Werne. „Wenn es mir irgendwann keinen Spaß mehr macht, höre ich auf“, hatte Ute Lenkenhoff, Leiterin des Turnkindergartens (TKG) im TV Werne, immer gesagt. Weil dies nie eintrat, wählte die 66-Jährige nun den Anfang der Sommerferien 2023 für ihren Abschied nach über 35 Jahren als Übungsleiterin.
Ute Lenkenhoff gründete den Turnkindergarten 1993 als Alternative für einen sanften Einstieg in die Kita-Welt. Das Angebot aus Psychomotorik und Bewegungserziehung richtete sich an Mädchen und Jungen ab 18 Monaten bis zweieinhalb Jahren. Nun wird der TKG nach drei Jahrzehnten eingestellt.
In einer kleinen Feierstunde würdigte TV-Vorsitzender Mathias Reimann im Beisein von Vorstandsmitgliedern die Leistung von Ute Lenkenhoff – und nicht zu vergessen – die ihrer kongenialen Übungsleiter-Kollegin Christiane Schwarze, die 18 Jahre lang ein „unschlagbares Team“ mit Lenkenhoff bildete.
Krabbeln, laufen, hüpfen, turnen – Kinder lieben es sich zu bewegen: Das war immer das Motto von Ute Lenkenhoff im Turnkindergarten, aber auch beim Eltern-Kind-Turnen oder bei den „Power-Zwergen“, die im Gegensatz zum TKG eine Fortsetzung im TV Werne finden.

Mathias Reimann stellte fest: „Viele Kinder, die heute knapp über 30 Jahre alt sind, waren einmal bei euch. Ihr habt nicht nur sportliche Kompetenzen vermittelt, sondern seid auch pädagogisch immer auf dem richtigen Weg gewesen.“ Und der Ehrenvorsitzende Rolf Strohmenger ergänzte: „Der ganze Verein hat vom Turnkindergarten profitiert. Für viele Kinder war es das Sprungbrett in die anderen Abteilungen.“

Ute Lenkenhoff und Christiane Schwarze hinterlassen eine große Lücke, da sind sich alle TV-Verantwortlichen einig. Für Ute Lenkenhoff stehen nun die eigenen Enkelkinder unumstritten im Mittelpunkt. „Ich werde die vielen schönen Gespräche vermissen. Immer von jungen Menschen umgeben zu sein, hat mir gut gefallen. Aber irgendwann muss man auch andere ran lassen“, begründete die ehemalige Leistungsturnerin ihren Abschied. Angefangen habe sie damals mit ihren Freundinnen, war dann immer „mittendrin“.

Dass nun auch der Turnkindergarten eingestellt wird, sei mit Blick auf die seit Jahren fortschreitende Schaffung von U3-Plätzen in den Kitas zu erwarten gewesen. „Zuletzt haben wir nur noch acht Kinder betreut. Früher waren es in der Regel 25“, erzählte die 66-Jährige, die fast nie eine Stunde ausfallen lassen musste. „Die Mädchen und Jungen sind immer vor gegangen. Das wird sich jetzt ändern“, so Ute Lenkenhoff abschließend.