Samstag, April 1, 2023

Musikfreunde wagen und gewinnen: Duo begeistert mit Performance

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Wer­ne. Beim Ein­tritt merk­ten die Besu­cher, dass etwas anders war an die­sem Kon­zert­abend der Musik­freun­de Wer­ne. Die Stuhl­rei­hen waren nicht wie üblich für ein Kam­mer­kon­zert arran­giert. Statt­des­sen stan­den sie fron­tal zur Büh­ne in der Aula der Marga-Spiegel-Schule.

Tat­säch­lich gin­gen die Musik­freun­de mit der Per­for­mance des tem­pe­ra­ment­vol­len Duos „pro­gres­si­ve strings vien­na“ an die Gren­zen des­sen, was Kam­mer­mu­sik aus­macht. Ein Mut, den ein begeis­ter­tes Publi­kum mit anhal­ten­dem Zwi­schen­ap­plaus und ste­hen­den Ova­tio­nen belohnte.

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Die Neu­gier war schon im Vor­feld groß gewe­sen. Das erklärt, war­um die 170 Stüh­le, die von den Musik­freun­den und ihren Hel­fern auf­ge­stellt wor­den waren, nicht aus­reich­ten. „Wir muss­ten noch fast 50 dazu­stel­len“, erklär­te der künst­le­ri­sche Lei­ter Huber­tus Stei­ner erfreut. Und dann boten Kle­mens Bitt­mann und Mat­thi­as Bar­to­lo­mey inmit­ten von Licht- und Büh­nen­ne­bel­ef­fek­ten eine Show, die mit ihren ele­men­ta­ren Klang­bil­dern auch den Nerv ein­ge­fleisch­ter Klas­sik­fans traf.

Die bei­den Wie­ner spiel­ten auf his­to­ri­schen Instru­men­ten: Bar­to­lo­mey auf einem Cel­lo aus dem Jahr 1727, Bitt­mann auf einer Vio­li­ne aus dem spä­ten 18. Jahr­hun­dert. Genau dar­in bestand der Reiz des Abends: Zu hören – und zu sehen –, dass Bewähr­tes und Moder­nes ein­an­der nicht aus­schlie­ßen. Das Duo ver­lang­te sei­nen Instru­men­ten alles ab, was die­se her­ga­ben – und sie gaben geschmei­dig. Egal, ob Bitt­mann und Bar­to­lo­mey die Sai­ten so harsch stri­chen, dass Gei­ge und Cel­lo wie Per­cus­sion-Instru­men­te klan­gen. Oder ob sie ihnen glei­ßen­de Töne ent­lock­ten, als flit­sche etwas Schnel­les durchs Was­ser. „Tur­bo-Hecht“ hat­ten sie die­ses Stück getauft und es Bitt­manns Vater gewid­met, einem cha­ris­ma­ti­schen Hob­by-Fischer, wie der Sohn erklärte.

Das Wer­ner Publi­kum ließ sich auf den moder­nen Sound ein, das bewie­sen schon die voll besetz­ten Stuhl­rei­hen die­ses außer­ge­wöhn­li­chen Kam­mer­kon­zert-Abends. Foto: Schwarze

Rhyth­mi­sche Klang­bil­der flirr­ten durchs Foy­er, im Wech­sel mit sang­lich-sen­si­blen Pas­sa­gen. Bitt­mann und Bar­to­lo­mey spiel­ten mit klas­si­schen, folk­lo­ris­ti­schen und jaz­zi­gen Ele­men­ten. Dabei nutz­ten sie die gesam­te laut­ma­le­ri­sche Band­brei­te ihrer Instru­men­te – wobei Bitt­mann bei man­chen Stü­cken zur elek­tro­nisch ver­stärk­ten Man­do­la griff. Tra­di­tio­nel­le Hand­grif­fe wie Zup­fen und Strei­chen wur­den ergänzt durch fin­ger­klop­fen­de Effek­te auf den Holz­kör­pern. Zwi­schen­durch zer­schnitt Bitt­mann mit sei­nem Gei­gen­bo­gen die Luft, was sir­ren­de Geräu­sche aus­lös­te. Auch ihre eige­nen Stim­men setz­ten die bei­den Musi­ker instru­men­tal ein. Eine ihrer Kom­po­si­tio­nen stand im Zei­chen des Ukrai­ne­kriegs. Bitt­mann poch­te ver­stö­ren­de Dis­har­mo­nien auf den Steg sei­ner Man­do­la, unter­legt von über­schla­gen­den Tönen des Cellos.

Um den Span­nungs­bo­gen nicht zu unter­bre­chen, spiel­te das Duo ohne Pau­se durch. Eini­ge Stü­cke mode­rier­ten sie in char­man­ter Wie­ner Art an und flachs­ten gut gelaunt über die neue Kul­tur­ach­se Wien-Wer­ne. Das Publi­kum amü­sier­te sich präch­tig und klatsch­te am Ende zwei Zuga­ben heraus.

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