Donnerstag, Februar 15, 2024

Stiftskirche: NRW-Ministerin lobt gutes Miteinander der Beteiligten

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Cappenberg (pbm/mek). Die rund 60 geladenen Gäste waren begeistert. Die von außen und innen renovierte Stiftskirche St. Johannes Evangelist in Cappenberg präsentierte sich ihnen als heller, leichter und weiter Raum. In einer rekordverdächtigen Zeit von nur eineinhalb Jahren haben es die zahlreichen Verantwortlichen geschafft, pünktlich zum Gottfriedsfest und zum Start des Jubiläumsjahres „900 Jahre Kloster Cappenberg“ das Gotteshaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

So begrüßten Prämonstratenserpater Joachim Hagel, seit März vergangenen Jahres Pfarrer der kleinen Gemeinde, und Moderator Hans Ulrich Nordhaus zum ersten Gottesdienst zahlreiche Gäste. Sie dankten allen, die an der Planung und Ausführung der Baumaßnahmen beteiligt gewesen sind. „Und das waren nicht wenige“, spielte Nordhaus auf die unterschiedlichen Besitzverhältnisse an.

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Das Kirchengebäude befindet sich beispielsweise im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. So ließ es sich Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes, nicht nehmen, an der Wiedereröffnung dabei zu sein. Sie skizzierte den Weg von der Entscheidung zur Sanierung bis hin zur baulichen Umsetzung. „Dies war die größte Kirchenbaustelle in Westfalen. Und was normalerweise fünf Jahre dauert, haben alle Beteiligten in nur eineinhalb Jahren geschafft“, lobte auch sie das gute Miteinander der Institutionen von der Bezirksregierung Arnsberg über den Landschaftsverband Westfalen-Lippe bis hin zum Bistum Münster sowie den Ausführenden. „Der vom Land genehmigte Kostenrahmen von sieben Millionen Euro wurde eingehalten, und die Investitionen – das können Sie sehen – haben sich gelohnt. Die Kirche wurde mit Achtsamkeit und Augenmaß instand gesetzt. Sie hat dabei ihre Authentizität und ihre originäre Atmosphäre beibehalten“, fügte sie hinzu.

Nach dem Gottesdienst tauschten sich Dr. Martina Dlugaiczyk (links), wissenschaftliche Referentin in der Abteilung Kunst und Kultur beim Bistum Münster, und Ministerin Ina Scharrenbach über die gelungene Restaurierung der Stiftskirche aus.
Nach dem Gottesdienst tauschten sich Dr. Martina Dlugaiczyk (links), wissenschaftliche Referentin in der Abteilung Kunst und Kultur beim Bistum Münster, und Ministerin Ina Scharrenbach über die gelungene Restaurierung der Stiftskirche aus.

Auch Abt Albert Dölken, der der Prämonstratenser-Abtei Hamborn in Duisburg vorsteht, betonte in seiner Predigt seine Freude und Dankbarkeit. Er stellte den Anwesenden den Stifter des Cappenberger Klosters, Graf Gottfried von Cappenberg, vor. Ihn habe seine Barmherzigkeit und hilfsbereite Anteilnahme für Arme und Kranke ausgezeichnet. „Er hat die Worte und Weisungen Jesu ins Leben umgesetzt. Gesellschaftliche Privilegien und Standesdenken hatten für ihn an Bedeutung verloren“, erklärte der Abt. Er wollte es Jesus, seinen Aposteln und den frühen Christen gleichtun. „Mit der Schenkung der Burg Cappenberg im Jahr 1122 läutete er eine radikale Veränderung ein und ermöglichte die erste Niederlassung in Deutschland des noch jungen Ordens der Prämonstratenser“, sagte der Abt. Ihr Blick habe sich auf die Menschlichkeit Jesu gerichtet. Dies sei auch in der Kirche zu sehen. „Der Cappenberger Christus neigt sein Haupt am Kreuz. Sein Leid darf gesehen werden: Er ist ein Mensch, der aus Liebe stirbt“, betonte der Ordensmann. Darüber hinaus gab er der Gemeinde die Zusage: „Solange es den Konvent in Hamborn gibt, solange werden wir auch einen Pfarrer in Cappenberg stellen.“

Nach dem Gottesdienst, den Monika Löchter an der Orgel und das Ensemble „Swingin‘ Voices“ musikalisch gestalteten, übergab die in Cappenberg aufgewachsene Malerin Gräfin Anna von Kanitz der Gemeinde ein Bildnis des Heiligen Gottfrieds.

Zum Abschluss sprachen Alfons Rinschede für den Kirchenvorstand und Beate Mens für den Pfarreirat ihren Dank an alle aus, die an der gelungenen Gestaltung beteiligt waren. Ebenso richteten sie das Wort an Schlossbesitzer Sebastian Graf von Kanitz. Während des Umbaus hatte er das Schlosstheater für Gottesdienste und Begegnungen zur Verfügung gestellt. „Als Gemeinde stehen wir nun in der Verantwortung, wieder Leben in die Kirche hineinzubringen. Der heutige Tag war ein sehr guter Auftakt“, freute sich Mens.

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