Mittwoch, März 29, 2023

Stiftskirche: NRW-Ministerin lobt gutes Miteinander der Beteiligten

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Cap­pen­berg (pbm/mek). Die rund 60 gela­de­nen Gäs­te waren begeis­tert. Die von außen und innen reno­vier­te Stifts­kir­che St. Johan­nes Evan­ge­list in Cap­pen­berg prä­sen­tier­te sich ihnen als hel­ler, leich­ter und wei­ter Raum. In einer rekord­ver­däch­ti­gen Zeit von nur ein­ein­halb Jah­ren haben es die zahl­rei­chen Ver­ant­wort­li­chen geschafft, pünkt­lich zum Gott­frieds­fest und zum Start des Jubi­lä­ums­jah­res „900 Jah­re Klos­ter Cap­pen­berg“ das Got­tes­haus in neu­em Glanz erstrah­len zu lassen.

So begrüß­ten Prä­mons­tra­ten­ser­pa­ter Joa­chim Hagel, seit März ver­gan­ge­nen Jah­res Pfar­rer der klei­nen Gemein­de, und Mode­ra­tor Hans Ulrich Nord­haus zum ers­ten Got­tes­dienst zahl­rei­che Gäs­te. Sie dank­ten allen, die an der Pla­nung und Aus­füh­rung der Bau­maß­nah­men betei­ligt gewe­sen sind. „Und das waren nicht weni­ge“, spiel­te Nord­haus auf die unter­schied­li­chen Besitz­ver­hält­nis­se an. 

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Das Kir­chen­ge­bäu­de befin­det sich bei­spiels­wei­se im Eigen­tum des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len. So ließ es sich Ina Schar­ren­bach, Minis­te­rin für Hei­mat, Kom­mu­na­les, Bau und Gleich­stel­lung des Lan­des, nicht neh­men, an der Wie­der­eröff­nung dabei zu sein. Sie skiz­zier­te den Weg von der Ent­schei­dung zur Sanie­rung bis hin zur bau­li­chen Umset­zung. „Dies war die größ­te Kir­chen­bau­stel­le in West­fa­len. Und was nor­ma­ler­wei­se fünf Jah­re dau­ert, haben alle Betei­lig­ten in nur ein­ein­halb Jah­ren geschafft“, lob­te auch sie das gute Mit­ein­an­der der Insti­tu­tio­nen von der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg über den Land­schafts­ver­band West­fa­len-Lip­pe bis hin zum Bis­tum Müns­ter sowie den Aus­füh­ren­den. „Der vom Land geneh­mig­te Kos­ten­rah­men von sie­ben Mil­lio­nen Euro wur­de ein­ge­hal­ten, und die Inves­ti­tio­nen – das kön­nen Sie sehen – haben sich gelohnt. Die Kir­che wur­de mit Acht­sam­keit und Augen­maß instand gesetzt. Sie hat dabei ihre Authen­ti­zi­tät und ihre ori­gi­nä­re Atmo­sphä­re bei­be­hal­ten“, füg­te sie hinzu.

Nach dem Gottesdienst tauschten sich Dr. Martina Dlugaiczyk (links), wissenschaftliche Referentin in der Abteilung Kunst und Kultur beim Bistum Münster, und Ministerin Ina Scharrenbach über die gelungene Restaurierung der Stiftskirche aus.
Nach dem Got­tes­dienst tausch­ten sich Dr. Mar­ti­na Dlu­gaic­zyk (links), wis­sen­schaft­li­che Refe­ren­tin in der Abtei­lung Kunst und Kul­tur beim Bis­tum Müns­ter, und Minis­te­rin Ina Schar­ren­bach über die gelun­ge­ne Restau­rie­rung der Stifts­kir­che aus.

Auch Abt Albert Döl­ken, der der Prä­mons­tra­ten­ser-Abtei Ham­born in Duis­burg vor­steht, beton­te in sei­ner Pre­digt sei­ne Freu­de und Dank­bar­keit. Er stell­te den Anwe­sen­den den Stif­ter des Cap­pen­ber­ger Klos­ters, Graf Gott­fried von Cap­pen­berg, vor. Ihn habe sei­ne Barm­her­zig­keit und hilfs­be­rei­te Anteil­nah­me für Arme und Kran­ke aus­ge­zeich­net. „Er hat die Wor­te und Wei­sun­gen Jesu ins Leben umge­setzt. Gesell­schaft­li­che Pri­vi­le­gi­en und Stan­des­den­ken hat­ten für ihn an Bedeu­tung ver­lo­ren“, erklär­te der Abt. Er woll­te es Jesus, sei­nen Apos­teln und den frü­hen Chris­ten gleich­tun. „Mit der Schen­kung der Burg Cap­pen­berg im Jahr 1122 läu­te­te er eine radi­ka­le Ver­än­de­rung ein und ermög­lich­te die ers­te Nie­der­las­sung in Deutsch­land des noch jun­gen Ordens der Prä­mons­tra­ten­ser“, sag­te der Abt. Ihr Blick habe sich auf die Mensch­lich­keit Jesu gerich­tet. Dies sei auch in der Kir­che zu sehen. „Der Cap­pen­ber­ger Chris­tus neigt sein Haupt am Kreuz. Sein Leid darf gese­hen wer­den: Er ist ein Mensch, der aus Lie­be stirbt“, beton­te der Ordens­mann. Dar­über hin­aus gab er der Gemein­de die Zusa­ge: „Solan­ge es den Kon­vent in Ham­born gibt, solan­ge wer­den wir auch einen Pfar­rer in Cap­pen­berg stellen.“

Nach dem Got­tes­dienst, den Moni­ka Löch­ter an der Orgel und das Ensem­ble „Swin­gin‘ Voices“ musi­ka­lisch gestal­te­ten, über­gab die in Cap­pen­berg auf­ge­wach­se­ne Male­rin Grä­fin Anna von Kanitz der Gemein­de ein Bild­nis des Hei­li­gen Gottfrieds.

Zum Abschluss spra­chen Alfons Rin­sche­de für den Kir­chen­vor­stand und Bea­te Mens für den Pfar­rei­rat ihren Dank an alle aus, die an der gelun­ge­nen Gestal­tung betei­ligt waren. Eben­so rich­te­ten sie das Wort an Schloss­be­sit­zer Sebas­ti­an Graf von Kanitz. Wäh­rend des Umbaus hat­te er das Schloss­thea­ter für Got­tes­diens­te und Begeg­nun­gen zur Ver­fü­gung gestellt. „Als Gemein­de ste­hen wir nun in der Ver­ant­wor­tung, wie­der Leben in die Kir­che hin­ein­zu­brin­gen. Der heu­ti­ge Tag war ein sehr guter Auf­takt“, freu­te sich Mens.

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