Donnerstag, März 30, 2023

Mutter und Tochter aus der Ukraine hoffen auf Zuflucht in Werne

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Wer­ne. Seit fast einem hal­ben Jahr tobt in der Ukrai­ne schon der Krieg. Noch immer flüch­ten vor allem Frau­en und Kin­der nach Deutsch­land. Tatya­na und ihre Toch­ter Poli­na wol­len ger­ne nach Wer­ne, weil dort auch eine Freun­din schon Fuß gefasst hat. Dafür brau­chen sie Unter­stüt­zung aus der Bevölkerung.

Ana­sta­sia Kuhn enga­giert sich seit Kriegs­aus­bruch in Wer­ne für Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne, hilft, wo immer es geht. „Tatya­na und Poli­na sind erst seit dem 29. Juli Deutsch­land”, erzählt sie. Mut­ter und Toch­ter stran­de­ten zunächst in der Lan­des­auf­nah­me­stel­le Erfurt (Thü­rin­gen), kamen in einer Sport­hal­le unter. „Dort gab es kei­ne Pri­vat­sphä­re und schnell Pro­ble­me mit den männ­li­chen Bewoh­nern”, schil­dert Kuhn die Lage.

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Die bei­den Ukrai­ne­rin­nen woll­ten dort nicht län­ger blei­ben, lie­ber zurück in den Krieg. Tatya­na und Poli­na leb­ten vor dem Kon­flikt in der Mil­lio­nen­stadt Char­kiw, die seit Mona­ten stark umkämpft ist. Der Ehe­mann kämpft in der ukrai­ni­schen Armee, war auch schon in Cher­son sta­tio­niert. Die Stadt ist inzwi­schen von rus­si­schen Trup­pen besetzt.

„Die Ukrai­ner genie­ßen in Deutsch­land Rei­se­frei­heit. Pro­ble­ma­tisch wird es, wenn sie in einem Bun­des­land regis­triert sind oder sogar schon einen Auf­ent­halts­ti­tel haben. Dann greift die Wohn­sitz­auf­la­ge und man müss­te Anträ­ge stel­len, um die Erlaub­nis für einen Umzug zu erhal­ten”, erläu­tert Jörg Bie­le­feld, Mit­ar­bei­ter im Sozi­al­de­zer­nat der Stadt Wer­ne und zustän­dig für den Bereich Asyl.

Regis­triert sei­en Tatya­na und Poli­na nicht, zu schnell ergrif­fen sie auch die „Flucht” aus Erfurt. Aktu­ell leben sie in beeng­ten Ver­hält­nis­sen in der Zwei-Zim­mer-Woh­nung der Freun­din. Ihr Wunsch, in Wer­ne blei­ben zu dür­fen, könn­te Rea­li­tät wer­den, wenn sie in einem Pri­vat­haus­halt Unter­kunft gewährt bekä­men. „Per­fekt wäre ein älte­res Ehe­paar. Tatya­na hat ange­bo­ten, im Haus­halt zu hel­fen. Zudem hat sie eine medi­zi­ni­sche Aus­bil­dung und möch­te schnell hier auch beruf­lich durch­star­ten”, sagt Ana­sta­sia Kuhn.

Die Stadt Wer­ne kön­ne mit ihren Unter­künf­ten kaum hel­fen. „Wir sind inzwi­schen an der Kapa­zi­täts­gren­ze, die Plät­ze sind fast alle belegt. Zudem sind uns mit Blick auf die Erfül­lungs­quo­te oft die Hän­de gebun­den. Wir müs­sen die Men­schen zunächst an die Lan­des­auf­nah­me­stel­le in Bochum ver­wei­sen”, so noch ein­mal Jörg Bielefeld.

Die ehren­amt­li­che Hel­fe­rin Ana­sta­sia Kuhn hofft auf Unter­stüt­zung der Wer­ner Bevöl­ke­rung. Wer Platz für die bei­den Frau­en aus der Ukrai­ne hat, kann sich tele­fo­nisch unter 01525 / 1580059 bei ihr melden.

Woh­nungs­su­che für ukrai­ni­sche Seniorin

Wal­bert und Bir­git Sön­ne­kes haben bereits seit fünf Mona­ten eine Ukrai­ne­rin in ihrem Haus­halt auf­ge­nom­men. Sie leben in Vre­den im west­li­chen Müns­ter­land. Für die 68 Jah­re alte Nata­lia suchen sie nun eine Unter­kunft in Werne.

„Nata­lia möch­te ger­ne zu ihrer Toch­ter und ihrem Enkel zie­hen. Die Erlaub­nis der Bezirks­re­gie­rung liegt vor”, schreibt das Ehe­paar in einer E‑Mail an WERNEplus.

Wer hel­fen kann oder Infor­ma­tio­nen zur Woh­nungs­la­ge in Wer­ne hat, mel­det sich bit­te per E‑Mail unter: wbma-soennekes@t‑online.de.

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