Werne. Schüler und Lehrkräfte des Anne-Frank-Gymnasiums freuen sich über die große Spendenbereitschaft der Werner Bürger. 7.550 Dollar (ca. 6.800 Euro) wurden auf ein Hilfskonto der Partnerschulen des Werner Gymnasiums in Bowling Green im amerikanischen Bundesstaat Kentucky überwiesen.
Mit dem Geld soll Opfern des verheerenden Tornados geholfen werden, der Mitte Dezember auch die Stadt Bowling Green getroffen hat. Der Wirbelsturm richtete große Sachschäden an und es gab Todesopfer zu beklagen. Auch Mitglieder der befreundeten Schulgemeinschaften waren betroffen.
Die Naturkatastrophe sorgte auch bei der Partnerschule in Werne für große Betroffenheit. Schulleiter Marcel Damberg und die Koordinatorin des Schüleraustauschs, Heike Armbrust, sendeten kurz nach dem Unglück ein Video mit einer Grußbotschaft an die Freunde in Bowling Green und riefen anschließend gemeinsam mit Bürgermeister Lothar Christ zur Spendenaktion auf. „Wir können jetzt zeigen, dass wir in unserer Partnerschaft nicht nur in guten Zeiten zusammenstehen, sondern auch helfen, wenn große Not herrscht“, lautete der Appell des Stadtoberhauptes. Ein Ruf, der offenbar gehört wurde.
Heike Armbrust steht im ständigen Kontakt mit den Freunden der drei Highschools und der Universität, mit denen das AFG seit 2008 ein Austauschprogramm unterhält. Und so erfuhr sie, dass die Stadt in den USA in der Neujahrsnacht erneut von einem schweren Sturm getroffen wurde. Der Tornado richtete im Süden der Stadt großen Schaden an. Umso mehr sei die Hilfe aus Werne gefragt, schreibt Armbrust in einer Medienmitteilung.
„Die Schule übergibt in tiefer Verbundenheit und mit großer Freude die Summe von 7.550 Dollar an das offizielle Spendenkonto der Schulen in Bowling Green und schickt damit erneut ein Zeichen der Freundschaft über den großen Teich“, so die Lehrerin. Diese Geste sei ganz im Sinne des German American Partnership Programms (GAPP), das vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Kultusministeriums betreut und gefördert wird.
Das AFG bedanke sich für alle großen und kleinen Spenden, die aus allen Himmelsrichtungen in den vergangenen Wochen eingegangen seien. „Es war schön zu sehen, wie weit unsere Botschaft getragen werden konnte und mit wieviel Selbstverständlichkeit das Anliegen der Schule unterstützt wurde“, so Armbrust.
Seit 2008 haben zwölf Schüleraustausche mit den Highschools und der Universität in Bowling Green stattgefunden, außerdem waren rund 80 Lehramtsstudenten der dortigen Universität in Werne, die hier an verschiedenen Schulen ein Praktikum absolviert haben. Der letzte Schüleraustausch fand 2019 statt, dann machte die Corona-Pandemie dem Programm einen Strich durch die Rechnung. Als Ersatz für die gegenseitigen Besuche wurden digitale Austauschangebote durchgeführt. 2020 sollten erstmals Referendare des AFG nach Kentucky reisen und dort arbeiten, doch auch diese Reise fiel wegen der Pandemie aus. Die Planungen für die Fortführung des Austauschprogramms in diesem Jahr laufen.