Werne. In NRW beginnt am Montag, 22. Februar, der Präsenzunterricht für die Abschlussklassen, so auch am Anne-Frank-Gymnasium (AFG). „Die anderen Jahrgangsstufen müssen sich noch mindestens bis März gedulden, zumal die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts massiv durch die Auswirkungen des Mutationsgeschehens des Corona-Virus beeinträchtigt ist“, informiert Schulleiter Marcel Damberg jetzt in einer Pressemitteilung.
Das Werner Gymnasium sei bislang „ausgesprochen gut“ durch die Quarantänezeiten zwischen Herbst- und Weihnachtsferien sowie durch die Zeit des Lockdowns gekommen. Technisch ging es im Januar voran. „Vor fünf Wochen ist das Glasfaserkabel in den Schulkeller verlegt worden. Jetzt wartet die Schule darauf, dass die Stadt-IT Werne die Glasfaser anschließen lässt, denn dann wird sofort der neue Server für die Lernplattform UCS ausgeliefert“, schreibt Damberg.
Basis des Lernens auf Distanz am AFG sei ein konsequentes und zielgerichtetes Konzepts, das auf einem sehr hohen Anteil an Videokonferenzen (bis zu 80 Prozent) basiere. „Der Unterricht findet nach Stundenplan statt, was für eine glasklare Tagesstruktur der Schülerinnen und Schüler sorgt“, schildert der Schulleiter. Jeweils am Sonntagabend gebe es einen nach Unterrichtsstunden strukturierten Wochenplan für die Eltern, aus dem die Videokonferenzen mit Zugangsdaten ersichtlich seien. Die Aufgaben seien zusätzlich über das Schulverwaltungsprogramm Webuntis einsehbar. Materialien und gelöste Aufgaben tausche man über eine Cloud aus. Von dem strukturierten Konzept habe sich auch die Schulaufsicht bei einer Visitation vor zwei Wochen überzeugt. Das AFG sei als „Zukunftsschule NRW“ und als zertifizierte „Digitale Schule 2020“ nun auch eine Referenzschule für digitales Lernen. Dieses hatte sich zunächst jedoch nur auf das Lernen in Präsenz bezogen. Aufgrund der Arbeit einer Task-Force und dank permanente Evaluation gelte dies inzwischen auch für das Lernen auf Distanz. Und das, obwohl keine herkömmliche Lernplattform vorhanden sei, die nicht immer stabil funktionieren kann. Eine leistungsstarke Lernplattform mit stabilen Linux-System werde aber kommen.
„Ich hoffe, dass uns keine dritte Welle trifft.“
Marcel Damberg, Schulleiter Anne-Frank-Gymnasium
Gute Noten gibt es für die methodisch-dikaktische Qualität des Distanzunterrichts, die nahezu gleich mit der des Präsenzunterrichts sei. Das stellte die Schulleitung zusammen mit den Ausbildern des Studienseminars Hamm in Unterrichtsbesuchen bei Referendaren fest. Gleichwohl fehle der sehr wichtige persönliche Austausch als soziale Komponente, die eine Videokonferenz so nicht leisten könne. Am 22. Februar kommen Q1 und Q2, also jene Schüler, die in diesem und dem nächsten Jahr ihr Abitur absolvieren, zurück in die Schule und dies in voller Kursstärke.
Schulleiter Marcel Damberg sagt: „Wir haben umfangreiche Erfahrungen mit der Einhaltung der Hygienestandards im Präsenzunterricht gemacht. Die modifizierten A-H-A-L-Regeln gelten weiterhin.“ Alle Lehrkräfte seien bis zu den Sommerferien in ausreichender Anzahl mit FFP-2-Masken ausgestattet und die Kursgrößen in der Q-Phase zudem überschaubar. Für größere Kurse stünden mehrere große Räume zur Verfügung.
Ziel des AFG bleibe es, eine gute Vorbereitung auf Abschlussprüfungen im Rahmen des Präsenzunterrichts zu sichern. Ab dem 23. April beginnen – so die momentane Planung des Ministeriums – die Abiturprüfungen. Pro Schüler müssen bis zu den Osterferien drei Vorabiturklausuren geschrieben werden. Die Klausurpläne sind bereits bekannt.
In der Einführungsphase werde zunächst weiterhin auf Distanz unterrichtet. Dass das Infektionsgeschehen mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten schon jetzt Auswirkungen auf Schulveranstaltungen habe, zeige sich im Verbot aller Schulfahrten bis zu den Sommerferien. Marcel Damberg meint: „Ich hoffe, dass uns keine dritte Welle trifft. Auf jeden Fall geht die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sowie aller Bediensteten vor wagemutigen Aktionen.“