Werne. „Bitte langsam fahren, Spielstraße.“ Um das Tempo der Autos auf Schlaunstraße und Walczer Straße im Neubaugebiet Bellingholz-Ost herunter zu drücken, haben Kinder und Eltern am Samstagvormittag (30. April 2022) Piktogramme auf die Fahrbahn gepinselt.
Die optischen Sicherheitssignale sollen die Autofahrer motivieren, die im verkehrsberuhigten Bereich gültige Schrittgeschwindigkeit auch einzuhalten.
Denn offenbar fiel es bis dato so manchem Fahrzeuglenker schwer, auf der Schlaunstraße den Tempowechsel am Eingang des Baugebietes von vorher 30 Kilometer pro Stunde hin zur Schrittgeschwindigkeit umzusetzen. So rollen nicht wenige Autos schneller als erlaubt in den Tempo-7-Bereich.
Anders als sonst häufig der Fall, wechsle man hier nicht erst nach einem Abbiegevorgang in eine Spielstraße, sondern übergangslos, schilderten die Anlieger Sebastian Bömken und Mirko Brauweiler stellvertretend für ihre Nachbarn am Samstag an Ort und Stelle.
Auch nach dem Abbiegen von der Schlaunstraße in die Walczer Straße lade die schnurgerade Streckenführung dort dazu ein, die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht einzuhalten, argumentieren die Nachbarn.
Hinzu komme, dass nach der Fertigstellung des Bauabschnitts Bellingholz-Ost vor drei Jahren auch viele Anwohner des ersten Abschnitts (Bellingholz-Nord) von der Berliner Straße aus über Schlaunstraße und Walczer Straße abkürzen. Das sei ja auch in Ordnung und man wolle ja niemanden maßregeln, sondern nur auf die spielenden Kinder aufmerksam machen, betonten Bömken und Brauweiler, die wie viele Nachbarn Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter haben. Und weil einige Autos auch schon im Tempo-30-Bereich der Schlaunstraße zu schnell unterwegs seien, sei dies in der leicht abschüssigen Spielstraße erst recht der Fall, hieß es.
Zunächst hatten die Anwohner versucht, per Antrag an die Stadtverwaltung die Piktogramme mit den Hinweissymbolen auf spielende Kinder aufbringen zu lassen. Das sei allerdings auch nach einem halben Jahr und einigem Hin und Her nicht umgesetzt worden, unter anderem mit den Verweis auf die Kapazitäten des Bauhofs.
Schließlich griffen die Anlieger zur Selbsthilfe und beantragten beim Tiefbauamt nun, selbst aktiv werden zu dürfen und die Sicherheitshinweise in Eigenregie aufzumalen. Dafür gab es nicht nur die Genehmigung, sondern auch die Farbe und die Schablonen für das Aufzeichnen der Verkehrssymbole.