Werne. Zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Lünener Straße eilte die Freiwillige Feuerwehr am Montagabend um 20.58 Uhr. Ein Rauchmelder hatte ausgelöst und damit auch die Einsatzkräfte alarmiert. Gerade noch rechtzeitig.
Der Rettungsdienst aus Werne, der zuerst vor Ort war, bestätigte über Funk einen Wohnungsbrand und betreute bereits mehrere Personen, die das Haus selbstständig verlassen hatten.
Feuerwehrleute bekamen von Anwohnern den Hinweis, dass sich vermutlich noch eine Person in der Brandwohnung im Erdgeschoss befinden würde. „Noch während der ersten Erkundung liefen noch weitere Bewohner der oberen Etagen durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie“, schilderte Brandinspektor Tobias Tenk die Lage.
Auch auf mehrmaliges lautes Rufen und Klopfen an der Brandwohnung sowie auf das Piepen des Rauchmelders reagierte niemand. Der erste Angriffstrupp des Hilfeleistungslöschfahrzeuges legte bereits auf der Anfahrt Umluft unabhängigem Atemschutz an. Innerhalb weniger Sekunden nach dem Eintreffen ging dieser mit der Wärmebildkamera und einem Hohlstrahlrohr ausgerüstet zur Menschenrettung ins Gebäude vor. Der Trupp öffnete dafür gewaltsam die Wohnungstür und begann sofort mit der Personensuche. Weitere Kräfte bauten die Wasserversorgung auf.

„Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich eventuell eine bewusstlose Person im verrauchten Treppenhaus befinden würde, haben wir einen zweiten Atemschutztrupp zur Suche ins Treppenhaus geschickt sowie einen dritten Trupp als Unterstützung in die Brandwohnung“, so Tobias Tenk weiter.
Einsatzleiter und Feuerwehrchef Thomas Temmann ließ vorsorglich einen weiteren Rettungswagen zur Einsatzstelle ausrücken.
Nach kurzer Suche fand der erste Angriffstrupp eine männliche Person in der verrauchten Wohnung. Der Rettungsdienst übernahm die Erstversorgung des Patienten, der mit einer Rauchgasvergiftung in ein umliegendes Krankenhaus eingeliefert wurde.
Die Wehr begann mit der Brandbekämpfung in der Küche der Wohnung. Da mehrere Hausbewohner frierend im Regen vor dem Haus standen, kamen mehrere Mannschaftstransporter zur Einsatzstelle, die großflächig ausgeleuchtet wurde.

Um 21.08 Uhr konnte der Leitstelle „Feuer aus“ gemeldet werden. Mit einer Wärmebildkamera suchten die Einsatzkräfte noch nach versteckten Glutnestern im Brandraum. Sie schalteten die Wohnung aufgrund der potenziellen Brandgefahr durch beschädigte Kabel stromlos. Ein Hochleistungslüfter wurde nun direkt vor dem Eingang in Stellung gebracht, um die Wohnung zu belüften.
Für die Dauer der Lösch- und Rettungsarbeiten war die Lünener Straße bis 22.30 Uhr durch die Polizei komplett gesperrt. Im Einsatz waren 28 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werne mit sechs Fahrzeugen, mehrere Streifenwagen der Polizei, Rettungswagen aus Werne und Umgebung sowie der Notarzt aus Werne. Die Polizei übernahm die Ermittlungen zur Brandursache.
„Wieder einmal zeigt dieser Einsatz deutlich, wie wichtig Rauchmelder sind. Aufgrund der frühzeitigen Alarmierung der Feuerwehr konnte hier ein Gebäudeschaden sowie Lebensgefahr verhindert werden“, betonte Tobias Tenk in seinem Bericht.