Donnerstag, März 23, 2023

Aufsichtspflicht gilt auch beim Badbesuch

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Wer­ne. Die hei­ße Pha­se des Som­mers ist vor­bei und damit auch der Ansturm auf das Sole­bad. In den letz­ten Wochen gab es im Innen- und Außen­be­reich jeweils eine Was­ser­ret­tung, bei der das Auf­sichts­per­so­nal hel­fend ein­grei­fen muss­te. Auch wenn bei­de Vor­fäl­le gut aus­ge­gan­gen sind, ist damit die The­ma­tik, dass eini­ge Eltern beim Bad­be­such ihre Auf­sicht­pflicht ver­nach­läs­si­gen, wie­der aktuell.

Beim jüngs­ten Fall wag­te sich ein klei­ner Jun­ge die Trep­pe des Sport­be­ckens hin­un­ter – ohne Schwimm­flü­gel an den Armen und ohne schwim­men zu kön­nen. Die Schwimm­meis­te­rin griff recht­zei­tig ein und zog den Jun­gen aus dem Was­ser, wäh­rend die Eltern im Außen­be­reich ent­spann­ten. „Kin­der unter sechs Jah­ren kann man nicht kom­plett beauf­sich­ti­gen, dafür sind die Eltern zustän­dig“, sagt Bad­lei­ter Jür­gen Thö­ne und ver­gleicht den Bad­be­such mit dem eines Spiel­plat­zes. „Auch da kann ich mei­ne Kin­der nicht ein­fach abge­ben und mich dann entfernen.“

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Selbst wenn der Groß­teil der Besu­cher des Sole­ba­des vor­bild­lich han­de­le, gebe es immer wie­der nega­ti­ve Aus­nah­men. Dabei ist es manch­mal der Ver­zicht auf Schwimm­hil­fen, mit denen die Klei­nen ins Was­ser gehen oder die Ver­la­ge­rung der Auf­sicht­pflicht auf grö­ße­re Geschwis­ter. „Das macht natür­lich wenig Sinn, wenn der zwölf­jäh­ri­ge Bru­der auf die bei­den sechs­jäh­ri­gen Schwes­tern auf­pas­sen soll“, so Thöne.

Schon vor der Pan­de­mie hat­te sich die Bad­lei­tung das The­ma „Schwim­men ler­nen“ auf die Lis­te der Punk­te gesetzt, die künf­tig noch inten­si­ver ange­gan­gen wer­den sol­len. „Es geht unter ande­rem dar­um, die Ver­ant­wor­tung der Eltern dahin zu schär­fen, dass zur Grund­aus­bil­dung des Kin­des nicht nur das Ler­nen in der Schu­le und das Fahr­rad­fah­ren gehö­ren, son­dern auch das Schwim­men­ler­nen. Das war frü­her selbst­ver­ständ­lich, ist heu­te aber lei­der nicht mehr so“, bedau­ert der Bad­lei­ter, der dafür ist, dass alle Kin­der, die in die Grund­schu­le kom­men, schon Grund­la­gen in Form des „See­pferd­chens“ erwor­ben haben sol­len. Doch das ist oft nicht der Fall.

Vie­le Kin­der sind kei­ne siche­ren Schwimmer

Das dies lan­des­weit auch ein paar Jah­re spä­ter nicht bes­ser ist, und immer weni­ger Kin­der schwim­men kön­nen, bestä­tig­te 2019 eine von der DLRG vor­ge­leg­te Sta­tis­tik, nach der nur noch 40 Pro­zent aller Kin­der bis zum Abschluss der vier­ten Klas­se das Deut­sche Jugend­schwimm­ab­zei­chen in Bron­ze errei­chen. Ende der 1980er-Jah­re waren es noch mehr als 90 Prozent.

Thö­ne ist bewusst, dass es oft­mals nicht ein­fach ist, einen Kurs­platz zu bekom­men. In Berg­ka­men bei­spiels­wei­se sind War­te­zei­ten von weit über einem Jahr kei­ne Sel­ten­heit. „Die hohe Nach­fra­ge sehen wir als Auf­ga­be und wir ver­su­chen, immer wie­der Ange­bo­te zu schaf­fen. Dazu kom­men die zusätz­li­chen Ange­bo­te der Ver­ei­ne.“ Abseits der stark nach­ge­frag­ten Kur­se hat die Bad­lei­tung zu Beginn des Jah­res an eini­gen Sams­ta­gen eine Bera­tungs­stun­de für Kin­der mit Vor­kennt­nis­sen ein­ge­führt. „Da ist dann von Kurs­lei­tern geguckt wor­den, wie weit die Kin­der sind und wo mög­li­cher­wei­se noch Ver­bes­se­rungs­be­darf besteht“, erklärt Thö­ne. Die­ses Ange­bot liegt wegen der Pan­de­mie auf Eis, soll aber nach dem Ende der Frei­bad­sai­son wie­der auf­ge­nom­men werden.

Über­sicht der Herbst-Kur­se ist seit Mitt­woch online

Zudem sind neue Kurs­for­men, bei dem ein Eltern­teil ein Kind beim Kurs beglei­tet, erprobt und für erfolg­reich befun­den wor­den. „Das gemein­sam Erlern­te kann dann beim nächs­ten Bad­be­such wei­ter geübt wer­den“, ist Thö­ne vom neu­en Ange­bot über­zeugt. Der aktu­el­le Kurs ist aus­ge­bucht, aber im am Mitt­woch ver­öf­fent­lich­ten Herbst­pro­gramm mit ins­ge­samt 27 Kur­sen gibt es auch eine Neu­auf­la­ge des „Eltern-Kind-Schwimm-Kur­ses”. Ins­ge­samt sind zwöf Kur­se im Pro­gramm, bei denen Babys und Kin­der ers­te Erfah­run­gen mit Was­ser machen bzw. Schwim­men ler­nen können.

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