Freitag, März 24, 2023

Schottische „Highlander”: Robust, liebenswert und schmackhaft

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Werne/Lünen. Kon­rad Lin­ne­mann steht an den Lip­peau­en in Lünen-Als­ted­de. Zwei lau­te Rufe rei­chen, und schon kom­men rund 50 High­land- und Gal­lo­way­rin­der in sei­ne Rich­tung gelau­fen. Seit 2001 hält und züch­tet der Land­wirt aus Wer­ne die genüg­sa­men und robus­ten Tie­re mit dem dich­ten lan­gen Haar­kleid und den geschwun­ge­nen Hör­nern, die ursprüng­lich aus Schott­land stam­men. Fast sechs Jah­re lang leben die Tie­re nun schon auf rund 50 Hekt­ar unweit der Lip­pe im Naturschutzgebiet.

„Sie sind ganz­jäh­rig im Fami­li­en­ver­band auf der Wei­de. Die Käl­ber blei­ben bei der Mut­ter in der Her­de“, erzählt Kon­rad Lin­ne­mann. Zwi­schen zwei und vier Mal pro Jahr wer­den eini­ge Tie­re geschlach­tet und beim Hof­ver­kauf an der Sel­mer Land­stra­ße 141 ange­bo­ten – so auch am kom­men­den Wochen­en­de (27./28. März) von 10 bis 16 Uhr sowie von 11 bis 15 Uhr.

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„Unser Rind­fleisch aus art­ge­rech­ter Zucht hat mehr als Bio-Qua­li­tät“, erklärt Lin­ne­mann. Die High­lan­der und Gal­lo­ways leben auf unge­düng­ten Flä­chen ohne Pflan­zen­schutz­mit­tel, ansons­ten kom­men für sie nur Heu oder Bröt­chen „auf die Gabel“. Medi­ka­men­te? Fehl­an­zei­ge! Die Rin­der leben ganz unge­zwun­gen in dem Naturschutzgebiet.

Rund 60 RInder leben im Naturschutzgebiet auf ganz natürliche Weise. Foto: Wagner
Rund 60 RIn­der leben im Natur­schutz­ge­biet auf ganz natür­li­che Wei­se. Foto: Wagner

„Durch die natür­li­che Auf­zucht und Ernäh­rung, das lang­sa­me Wachs­tum und das rela­tiv spä­te Errei­chen des Schlacht­ge­wichts ist das Fleisch sehr fein­fa­se­rig, schmack­haft und zart. Die Tie­re haben kei­nen Stress. Das ist das A und O für lecke­res Fleisch“, sagt Linnemann.

Eini­ge weni­ge Tage alte Kälb­chen gehö­ren der Her­de eben­falls an. Manch­mal kommt es vor, dass ein Neu­ge­bo­re­nes mit der Fla­sche groß gezo­gen wer­den muss. Ein Fall für Toch­ter Eva Lin­ne­mann und Enke­lin Mia. „Die­se Tie­re sind beson­ders zutrau­lich und erhal­ten von uns auch Namen“, zei­gen bei­de auf Brow­nie, ein knuf­fi­ges und beson­ders zutrau­li­ches Kälb­chen in der Grup­pe. Auf dem Hof in Wer­ne genießt die 18 Jah­re alte Jo, eben­falls ein Fla­schen-Kalb, jetzt ihren „Ruhe­stand“.

„Es sind ein­fach tol­le Tie­re mit einem lie­bens­wer­ten Charakter.“

Kon­rad Lin­ne­mann über sei­ne Rin­der auf den Lip­peau­en in Lünen

Über­haupt macht den High­lan­dern und Gal­lo­ways die mensch­li­che Gesell­schaft nichts aus. Zwar beob­ach­ten die Mut­ter­tie­re ganz genau, wer sich ihren Käl­ber nähert. Doch Angriffs­lust ist für die ein Fremd­wort. Selbst die Bul­len sind ganz gelas­sen. „Die Heck­rin­der ver­hal­ten sich dage­gen anders. Die ver­ste­cken sich lie­ber“, weiß Kon­rad Lin­ne­mann, der sich um die­se Ras­se an der Ham­mer Stra­ße kurz hin­ter dem Ger­stein­werk und an der Lüne­ner Stra­ße kümmert.

In den letzten Tagen sind einige Kälber auf die Welt gekommen. Foto: Wagner
In den letz­ten Tagen sind eini­ge Käl­ber auf die Welt gekom­men. Foto: Wagner

Vor der Coro­na­kri­se hat Fami­lie Lin­ne­mann auch Füh­run­gen, unter ande­rem für Kin­der­gar­ten­kin­der, ange­bo­ten, damit die­se die High­lan­der und Gal­lo­ways haut­nah auf der Wei­de erle­ben kön­nen. „Es sind ein­fach tol­le Tie­re mit einem lie­bens­wer­ten Cha­rak­ter“, sagt Kon­rad Lin­ne­mann. Die Schlach­tung eini­ger Rin­der sei den­noch not­wen­dig, „denn die Flä­che reicht nur für eine bestimm­te Herdengröße“.

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