Werne. Wer in eine Fahrschule geht und eine Fahrstunde nimmt, erhält dabei eine sogenannte „körpernahe Dienstleistung“. Das hat vor einem guten Jahr wahrscheinlich auch noch niemand gewusst. Ab Montag (8. März) werden die Bedingungen gelockert, unter denen Fahrschulen wieder arbeiten und auch diese Dienstleistung wieder anbieten dürfen. WERNEplus hat bei der Fahrschule Niedrich nachgefragt, was in den vergangenen Wochen möglich war und wie jetzt für die Fahrschüler weitergeht.
Die letzte Fahrstunde liegt bei den meisten Fahrschülern schon länger zurück. Seit Mitte Dezember haben die Fahrschulen geschlossen, weil das Risiko eines Infekts innerhalb des Autos nach Ansicht der politischen Entscheidungsträger zu hoch war. Dennoch galt diese Zwangspause nicht für alle. „Diejenigen, die zum Zeitpunkt des erneuten Lockdowns bereits 15 Übungsstunden absolviert hatten, durften weiterhin ausgebildet und zur praktischen Prüfung vorgestellt werden“, berichtet Fahrlehrer Tobias Niedrich von der gleichnamigen Fahrschule.
Für alle Fahrschüler, die zur Vorweihnachtszeit gerade mit dem Praxisunterricht angefangen hatten, bedeutete der Lockdown allerdings das zwischenzeitliche Ende der Fahrstunden. Ganz auf das Lernen verzichtet werden musste jedoch nicht, denn Tobias Niedrich und seine Kollegen Marco Leveringhaus und Jürgen Niedrich kümmerten sich darum, dass nach einigen Wochen zumindest der theoretische Unterricht über das Internet fortgesetzt wurde.
Praxis-Unterricht wieder ab Montag möglich
Nun also dürfen Niedrich und seine Kollegen ab Montag wieder unterrichten. „Das Erfordernis des Mindestabstands gilt nicht für den praktischen Unterricht und praktische Prüfungen, wobei sich im Fahrzeug nur Schüler, Lehrer sowie Prüfungspersonen aufhalten dürfen und mindestens eine FFP2-Maske tragen“, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Coronaschutzverordnung. Den Theorieunterricht möchte das Team der Fahrschule Niedrich vorerst weiterhin online anbieten. Auch eine Rückkehr zum Präsenzunterricht sei aber vorstellbar, schließlich habe man bereits im vergangenen Jahr mit reduzierten Gruppen und Mindestabstand gelernt, so der 42-jährige Fahrlehrer, der auch Geschäftsführer der Fahrschule in dritter Generation ist.
Mit dem Comeback kommen nun ab Montag nicht nur die Fahrschüler, deren Praxis-Ausbildung durch den Lockdown gestoppt wurde, sondern auch die Jugendlichen zum Zug, die sich in den vergangenen gut drei Monaten in der Fahrschule angemeldet haben. „Viele haben sich schon bei uns gemeldet und freuen sich, dass es wieder losgehen kann“, stellt Niedrich anhand der in den letzten Tagen erhaltenen Rückmeldungen fest. Für das kleine Fahrschul-Team bedeutet das viel Planungsarbeit, doch nach der Zwangspause überwiegt eindeutig die Vorfreude, endlich wieder für alle Fahrschüler da sein zu können.