Donnerstag, Februar 15, 2024

Mutter und Tochter aus der Ukraine hoffen auf Zuflucht in Werne

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Werne. Seit fast einem halben Jahr tobt in der Ukraine schon der Krieg. Noch immer flüchten vor allem Frauen und Kinder nach Deutschland. Tatyana und ihre Tochter Polina wollen gerne nach Werne, weil dort auch eine Freundin schon Fuß gefasst hat. Dafür brauchen sie Unterstützung aus der Bevölkerung.

Anastasia Kuhn engagiert sich seit Kriegsausbruch in Werne für Geflüchtete aus der Ukraine, hilft, wo immer es geht. „Tatyana und Polina sind erst seit dem 29. Juli Deutschland“, erzählt sie. Mutter und Tochter strandeten zunächst in der Landesaufnahmestelle Erfurt (Thüringen), kamen in einer Sporthalle unter. „Dort gab es keine Privatsphäre und schnell Probleme mit den männlichen Bewohnern“, schildert Kuhn die Lage.

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Die beiden Ukrainerinnen wollten dort nicht länger bleiben, lieber zurück in den Krieg. Tatyana und Polina lebten vor dem Konflikt in der Millionenstadt Charkiw, die seit Monaten stark umkämpft ist. Der Ehemann kämpft in der ukrainischen Armee, war auch schon in Cherson stationiert. Die Stadt ist inzwischen von russischen Truppen besetzt.

„Die Ukrainer genießen in Deutschland Reisefreiheit. Problematisch wird es, wenn sie in einem Bundesland registriert sind oder sogar schon einen Aufenthaltstitel haben. Dann greift die Wohnsitzauflage und man müsste Anträge stellen, um die Erlaubnis für einen Umzug zu erhalten“, erläutert Jörg Bielefeld, Mitarbeiter im Sozialdezernat der Stadt Werne und zuständig für den Bereich Asyl.

Registriert seien Tatyana und Polina nicht, zu schnell ergriffen sie auch die „Flucht“ aus Erfurt. Aktuell leben sie in beengten Verhältnissen in der Zwei-Zimmer-Wohnung der Freundin. Ihr Wunsch, in Werne bleiben zu dürfen, könnte Realität werden, wenn sie in einem Privathaushalt Unterkunft gewährt bekämen. „Perfekt wäre ein älteres Ehepaar. Tatyana hat angeboten, im Haushalt zu helfen. Zudem hat sie eine medizinische Ausbildung und möchte schnell hier auch beruflich durchstarten“, sagt Anastasia Kuhn.

Die Stadt Werne könne mit ihren Unterkünften kaum helfen. „Wir sind inzwischen an der Kapazitätsgrenze, die Plätze sind fast alle belegt. Zudem sind uns mit Blick auf die Erfüllungsquote oft die Hände gebunden. Wir müssen die Menschen zunächst an die Landesaufnahmestelle in Bochum verweisen“, so noch einmal Jörg Bielefeld.

Die ehrenamtliche Helferin Anastasia Kuhn hofft auf Unterstützung der Werner Bevölkerung. Wer Platz für die beiden Frauen aus der Ukraine hat, kann sich telefonisch unter 01525 / 1580059 bei ihr melden.

Wohnungssuche für ukrainische Seniorin

Walbert und Birgit Sönnekes haben bereits seit fünf Monaten eine Ukrainerin in ihrem Haushalt aufgenommen. Sie leben in Vreden im westlichen Münsterland. Für die 68 Jahre alte Natalia suchen sie nun eine Unterkunft in Werne.

„Natalia möchte gerne zu ihrer Tochter und ihrem Enkel ziehen. Die Erlaubnis der Bezirksregierung liegt vor“, schreibt das Ehepaar in einer E-Mail an WERNEplus.

Wer helfen kann oder Informationen zur Wohnungslage in Werne hat, meldet sich bitte per E-Mail unter: wbma-soennekes@t-online.de.

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