschule am Heikenberg in Lünen entfielen im Schuljahr 2018/19 demnach 4,9 Prozent der Stunden ersatzlos. An der Realschule Brambauer seien es 7,6 Prozent gewesen. Am Gymnasium Altlünen lag die Unterrichtsausfallquote demzufolge bei 3,3 Prozent.

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Insgesamt seien in NRW im Schuljahr 2018/2019 etwa 3,3 Millionen Unterrichtsstunden ausgefallen. Für das Schuljahr 2019/2020 lägen die Daten aufgrund der Corona-Pandemie nur unvollständig vor, heißt es weiter. „Die Zahlen zeigen: Die Schwarz-Gelbe Landesregierung ist mit dem Versprechen einer Unterrichtsgarantie kläglich gescheitert“, sagt Schmeltzer aus Lünen: Es reiche eben nicht, den Unterrichtsausfall mit einem aufwendigen Verfahren, für das sogar zusätzliches Personal in den Schulen gebunden werde, nur zu messen. Man müsse auch was dagegen tun.

Besonders auffällig sei in der Erhebung die ungleiche Belastung der Schulformen, erläuterte Ganzke. Haupt-, Real- und Gesamtschulen hätten häufig einen weitaus höheren Ausfall an Schulstunden zu beklagen als die Gymnasien. Auch Schulen in benachteiligten Vierteln seien häufiger von Unterrichtsausfall betroffen. Deshalb benötige NRW umgehend einen schulscharfen Sozialindex. Dieser zeige anhand eindeutiger Indikatoren, wo Geld, Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams am dringendsten gebraucht werde.

Darüber hinaus macht sich die SPD-Fraktion für die Einführung der Entgeltstufe A13 als gleiches Einstiegsgehalt für Lehrkräfte aller Schulformen stark. „Eine Grundschullehrerin verdient aktuell zum Berufseinstieg etwa 640 Euro weniger pro Monat, als ihre Kollegin am Gymnasium. Das ist ungerecht und macht andere Schulformen im Vergleich zu Gymnasien unattraktiv“, argumentiert Ganzke. Die Regierung in Düsseldorf lehnte eine Anpassung der Gehälter bislang allerdings ab.

„Wir werben für einen echten Neustart in der Bildungspolitik von Nordrhein-Westfalen“, so Rainer Schmeltzer. Dazu gehöre neben einer massiven Personaloffensive auch eine Überprüfung der Bildungsinhalte durch eine Expertenkommission sowie ein New Deal für eine zukunftssichere Finanzierung des Bildungssystems. „Es geht darum, alle Kraft darauf zu konzentrieren, dass jedes Kind einen Schulabschluss erhält, mit dem es anschließend eine qualifizierte Berufsausbildung machen kann.“

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