Sonntag, Juni 4, 2023

Nach Prüfung: Grünes Licht für den Werner Haushalt

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Wer­ne. Geprüft und für gut befun­den: Mit die­sen kur­zen Wor­ten lässt sich beschrei­ben, was in der Rea­li­tät weit­aus kom­ple­xer ist. Die Kom­mu­nal­auf­sicht des Krei­ses Unna hat nach ein­ge­hen­der Prü­fung kei­ne Bean­stan­dun­gen am Haus­halt der Stadt Wer­ne für das Jahr 2023 und gibt grü­nes Licht für die dar­in ent­hal­te­nen Aus­ga­ben und Investitionen.

Eigent­lich ein rein for­ma­ler Akt, doch Kreis­käm­me­rer Mike-Sebas­ti­an Jan­ke und Olaf Steu­ber von der Kom­mu­nal­auf­sicht nutz­ten am Mon­tag (22.05.2023) die Gele­gen­heit, die gute Nach­richt per­sön­lich im Stadt­haus zu über­brin­gen. Sie über­reich­ten sym­bo­lisch die Frei­ga­be­ver­fü­gung an Bür­ger­meis­ter Lothar Christ, Stadt­käm­me­rer Mar­co Schul­ze Becking­hau­sen und Käm­me­rei-Lei­ter Ste­phan Els­ner – ver­bun­den mit einem gro­ßen Lob für die gute und vor­aus­schau­en­de Arbeit der Wer­ner Finanzexperten.

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Wegen Coro­na war die­ser Ter­min in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gestri­chen wor­den und das Schrei­ben wur­de mit der Post geschickt. Umso mehr freu­ten sich die Ver­tre­ter aus Stadt und Kreis über den Erfah­rungs­aus­tausch am Mon­tag, der neben der Erleich­te­rung über den erfolg­rei­chen Abschluss der Prü­fung durch die Kom­mu­nal­auf­sicht auch von der Sor­ge um die aktu­el­le finan­zi­el­le Situa­ti­on der Kom­mu­nen geprägt war.

Denn der Wer­ner Haus­halt ist beein­flusst durch mas­si­ve Preis­stei­ge­run­gen sowie den Tarif­ab­schluss im öffent­li­chen Dienst und schließt nach den der­zei­ti­gen Pro­gno­sen mit einem geplan­ten Defi­zit von 5,5 Mil­lio­nen Euro ab. Wei­te­re 6 Mil­lio­nen Euro kom­men durch die Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kriegs wie hohe Ener­gie­prei­se und die Flücht­lings­be­we­gung hin­zu. Die­se Sum­me wird zunächst aber nicht im Haus­halt ver­bucht. „Wir schrei­ben das auf einen ande­ren Deckel“, erläu­ter­te Käm­me­rer Mar­co Schul­ze Becking­hau­sen. Auf der poli­ti­schen Ebe­ne in Bund und Land sei dann zu klä­ren, wie die Kos­ten in Zukunft ver­teilt wer­den, ergänz­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ.

Wie schwie­rig die vor­aus­schau­en­de Ein­schät­zung der kom­mu­na­len Finan­zen ist, macht laut Jan­ke der Blick auf den Jah­res­ab­schluss 2022 in Wer­ne deut­lich. In der Haus­halts­pla­nung pro­gnos­ti­ziert war ein Defi­zit von 7,5 Mil­lio­nen Euro, unterm Strich stand aber wegen höhe­rer Steu­er­ein­nah­men ein Plus von 3,5 Mil­lio­nen Euro auf der Rech­nung. „Das macht einen Unter­schied von 11 Mil­lio­nen Euro aus“, so Jan­ke. Bei einem Ver­lust die­ser Grö­ßen­ord­nung wäre die Stadt in die Haus­halts­si­che­rung gerutscht. „So kön­nen wir den Über­schuss in die Rück­la­ge geben und damit ein Pols­ter für unvor­her­seh­ba­re Ent­wick­lun­gen schaf­fen“, ergänz­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ.

„Wir wer­den nach der Som­mer­pau­se in den poli­ti­schen Gre­mi­en dar­über bera­ten müs­sen, was wir uns in Anbe­tracht der Haus­halts­la­ge noch leis­ten können.“

Wer­nes Bür­ger­meis­ter Lothar Christ

Zu den größ­ten Inves­ti­tio­nen im Haus­halt 2023 zäh­len die Erwei­te­rung der Wie­ha­gen­schu­le mit Bau einer neu­en Turn­hal­le sowie die Neu­ge­stal­tung des Ver­bin­dungs­wegs von der Stadt­mit­te zum Sole­bad und zur Sali­ne. Fest steht für den Ver­wal­tungs­chef und sei­nen Käm­me­rer, dass Aus­ga­ben auf den Prüf­stand müs­sen, um das Defi­zit zu mini­mie­ren. „Wir wer­den nach der Som­mer­pau­se in den poli­ti­schen Gre­mi­en dar­über bera­ten müs­sen, was wir uns in Anbe­tracht der Haus­halts­la­ge noch leis­ten kön­nen“, sag­te Lothar Christ. Vie­le Kos­ten sei­en schon durch lang­fris­ti­ge Kon­zep­te vor­ge­ge­ben, wie zum Bei­spiel die Maß­nah­men zum Kli­ma­schutz oder die Digi­ta­li­sie­rung der Schu­len. „Dafür müs­sen wir Geld in die Hand neh­men“, so Christ.

Der Kreis­käm­me­rer beton­te die gute Zusam­men­ar­beit inner­halb des Krei­ses Unna. „Wir gehen gemein­sam durch die der­zei­ti­gen Kri­sen“, sag­te Jan­ke, der die Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kriegs vor allem durch stei­gen­de Sozi­al­hil­fe­leis­tun­gen im Etat spürt und über die all­ge­mei­ne Kreis­um­la­ge an die zehn Kom­mu­nen wei­ter­gibt. Den­noch ste­he der Kreis Unna im lan­des­wei­ten Ver­gleich bei der Höhe der Umla­ge gut da, weil die Behör­de spar­sam wirt­schaf­te, sag­te der Kämmerer.

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