Donnerstag, März 23, 2023

ver.di ruft am Amazon-Prime Day zum Streik auch in Werne auf

Anzeige

Wer­ne. Aus Anlass des dies­jäh­ri­gen „Prime Day“, den der Online­händ­ler Ama­zon am 21. und 22. Juni durch­führt, ruft die Ver­ein­te Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft die Beschäf­tig­ten auch am Stand­ort Wer­ne zu mehr­tä­gi­gen Arbeits­nie­der­le­gun­gen auf. Dar­über infor­miert verd.di in einer Pressemitteilung.

 „Mit rie­si­gem Wer­be­auf­wand setzt Ama­zon an sei­nen Akti­ons­ta­gen meh­re­re Mil­li­ar­den US-Dol­lar um. Aus­ba­den müs­sen den so ver­ur­sach­ten Ansturm die Beschäf­tig­ten in den Ver­sand­zen­tren, deren Arbeits­be­las­tung noch ein­mal ver­schärft wird“, erklärt Orhan Akman, der bei ver.di für den Ein­zel- und Ver­sand­han­del ver­ant­wort­lich ist. „Die Gewin­ne flie­ßen allein in die Taschen des Kon­zerns und sei­ner Share­hol­der, den Beschäf­tig­ten wer­den wei­ter­hin eine tarif­ver­trag­li­che Ent­loh­nung sowie gute und gesun­de Arbeits­be­din­gun­gen verwehrt.“

- Advertisement -

Die zuletzt ange­kün­dig­te Erhö­hung der Ein­stiegs­ge­häl­ter auf 12,- Euro/Stunde sei zynisch und fern von Aner­ken­nung und Respekt gegen­über den Beschäf­tig­ten durch den Kon­zern, so Akman. „Ama­zon benimmt sich wie ein Guts­herr, der bei guter Lau­ne mal ein paar Wohl­ta­ten für sei­ne Tage­löh­ner übrig hat, die ansons­ten aber sei­ner Will­kür aus­ge­lie­fert sind“, so der Gewerk­schaf­ter. „Nur unser Tarif­ver­trag bie­tet den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen Rechts­si­cher­heit, dass ihre Ein­kom­men sicher und zuver­läs­sig sind.“

Des­halb wer­de man nicht nach­las­sen, den Kon­zern zur Aner­ken­nung der Flä­chen­ta­rif­ver­trä­ge des Ein­zel- und Ver­sand­han­dels sowie zu Ver­hand­lun­gen über einen Tarif­ver­trag Gute und gesun­de Arbeit auf­zu­for­dern. „Die jüngs­ten Lohn­er­hö­hun­gen sind von den Beschäf­tig­ten durch ihre Streiks erkämpft wor­den. Sie sind aber noch weit von unse­ren Zie­len ent­fernt. Des­halb legen wir noch­mal nach und rufen erneut zu Streiks auf.“

Die Beschäf­tig­ten in Wer­ne, Leip­zig, Rhein­berg, Bad Hers­feld (2 Stand­or­te), Koblenz und Gra­ben wer­den dazu auf­ge­ru­fen, die Arbeit in der Nacht zum Mon­tag, 21. Juni, nie­der­le­gen und den Streik bis ein­schließ­lich Mitt­woch, 23. Juni, fortsetzen.

Im Ein­zel- und Ver­sand­han­del lau­fen aktu­ell Tarif­ver­hand­lun­gen. ver.di for­dert unter ande­rem Lohn­stei­ge­run­gen von 4,5 Pro­zent plus 45,- Euro bei einer Lauf­zeit von zwölf Mona­ten. Außer­dem sol­len die unters­ten Lohn­grup­pen auf einen Stun­den­lohn von min­des­tens 12,50 Euro ange­ho­ben wer­den. Zudem hat ver.di die Arbeit­ge­ber­ver­bän­de auf­ge­for­dert, beim Arbeits­mi­nis­te­ri­um gemein­sam die All­ge­mein­ver­bind­lich­keit der aus­ge­han­del­ten Tarif­ver­trä­ge zu bean­tra­gen, teilt die Gewerk­schaft wei­ter mit.

Die All­ge­mein­ver­bind­lich­keits­er­klä­rung (AVE) bewir­ke, dass ein Tarif­ver­trag nicht nur für tarif­ge­bun­de­ne Mit­glie­der des abschlie­ßen­den Arbeit­ge­ber­ver­ban­des und der Gewerk­schaft gilt, son­dern für alle Unter­neh­men der Bran­che. Damit sei­en auch Unter­neh­men, die sich bis­her der Tarif­bin­dung ent­zo­gen haben – wie z.B. Ama­zon –, zur Anwen­dung der tarif­ver­trag­li­chen Bestim­mun­gen ver­pflich­tet. Aller­dings sei für eine sol­che AVE bis­her eine gemein­sa­me Bean­tra­gung durch bei­de Tarif­par­tei­en not­wen­dig. Die Arbeit­ge­ber­ver­bän­de blo­ckie­ren die­sen Schritt bis­her. ver.di rich­tet des­halb an die Poli­tik die For­de­rung, den Weg zur AVE über eine Geset­zes­än­de­rung zu erleich­tern, heißt es abschließend.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Stimmige Außen-Gastro für attraktive Altstadt

Werne. Wernes historischer Stadtkern verfügt mit seinen Altstadtgebäuden über eine besondere Atmosphäre. Ein anderes Kriterium für die Attraktivität der Innenstadt sei die Außengastronomie als...

Auch Werne trauert: Ehemaliger Bürgermeister von Bailleul ist tot

Werne/Bailleul. Der ehemalige Bürgermeister von Bailleul, Michel Gilleon, ist am 19. März 2023 gestorben. Das teilte das Rathaus der französischen Gemeinde allen Partnerstädten gestern...

Kinder der Kita St. Sophia üben sich in der Müllvermeidung

Stockum. Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Diese alte Weisheit trifft auch auf die 72 Kinder in der Kita St. Sophia zu....

Viel Bewegung im Dauerthema Windenergie in Werne

Werne. Die Nutzung der Windenergie bleibt Dauerthema. „Da ist gerade sehr viel in Bewegung, das Thema wird uns weiter beschäftigen“, sagte Ralf Bülte, Dezernent...