Sonntag, Juni 4, 2023

Vir­tuosität, Dynamik und Harmonik: Schoener glänzt an der Orgel

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Wer­ne. Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag prä­sen­tier­te die Stif­tung Musi­ca Sacra West­fa­li­ca in der Christophoruskir­che einen wei­te­ren Höhe­punkt ihres Jah­res­pro­gramms. Der frü­he­re Musik­di­rek­tor am Ham­bur­ger Michel, Prof. Chris­toph Schoe­ner, glänz­te mit einem her­aus­ra­gen­den Orgelkonzert.

In der gutbesetz­ten Kir­che ver­folg­ten die Zuhö­rer ein hoch­ka­rä­ti­ges Orgel­pro­gramm. Den Rah­men bil­de­te Johann Sebas­ti­an Bachs Pas­sa­ca­glia in c‑moll sowie Intro­duk­ti­on, Pas­sa­ca­glia und Fuge von Max Reger. Schoe­ner spiel­te das gro­ße Bach­werk zupa­ckend, mit kla­rer Phra­sie­rung und Akzentuierung. 

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Er be­wies, dass Bach trotz des gro­ßen Nach­halls der Chris­to­pho­rus­kir­che trans­pa­rent, mit Erha­ben­heit und Vir­tuo­si­tät auch an der spät­ro­man­ti­schen Sei­fert-Orgel zu spie­len ist. Mit der Choralbearbei­tung des Wochen­lie­des für den Palm­sonn­tag „Oh Mensch bewein dein Sün­de groß“ zeig­te Schoe­ner ruhi­ger Farb­ge­bung, aber immer nach vor­ne gehend, die medi­ta­ti­ve und beson­ne­ne Betrach­tung des Lei­dens Christi.

Im Werk „Jésus accep­te la souf­france“ (Jesus nimmt das Lei­den an) von Oli­vi­er Mes­siaen ist von die­ser Sanft­mut nichts mehr zu spü­ren. Wie Peit­schen­hie­be, wie Schreie in höchs­ter Not und Verzweif­lung erklin­gen Akkord­clus­ter, die immer wie­der von ruhi­ge­ren resi­gnier­ten Seuf­zer-Pha­sen unterbro­chen wer­den. Wider­stand und Erge­bung gegen­über dem unaus­weich­li­chen Tod gip­feln in einem strah­len­den gro­ßen Dur-Akkord, der die Auf­er­ste­hung Chris­ti vor­weg­zu­neh­men scheint.

Mit dem kom­ple­xen Haupt­werk des Abends von Max Reger zeigt Schoe­ner die gan­ze Palet­te an Vir­tuosität, Dyna­mik und Har­mo­nik, die die­ses ful­mi­nan­te Werk zu bie­ten haten. Schö­ner tariert fast jeden ein­zel­nen Takt aus und bringt die Far­big­keit der Orgel mit ihren 55 Regis­ter zum Strah­len. Nach dem gran­dio­sen Schluss der Dop­pel­fu­ge bedankt sich das begeis­ter­te Publi­kum mit ste­hen­den Ovati­onen. Als zurück­ge­nom­me­ne Zuga­be erfreut Schoe­ner mit einem zar­ten Mozart­werk für Glasharmonika.

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