Samstag, März 25, 2023

Kolping Werne hilft Flutopfern

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Wer­ne. Die aktu­el­le Situa­ti­on in der Ukrai­ne rückt das Scha­den­er­eig­nis durch Stark­re­gen in 2021 an Ahr und Inde in den Hin­ter­grund. Am Bei­spiel der Stadt Esch­wei­ler, die beson­ders hart von den Aus­wir­kun­gen des Hoch­was­sers betrof­fen war, lässt sich auch heu­te noch an vie­len Stel­len erken­nen, dass die Schä­den noch nicht besei­tigt sind. Die Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne unter­stützt die Stadt beim Wiederaufbau.

Esch­wei­ler zählt ca. 58.000 Ein­woh­ner und liegt mit sei­nen 22 Orts­tei­len am Nord­rand der Eifel im Her­zen der Städ­te­re­gi­on Aachen und im Wes­ten der Eure­gio Maas-Rhein.

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Die Kata­stro­phe

Am Mitt­woch, 14. Juli 2021, kam es hier zu einer nicht erwar­te­ten Über­flu­tung. Das Flüss­chen Inde hat­te sich nach hef­ti­gen Regen­fäl­len mit 100 bis 150 Liter auf den Qua­drat­me­ter in einen rei­ßen­den Strom ver­wan­delt. Der Orts­kern stand kom­plett unter Was­ser – dort in der Mit­te das St. Anto­ni­us-Hos­pi­tal. Erst zwei­ein­halb Mona­te spä­ter konn­te der Kran­ken­haus­be­trieb wie­der auf­ge­nom­men wer­den. Auch tie­fer­ge­le­ge­ne Außen­be­rei­che waren betrof­fen. Nach Rück­gang des Was­sers in weni­ger als 24 Stun­den bot sich ein Bild der Zer­stö­rung – Schlamm hat­te sich in den Häu­sern und auf den Stra­ßen abge­la­gert – das Was­ser hat­te alles durch­nässt. Der Gesamt­scha­den die­ser Kata­stro­he geht in die Milliarden.

Hohe Hilfs­be­reit­schaft

Nicht nur die Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne hat­te einen Spen­den­auf­ruf für die Städ­te Ahr­wei­ler und Esch­wei­ler gestar­tet. Nach Kon­tak­ten zu den ört­li­chen Kol­pings­fa­mi­li­en konn­te bereits in 2021 jeweils 2.500,00 Euro aus Wer­ne als Sofort­hil­fe über­wie­sen wer­den. In Esch­wei­ler wur­de mit der Spen­de zunächst die dor­ti­ge Tafel bedacht, die 70 Geschenk­pa­ke­te für Kin­der im Alter von null bis 14 Jah­ren ver­tei­len konn­te. Fer­ner wur­den ca. 20 Tüten mit Süßig­kei­ten gepackt, die vom Dia­kon der Pfar­re Hei­lig Geist, Udo Haak, an Fami­li­en mit Kin­dern ver­teilt wur­den. Ein wei­te­rer Teil der groß­zü­gi­gen Spen­den wur­de an Flut­op­fer aus­ge­zahlt, die hier­von not­wen­di­ge Anschaf­fun­gen rea­li­sie­ren konnten.

Besuch in Eschweiler

Um sich ein Bild der aktu­el­len Lage vor Ort zu machen, hat­te der Vor­stand der Kol­pings­fa­mi­lie beschlos­sen, Esch­wei­ler zu besu­chen. Auf Ein­la­dung der dor­ti­gen Vor­sit­zen­den, Annet­te Bran­den­burg, fuh­ren Mit­glie­der des Vor­stan­des nach Esch­wei­ler. Dort wur­den die Teil­neh­mer von dor­ti­gen Vor­stands­mit­glie­dern begrüßt und zu einem Rund­gang durch die Stadt eingeladen.

Situa­ti­on vor Ort

Beim Bum­mel durch die Innen­stadt konn­te man auch nach knapp neun Mona­ten erken­nen, wel­che Schä­den das Was­ser ange­rich­tet hat­te. Noch bis Ende April über­nimmt die Kom­mu­ne die Kos­ten für die Con­tai­ner, die unüber­seh­bar heu­te noch in den Stra­ßen ste­hen, um den anfal­len­den Schutt auf­zu­neh­men. Vie­le Wohn­häu­ser und Geschäfts­räu­me sind betroffen. 

Am Bei­spiel eines Schuh­ge­schäf­tes konn­te Kol­ping-Vor­stands­mit­glied Rei­ner Fran­ken erklä­ren, wie es in vie­len Berei­chen aus­ge­se­hen hat und heu­te noch aus­sieht. Noch lau­fen in den Geschäfts­räu­men meh­re­re Ent­feuch­ter – eine Wie­der­be­le­bung der Räum­lich­kei­ten ist noch nicht abseh­bar. Die lau­fen­den Kos­ten bewe­gen sich monat­lich in einem hohen fünf­stel­li­gen Bereich. Vie­le Betrof­fe­ne erhal­ten kei­ne Ent­schä­di­gung von den Ver­si­che­run­gen. Es wird noch vie­le Mona­te dau­ern, die Fol­gen des Was­sers finan­zi­ell, aber auch emo­tio­nal zu ver­ar­bei­ten. Die Zer­stö­rung durch die Flut macht ein­fach fas­sungs­los. Der Besuch im Scha­den­ge­biet hin­ter­ließ bei den Teil­neh­mern einen blei­ben­den Eindruck. 

Fazit der Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne: Das gespen­de­te Geld kommt auf jeden Fall bei denen an, die es am meis­ten benö­ti­gen – bei den Opfern der Katastrophe.

Land­un­ter im Bereich Aue. Foto: Rei­ner Fran­ken – Kol­pings­fa­mi­lie Eschweiler

Erneu­te Spendenbereitschaft

Die Kol­pings­fa­mi­lie Esch­wei­ler mit ihren 110 Mit­glie­dern hat bis heu­te allein aus ver­schie­de­nen Kol­pings­fa­mi­li­en ca. 20.000 Euro gesam­melt. Jeder Cent sei 1:1 an geschä­dig­te Fami­li­en wei­ter­ge­lei­tet wor­den, heißt es. Dazu kamen Zuwen­dun­gen des Diö­ze­san­ver­ban­des Aachen an bedürf­ti­ge Kol­ping­mit­glie­der. Von dort sind in der nächs­ten Zeit wei­te­re Hil­fen zu erwarten. 

Zum Abschluss des Besu­ches konn­te die Vor­sit­zen­de der Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne, Eli­sa­beth Schwert, sym­bo­lisch einen Scheck in Höhe der letz­ten Zuwen­dung in Höhe von 1.800,00 Euro über­rei­chen. Dank der vie­len Spen­den, auch von Nicht­mit­glie­dern, konn­te jetzt die­ser Betrag an die Kol­pings­fa­mi­li­en in Ahr­wei­ler und Esch­wei­ler über­wie­sen wer­den. Die Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne bedankt sich bei allen Spen­dern recht herz­lich. Die Sum­me soll in Esch­wei­ler kurz­fris­tig an bedürf­ti­ge Fami­li­en im Scha­dens­ge­biet Aue im Tal der Inde wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die dort woh­nen­den Fami­li­en hat­ten Todes­ängs­te aus­ge­stan­den, da das Was­ser bis zur Dach­kan­te gestan­den hat­te. Der Kon­takt zur Kol­pings­fa­mi­lie Esch­wei­ler soll wei­ter gepflegt wer­den. Ein Gegen­be­such ist avisiert.

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