Donnerstag, Februar 15, 2024

2022 in Werne – Ein Rückblick

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Werne. Als lokales Medium berichtet die Redaktion von WERNEplus täglich über Leben und Politik in der Stadt. Und wie gehabt wird zwischen Jahren zurückgeschaut auf all jene lokalen Themen und Ereignisse, die die Werner Bürger/innen 2022 beschäftigt, erfreut, bewegt oder auch geärgert haben.

Doch selbst in einer lokalen Rückschau lassen sich die globalen Krisen des Jahres 2022 nicht ausblenden, reicht das Weltgeschehen mit seinen Krisenfolgen in jede Stadt und Gemeinde hinein. So markierte der 24. Februar mit Beginn des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine Zeitenwende, wie es Kanzler Olaf Scholz wenige Tage später formulierte. Es ist ein Krieg, der andauert und auch im neuen Jahr Not, Leid und Tod bringen wird. Energiekrise, Inflation und Hunger in vielen Regionen der Welt sind weitere Folgen dieses Krieges. Gleichzeitig werden die Auswirkungen der Klimakrise und das fortschreitende Artensterben immer krasser.

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Viele Ukrainer/innen flüchten vor den Kriegsgräueln. Vor allem Frauen und Kinder suchen Schutz, auch in Werne. Die Hilfsbereitschaft vor Ort ist groß, Verwaltung wie Bürgerschaft organisieren Unterstützung und Hilfstransporte in die Ukraine. Neben Spenden von Kleidung, Lebensmittel etc. werden Geflüchtete in privaten Wohnungen aufgenommen oder Ferienwohnungen bereitgestellt. Die lokale Hilfe erfolgt auch gemeinsam mit den Partnerstädten Kyritz und Walcz.

Der Werner Jahresrückblick 2022 lässt sich mühelos füllen mit Entwicklungen rund um Kinder, Jugendliche und Familien. Etwa mit der Eröffnung oder Planung neuer Kindertagesstätten oder dem Umzug des Familiennetzes in neue Räume mitten in der Stadt. Im Dezember besiegelt der Rat die Erweiterung der Wiehagenschule.

Die Sporthalle auf dem Schulgelände muss deshalb weichen und wird, so die erfreuliche Meldung kurz vor Weihnachten, durch eine Doppelturnhalle an der Klöcknerstraße ersetzt. Obwohl erst wenige Jahre alt, war die Wiehagenschule entgegen vorheriger Prognosen bereits zu klein geworden und soll nun künftig fünfzügig ausgelegt sein. Hintergrund für die Entwicklung der Schülerzahlen ist unter anderem der Zuzug, der auf eine rege Bautätigkeit in Sachen Wohnungsbau zurückgeht.

Mit dem Förderbescheid von 1,5 Millionen Euro im Rücken nimmt im Mai das Doppelprojekt SCNCWAVE und SURFWRLD auf dem ehemaligen Zechengelände weiter Fahrt auf. Den Baubeginn des Forschungsteils setzt Projektentwickler Dr. Michael Detering für September 2023 und die Betriebsaufnahme für Oktober 2024 auf die Zeitschiene. Der Regelbetrieb soll 2025 folgen.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie fanden die vielen Veranstaltungen großen Zulauf. Einheimische und auswärtige Gäste ließen sich weder Genussfrühling, Blumen- und Spargelmarkt, die Vorstellungen der Freilichtbühne, Sportmeile, Straßenfestival Sim-Jü-Kirmes noch Martins- und Weihnachtsmarkt entgehen.

Der Durchbruch für den Ausbau der Bahnstrecke Lünen – Münster markierte im Mai einen Meilenstein in Sachen Mobilität und Klimaschutz. Denn mit dem Beschluss von Bund und Bahn zum Planungsstart nahm die wichtige Infrastrukturmaßnahme die entscheidende Hürde. Anfang Dezember standen dann konkrete Maßnahmen für den Ausbau der Nord-West-Schienenmagistrale von Dortmund über Münster, Bremen und Hamburg bis nach Lübeck im Mittelpunkt eines Treffens der sechs Industrie- und Handelskammern und ihrer Landesvereinigungen mit Staatssekretärin Susanne Henckel (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) in Münster.

„Ohne die Bahn sind die Verkehrsprobleme nicht zu bewältigen“, schaut Karl-Friedrich Ostholt aus Werne, Initiator und Motor des Bündnisses für den Streckenausbau, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und -Artenschutzes auf die schon vorhandenen Kapazitätsgrenzen der Autobahnen und die generelle Bedeutung der Schienen-Infrastruktur. Es geht weiter.

Mobilität, Klimaschutz, Bildung sind Kernthemen, die 2023 ganz oben auf der Werne-Agenda stehen dürften. Hier gibt es konkrete Möglichkeiten, steuernd einzugreifen, und zwar nicht nur für Politik und Verwaltung. Denn klimaschonende Anpassungen des innerstädtischen Verkehrs, durch ein funktionstüchtiges Radwegenetz und Verbesserungen des ÖPNV, stehen ebenso zur Debatte wie eine verstärkte Nutzung regenerativer Energien. Das braucht auf jeden Fall viele Mitmacher, geht uns also alle an.

Beim Thema Bildung ist schon vieles da. Neue beziehungsweise gut ausgebaute Schulgebäude, Kindertagesstätten für den wachsenden Betreuungsbedarf, Sekundarschule, zwei Gymnasien und eine gut ausgestattetes Berufskolleg bilden eine stabile Basis.

Finanzielle Großaufgabe in einer ohnehin schon enorm schwierigen Haushaltslage der Stadt wird 2023 die Erweiterung der Wiehagenschule sein. Es ist richtig, hier die Prioritäten zu setzen. Neben den Räumen, meine ich, sollte angesichts vieler Herausforderungen wie Integration und Inklusion vor allem auch die Schulsozialarbeit kräftig mitwachsen.

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