Werne. Nach zweijähriger Bühnenabstinenz fand am Montagabend (04.04.2022) in der Mensa des Anne-Frank-Gymnasiums wieder eine lateinische Theateraufführung statt.
Vor vollbesetzten Publikum gaben alle fünf beteiligten Schülergruppen ihr Bestes und hauchten der angeblich toten Sprache Latein wieder viel Leben ein. Angefangen mit den Schülern und Schülerinnen, die erst seit einem guten halben Jahr Latein lernen, bis hin zu denen der EF, die bald ihr Latinum erwerben, bewiesen alle Schülerinnen und Schüler schauspielerisches Talent und sprachliche Begabung.
Das Publikum wurde von den Siebtklässlern so über das Treiben in den römischen Thermen aufgeklärt oder von der 8a/d darüber informiert, wie bei den alten Römern ein besonderes Fest ablief. Etwas Besonderes war dieses Mal sicherlich das von der 8c einstudierte englische Stückchen „Romans Return“, bei dem es allerdings auch um drei Römer ging, die sich im heutigen England zurechtfinden müssen. Hier brillierte Adrian Effenberger in der Rolle des Quintus Lavinius Timidus. Zu diesem Stück gehörte auch eine Tanzeinlage.

Die beiden Lateinlehrerinnen Birgit Berendes und Gabi Sonntag, die den Abend vorbereitet hatten, waren mit der Resonanz mehr als zufrieden. „Angesichts der im Moment etwas angespannten Omikron-Lage und auch angesichts des sehr schlechten Wetters hatten wir mit so vielen Zuschauern gar nicht gerechnet“, gab Berendes zu. „Wir mussten zu den 200 Stühlen, die wir in der Mensa aufgestellt hatten, noch zwei zusätzliche Reihen aufbauen, damit alle sitzen konnten.“
Die Darsteller genossen es sichtlich, ohne Maske agieren zu können. „So schön laut waren die Schauspieler, die bei den Proben ja nur mit Maske spielen konnten, nie zu hören gewesen“, stellte auch Sonntag erfreut fest.

Von den Eltern gespendete Delikatessen sorgten in der Pause neben dem geistigen Genuss, den dieser Abend bot, auch für leibliche Genüsse. Auch Schulleiter Marcel Damberg, der die Premiere aufmerksam verfolgte, zeigte sich anschließend begeistert. „Es tut gut, endlich einmal wieder Schüler auf der Bühne agieren zu sehen. Schule ist so viel mehr als nur Formeln lernen oder Vokabeln pauken, auch Kunst, Musik und die Darstellenden Künste gehören zu einem lebendigen Schulleben und zeigen auf eindrucksvolle Weise, welche vielfältigen Talente in den Schülern und Schülerinnen stecken“, stellte er fest.
In diesem Zusammenhang verwies er am Ende des Abends auch darauf, dass weitere künstlerische Aufführungen bald nach den Osterferien folgen werden, so zum Beispiel der Musikabend der Unter- und Mittelstufe am 5. Mai und die Jubiläumsrevue der Oberstufe am 13. und 14. Mai.

Zunächst aber steht am Donnerstag die Wiederholung der Spectacula Latina auf dem Programm, so dass alle, die bei der Premiere nicht dabei sein konnten, eine weitere Gelegenheit haben, in die Antike und die Sprache Latein einzutauchen und die Spielfreude der jungen Akteure, die in die Rolle eines Daedalus (Felix Müller) und Icarus (Mika Thiemann) oder eines Theseus (Julian Neuhaus) und des Minotaurus schlüpfen, bewundern zu können. Der Abend beginnt um 18.30 Uhr in der Mensa und dauert zwei Stunden.
Der Eintritt beträgt 3 Euro für Erwachsene und 1,50 Euro für Schüler und Studierende.