Werne. Theresa Rottmann vom TV Werne war beim diesjährigen Volleyball-Pokalfinale als erste weibliche Schiedsrichterin überhaupt bei einem Männerfinale im Einsatz. In der Mannheimer SAP Arena setzte sich der VfB Friedrichshafen 3:1 gegen die SVG Lüneburg durch. Rottmann war als zweite Schiedsrichterin über zwei Stunden lang mitten im Spielgeschehen.
Für sie war es das bisher größte Spiel ihrer Schiedsrichterkarriere. „Ich war schon ein bisschen nervös“, gibt die 33-jährige zu. Das ließ sich die Werner Oberligaspielerin allerdings zu keinem Zeitpunkt vor den 2.600 Zuschauern anmerken und zeigte im Gespann mit dem 1. Schiedsrichter Daniel Apanowicz eine souveräne Leistung.
Seit 20 Jahren ist das Pfeifen bereits ihre Leidenschaft. Für dieses Spiel ausgewählt zu werden, bedeutet für die Werner Libera, endlich ganz oben angekommen zu sein. „Die Finalspiele können immer nur vier von uns Schiedsrichtern leiten. Wer hier dabei sein darf, gehört schon zu den besten“, sagt Rottmann. „Konkret auf dieses Ziel habe ich drei, vier Jahre hingearbeitet.“
Höherrangig sind jetzt nur noch die Schiedsrichter, die internationale Wettkämpfe pfeifen dürfen. Da diese Spiele meistens unter der Woche stattfinden, ist das für die Grundschullehrerin aber erstmal keine Herausforderung, der sie nachjagen wird.
Mit ihren 33 Jahren gehört Rottmann zu den jüngeren Referees im Geschäft. Das macht ihr nichts aus. Sie freut sich, ihrer Passion noch einige Jahre nachgehen zu dürfen. „Weitere Ziele ergeben sich immer“, erklärt Rottmann. „Ein weiteres wäre zum Beispiel mal ein Playoff-Finale zu pfeifen.“ Wer die K.o.-Spiele innerhalb der Playoffs leiten darf, hängt immer davon ab, aus welchen Landesverbänden die jeweiligen Teams kommen.
Die diesjährigen Playoffs starten bei den Männern bereits in den kommenden Tagen, während die Damen noch die letzten Partien der regulären Saison austragen müssen und danach ins K.o.-System starten. Rottmann wird wieder als Schiedsrichterin dabei sein. Möglicherweise bereits in dieser Saison bei einem weiteren Finale. – Juri Kollhoff –