Donnerstag, Februar 15, 2024

Wiederherstellen statt Wegwerfen – im Repair-Café am 18. November

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Werne. „Was für eine tolle Idee!“ Reaktionen wie diese bekommt Sabine Strauß zu hören, wenn sie von einem neuen Projekt erzählt, das am Samstag, 18. November, in Werne an den Start geht: einem Repair-Café.

Neu kaufen war angesichts billiger Produktionen lange im Trend. Doch das Umweltbewusstsein der Menschen wächst. Und mit ihm das Wissen um die negativen Folgen der Herstellung in Billiglohnländern, um die Vermüllung der Umwelt und der knappen Ressourcen von Rohstoffen. Doch wer repariert den defekten Toaster, der zum Wegwerfen noch zu schade ist? Hilfe bietet am 18. November das Repair-Café der Evangelischen Kirchengemeinde im Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum.

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Von 10 bis 13 Uhr werden dort kaputte Geräte und Kleidungsstücke repariert. „Mit Geräten meinen wir alles, was man in den Händen tragen kann: Radios, Toaster, Kaffeemaschinen, Staubsauger und anderes“, erklärt Sabine Strauss. Die Presbyterin ist eine der Organisatorinnen des Repair-Cafés. Sie stammt aus Dortmund und kennt das Konzept aus einer der dortigen Kirchengemeinden. „Die machen das seit vielen Jahren sehr erfolgreich“, berichtet sie.

Nach einem erfolgreichen Vorbereitungstreffen im Sommer stehen 18 Helferinnen und Helfer zur Verfügung: Menschen, die reparieren können, und andere, die im Café den Verkauf von Getränken, belegten Brötchen und Kuchen übernehmen. „Letzteres werden Jugendliche aus dem Jugendstübchen der Evangelischen Gemeinde übernehmen“, sagt Strauss. Sie sei froh und überrascht gewesen, dass so viele bereit gewesen seien, ihre Idee zu unterstützen. „Nach der Berichterstattung über das Vorbereitungstreffen haben sich auch noch viele bei mir gemeldet.“

Nun können Reparaturen aus den Bereichen Holz, Glas, Mechanik, Elektronik und Textil abgedeckt werden. „Unsere Idee ist allerdings nicht, dass die Leute uns die Sachen bringen und sie nach zwei Stunden wieder abholen“, erklärt Sabine Strauss. Vielmehr können sie zuschauen, sich Arbeitsgänge erklären lassen und, natürlich unter Anleitung, selbst Hand anlegen. „Dahinter steckt der Gedanke von Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Strauss. „Unser Ziel ist, dass Leute später kleinere Dinge auch einmal selbst reparieren können.“

Wer aufgrund von Alter oder Erkrankungen dazu keine Möglichkeit hat, kann es sich im Café schmecken lassen und dabei die ein oder andere Unterhaltung anknüpfen. Denn neben Nachhaltigkeit spielt auch ein sozialer Aspekt eine große Rolle: Menschen verschiedener Generationen zu vernetzen. „Die Jugendlichen können zum Beispiel Hilfestellung leisten, wenn Senioren Probleme mit ihren Handys haben“, erklärt Sabine Strauss. Etwa beim Installieren von Apps. Angedacht ist auch, die kulinarische Palette des Cafés grundsätzlich zu erweitern – um vegane oder vegetarische Gerichte, die aktuell gerade bei vielen jungen Menschen auf dem Speiseplan stehen.

Die Helfenden nehmen am 18. November bis 12 Uhr Geräte zur Reparatur an, repariert wird bis 13 Uhr. Die Reparatur kostet nichts. „Wir nehmen aber gern Spenden an, um das Café weiterhin finanzieren zu können“, sagt Strauss. Ein zweiter Termin für das Repair-Café stet bereits fest: am 20. Januar 2024, wieder von 10 bis 13 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum. Wer noch weitere Reparaturbereiche abdecken möchte, kann sich bei Sabine Strauss, E-Mail: sabine.strauss@ekg-werne.de melden.

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