Donnerstag, Februar 15, 2024

Leihen statt kaufen: Bücherei eröffnet die „Bibliothek der Dinge“

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Werne. Die Stadtbücherei Werne ist um ein weiteres Angebot reicher. Am Donnerstag (24. November) eröffnete Bürgermeister Lothar Christ gemeinsam mit Büchereileiterin Gerlinde Schürkmann die „Bibliothek der Dinge“.

Ab sofort können in der städtischen Einrichtung neben Büchern und weiteren Medien auch Gebrauchsgegenstände ausgeliehen werden. Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, wie das Stadtoberhaupt betonte. Er dankte dem Büchereiteam für sein Engagement sowie dem Lions Club Werne an der Lippe, der Volksbank und dem Förderverein der Bücherei für ihre tatkräftige Unterstützung.

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Worum geht es? Manchmal kann man „Dinge“ für einen einmaligen Einsatz gebrauchen, die man nicht besitzt. Spielzeug für einen Kindergeburtstag, einen Scanner, um seine Dias zu digitalisieren, einen E-Book-Reader, ein Laminiergerät, einen Foto-Drucker oder ein Energiekostenmessgerät. Statt den Bestellknopf bei Amazon zu drücken oder in der Nachbarschaft bzw. im Freundeskreis zu fragen, hilft jetzt der Weg in die Stadtbücherei. Hier stehen Sportgeräte, Spielzeug, technische Geräte und vieles mehr zur Verfügung. Maximal vier Wochen können die „Dinge“ der sogenannten „LeihBar“ genutzt werden, die Gebühr ist im Jahresbeitrag für die Stadtbücherei enthalten.

Für die Idee, Gebrauchsgegenstände auszuleihen, gibt es Vorbilder, wie Büchereileiterin Gerlinde Schürkmann berichtete: „In anderen Büchereien ist dieses Angebot sehr erfolgreich.“ Und so entstand im Laufe des Jahres der Gedanke, auch in Werne einen Versuch zu starten. Gemeinsam mit ihrem Team und einem Arbeitskreis des Fördervereins entwickelte Schürkmann ein Konzept und fand im Lions Club Werne und der Volksbank Kamen-Werne Sponsoren für die Anschubfinanzierung.  Auf Grundlage der Erfahrungswerte anderer Einrichtungen wurde ein erster Bestand für die „LeihBar“ angeschafft, die sich im Erdgeschoss neben dem Verbuchungstheke befindet. Der Bestand soll laufend erweitert werden.

Die beiden Auszubildenden Aylin Atak und Chantal Delsing waren für die Umsetzung und die grafische Gestaltung des neuen Angebots verantwortlich. Dafür gab es bei der Eröffnung ein besonderes Lob. Die Nachwuchskräfte nutzten hier auch die Gelegenheit, einige der Geräte vorzuführen – besonders die Seifenblasenmaschine hatte es ihnen und den anwesenden Gästen angetan.

„Es gibt Ideen, über die muss man erstmal nachdenken“, sagte Bürgermeister Lothar Christ in seiner kurzen Eröffnungsrede. So sei es ihm auch gegangen, als ihm Gerlinde Schürkmann das Konzept für das neue Angebot vorgestellt habe. Doch er habe schnell erkannt, dass die Bibliothek der Dinge gut zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Werne passt. „Warum soll ich etwas kaufen, wenn ich es nur einmal brauche?“, so der Bürgermeister. Ressourcen und Energie würden eingespart, wenn Geräte ausgeliehen werden. „Ich bin mir sicher, dass der Funke überspringt und die Bürger dieses Angebot nutzen werden“, sagte Christ.

Der Förderverein habe gern bei der Umsetzung geholfen, versicherte der Vorsitzende Andreas Bassendowski. Besonders erfreulich sei für ihn und seine Mitstreiter, dass die Ausstattung in Werner Geschäften gekauft wurde. „Den Werner Einzelhandel unterstützen statt im Internet bestellen. Auch das ist nachhaltig“, so Bassendowski. Er dankte den Einzelhändlern, die das Engagement mit Preisnachlässen unterstützt hätten.

Und so funktioniert die „LeihBar“:

Benötigt wird ein Leseausweis der Bücherei, der 20 Euro für Erwachsene und 10 Euro ermäßigt pro Jahr kostet. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Einzelne Gegenstände unterliegen Altersbeschränkungen. Grundsätzlich können elektrische/elektronische Geräte erst ab 18 Jahren entliehen werden. Bei der Rückgabe erfolgt eine Sicht- und Funktionskontrolle.

Die Leihfrist beträgt 14 Tage, eine einmalige Verlängerung um zwei Wochen ist möglich.

Eine Reservierung ist gegen eine Vormerkgebühr von 50 Cent möglich.

Es können maximal zwei Gebrauchsgegenstände gleichzeitig ausgeliehen werden.

Manche Geräte benötigen Verbrauchsmaterial (Laminierfolien, Film, Farbkassette etc.), das nicht zur Verfügung gestellt wird.

Alle Informationen über die Bibliothek der Dinge inclusive einer Liste der Gebrauchsgegenstände, die sich derzeit im Bestand befinden, sind in einer Broschüre zusammengefasst. Sie liegt in der Bücherei aus.

Wer noch ungenutzte Dinge hat, findet in der Stadtbücherei im übrigen keinen Abnehmer. Gerlinde Schürkmann weist ausdrücklich darauf hin, dass für die „LeihBar“ keine gebrauchten Geräte angenommen werden.

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