Werne. Sonnenernte und Ackernutzung in einem: Mit dem Bau einer Agri-Photovoltaik-Anlage wollen die Stadtwerke Lünen auf einer rund 20 Hektar großen Fläche künftig Strom aus Solarenergie gewinnen. Besagte Fläche gehört zum Biohof Schulze Wethmar und liegt auf Werner Stadtgebiet.
Die erwartete Leistung der Anlage beträgt etwa 15 Megawatt und reicht für den Strombedarf zahlreicher Haushalte. In der SPD-Fraktion nimmt man das Vorhaben an der Stadtgrenze zu Lünen jetzt als Anregung, in Sachen Freiflächen-Photovoltaik auf Werner Stadtgebiet mehr zu tun.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung (ASPW) kündigte Adelheid Hauschopp-Francke am Dienstag, 21. März 2023, deshalb in Kürze einen Antrag der Fraktion an, der sich mit dem Thema befassen soll. „Das Agri-PV-Projekt der Lünener Stadtwerke reicht nicht“, sah sie auf Werner Stadtgebiet weitere Möglichkeiten. Freiflächen-PV müsse auch nicht ausschließlich auf Äckern installiert werden, auch andere Flächen kämen in Frage.
Es gebe Anlagen, die mehr Leistung auf geringerer Fläche brächten. Vor allem auch der Kostenaufwand von Agri-PV zu anderen Anlagen sei zu vergleichen, argumentierte sie. Bei den anderen Fraktionen warb sie dafür, sich ebenfalls mit dem Thema zu befassen.
Wohin gehen die Gewerbesteuereinnahmen für die Agri-PV-Anlage an der Lünener Straße? Die Stadtwerke Lünen als Betreiber haben ihren Sitz in der Nachbarstadt, die technische Anlage liegt aber auf Werner Stadtgebiet. Jan Oestermann (SPD) wies im Ausschuss auf die Möglichkeit der „Gewerbesteuer-Zerlegung“ für Freiflächen-Anlagen hin. Danach müsste Werne einen Anteil an den Einnahmen bekommen, meinte er. „Wird das berücksichtigt?“, fragte er in Richtung Verwaltung nach. „Das nehmen wir auf“, notierte Dezernent Ralf Bülte den vielversprechenden Hinweis umgehend.