Donnerstag, Februar 15, 2024

Denkmalserie: Stabile Bögen verbinden Menschen

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Werne. Vor etwa 300 Jahren wurde sie zu einem wichtigen Bestandteil der Verbindung zwischen Werne und Münster, heute steht sie nahezu vergessen am Ende einer Sackgasse und bietet Fußgängern und Radfahrern einen sicheren Übergang: Die Hornebachbrücke an der Goerdelerstraße zählt zu den ältesten Überwegen in Werne.

Die gemauerte Bogenbrücke ist ein gut erhaltenes Zeugnis für den Wege- und Brückenbau des beginnenden 18. Jahrhunderts in Westfalen. Von Herbern kommend, fließt die Horne an der Werner Innenstadt vorbei, macht einen Bogen um den Stadtsee und mündet in die Lippe. Der 12,6 Kilometer lange Bach ist eine natürliche Grenze und muss überwunden werden auf dem Weg nach Norden ins Münsterland.

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Die Brücke, im Verlauf der Alten Münsterstraße gelegen, weist auf diese bedeutende Wegeverbindung hin. Wie einer Inschriftentafel zu entnehmen ist, war der Auftraggeber des Bauwerks der Fürstbischof Friedrich-Christian von Plettenberg (1688-1706), der u.a. die Schlösser Nordkirchen und Ahaus bauen ließ. Der Fürstbischof war seinerzeit auf den inneren Ausbau seines Landes bedacht und kümmerte sich um die Verbesserung der Straßen, richtete neue Postverbindungen ein und reorganisierte Beamtentum und Verwaltung.

Bogenbrücken aus Stein wie die Brücke in Werne zählen zu den ältesten Überwegen. Der Bogen war über viele Jahrhunderte die einzige Form, mit steinernen Brücken große Spannweiten zu erzielen. Begründet liegt dies in der hohen Druckfestigkeit der Steine. Bei der Bauausführung werden alle keilförmig behauenen Steine auf einen gemeinsamen Mittelpunkt ausgerichtet. Ein sogenanntes Lehrgerüst nimmt die Last der Steine und des Mörtels auf. Erst mit dem Einbau des Schlusssteins am höchsten Bogenpunkt wird das Gebilde tragfähig. Jeder Stein wird nunmehr von den beiden Nachbarsteinen gehalten und kann sich daher nicht mehr aus dem Bogen lösen.

Eine genaue bauhistorische Untersuchung nahmen Fachleute 1995 im Rahmen der Restaurierung des Bauwerks vor. Die beiden Rundbögen sowie der Mittelpfeiler bestehen aus gelbgrauem Bruchsteinmauerwerk. Die angrenzenden vier Böschungsmauern sind ebenfalls in Sandstein ausgeführt. Dicht nebeneinander gerammte Pfähle mit darüber liegendem Horizontalbalken bilden das Fundament.

Der Brückenbau war zu jener Zeit eine landesherrliche Aufgabe. Foto: Altstadtfreunde

Bei den Sanierungsmaßnahmen an der Hornebrücke wurde der in drei Teile zerbrochene Rest einer steinernen Inschriftenplatte gefunden. Die Vorderseite weist in der oberen Hälfte eine Kartusche mit einem dreizeiligen Chronogramm, in der unteren Hälfte ein rechteckiges Inschriftenfeld mit einer vierzeiligen Inschrift auf. Die aufwendige Inschriftentafel an dem relativ bescheidenen Bauwerk führen die Historiker darauf zurück, dass der Brückenbau zu jener Zeit eine landesherrliche Aufgabe war.

WERNEplus präsentiert zusammen mit dem Verein „Freunde des historischen Stadtkerns Werne” Denkmäler der Lippestadt; in der gedruckten Zeitung und auch online.

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