Donnerstag, März 30, 2023

GSC trauert um ehemalige Lehrerin Dr. Angelika Senge

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Münster/Werne. Das Gym­na­si­um St. Chris­to­pho­rus mit Kol­le­gi­um, Schü­ler­schaft und Ehe­ma­li­gen trau­ert um Dr. Ange­li­ka Sen­ge. Sie starb am 29. Novem­ber 2022 im Alter von 72 Jahren.

Ange­li­ka Sen­ge war seit 1983 Leh­re­rin am Gym­na­si­um St. Chris­to­pho­rus in Wer­ne. In die­ser Zeit bis zu ihrer Pen­sio­nie­rung im Jahr 2016 präg­te sie wie kaum eine ande­re Kol­le­gin Gene­ra­tio­nen von Schü­lern, Leh­rern und die Schu­le selbst – als Leh­re­rin, Kol­le­gin und Freundin.

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Kat­rin Gut­sche­ra schreibt in ihrem Nach­ruf für die Web­site der Schule: 

Ich habe Ange­li­ka Sen­ge aus all die­sen Per­spek­ti­ven ken­nen­ge­lernt. Sie war vier Jah­re mei­ne Klas­sen­leh­re­rin mit den Fächern Geschich­te und katho­li­scher Reli­gi­on. Dass sie ihre Fächer so ernst genom­men und so glaub­haft und gerad­li­nig ver­tre­ten hat, hat blei­ben­den Ein­druck hin­ter­las­sen. Beson­ders beein­druckt hat mich ihre kla­re und manch­mal unwi­der­leg­ba­re Argu­men­ta­ti­ons­kom­pe­tenz und ihr umfang­rei­ches Wis­sen, das sie ger­ne an Schü­ler wei­ter­ge­ge­ben hat. Sie konn­te so vie­le Infor­ma­tio­nen so anschau­lich in einer Schul­stun­de kom­pri­mie­ren, wie es nur mit dem ihr eige­nen Sprech­tem­po mög­lich war. Nicht umsonst erhielt sie als Geschenk einer Abitu­ri­en­tia ein Ver­kehrs­schild zur Geschwin­dig­keits­be­gren­zung ihres Sprech­tem­pos: nicht mehr als 60 Wör­ter pro Minute.

Neben ihrer Fähig­keit zu umfang­rei­cher Wis­sens­ver­mitt­lung bestach Ange­li­ka Sen­ge als authen­ti­sches Vor­bild für eine Schu­le mit Herz. Lei­den­schaft­lich und ent­schlos­sen enga­gier­te sie sich auch nach dem Unter­richt für die (manch­mal auch per­sön­li­chen) Belan­ge ihrer Schü­ler. Sie hat­te stets ein offe­nes Ohr für deren Sor­gen und Nöte und setz­te sich für sie ein, auch wenn es mit viel Auf­wand, per­sön­li­chem Ein­satz und auch mal Ärger ver­bun­den war. In ihrem Gruß­wort an ihren Abitur­jahr­gang 1999 kommt ihre Ein­stel­lung gut zum Aus­druck: „Mensch sein heißt Mensch wer­den – ein Leben lang! – ‚Höre nie auf anzu­fan­gen, fan­ge nie an auf­zu­hö­ren!‚“ Und so ver­wun­dert es nicht, dass zu Ange­li­ka Sen­ge zahl­rei­che Schü­ler nach ihrem Schul­ab­schluss den Kon­takt such­ten und hielten.

Im Kol­le­gi­um war Ange­li­ka Sen­ge ein wert­vol­les und über­aus geschätz­tes Mit­glied. Im Leh­rer­rat und in der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung setz­te sich Ange­li­ka Sen­ge über Jah­re hin für die Belan­ge der Kol­le­gen ein und ver­trat deren Inter­es­sen nicht nur mit dem gespro­che­nen Wort, son­dern auch in zahl­rei­chen, poin­tier­ten Brie­fen, z. B. an höhe­re Dienst­stel­len. Der Blick auf den Men­schen neben ihr und genau­so in ande­ren Tei­len der Welt war nicht nur von intel­lek­tu­el­ler Reli­gio­si­tät geprägt, son­dern von prak­tisch aus­ge­leb­ter Nächs­ten­lie­be. Im Rah­men die­ser nah­ba­ren Reli­gio­si­tät hat sie am Chris­to­pho­rus Gym­na­si­um das Sozi­al­prak­ti­kum und die Bos­ni­en-Akti­on ins Leben geru­fen und über vie­le Jah­re hin haupt­ver­ant­wort­lich organisiert. 

Außer­halb der Schu­le war Ange­li­ka Sen­ge eine Freun­din, auf die man sich in allen Lebens­la­gen ver­las­sen konn­te. Sie nahm sich stets Zeit („Zeit hat man nicht, Zeit NIMMT man sich.“), hör­te zu und gab Rat („Beten hilft immer.“). Sie war ein Mensch, der nicht nur för­der­te, son­dern for­der­te und im bes­ten Sin­ne unbe­quem war. Dass man mit sei­nen Talen­ten im Sin­ne der ande­ren wuchern und sei­ne Kom­fort­zo­ne dabei auch ein­mal ver­las­sen soll­te, hat Ange­li­ka Sen­ge auf selbst­ver­ständ­li­che Wei­se vor­ge­lebt und ein­ge­for­dert. Und sie war vor allem ein Mensch, mit dem man viel und über alles lachen konn­te. Das „Maschi­nen­ge­wehr Got­tes“ ist nun auf Erden ver­stummt. Der Him­mel hat die Tür auf­ge­macht. Ein tröst­li­cher Gedan­ke ist es, sie jetzt dort oben als Für­spre­che­rin zu wissen.

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