Werne. Noch hat die Frauenbewegung in Sachen Gleichberechtigung nicht alles erreicht, was möglich sein sollte. Darauf machen verschiedene Gruppen zum Internationalen Frauentag aufmerksam.
Anders als in den vergangenen Jahren werden nicht alle Veranstaltungen am Stichtag, dem 8. März, stattfinden. Stattdessen gibt es Aktionstage vom 6. bis zum 12. März – mit einem Auftakt am 25. Februar.
Gestaltet wird die Reihe von verschiedenen Vereinen und Institutionen aus Werne. Dabei sind die Familienbildungsstätte, die VHS, die Kabarettistinnen „Die Kaktusblüten“, der Arbeitskreis „Eine Welt“, die „Lesewelt Werne“, das flözK, das Café Chaos sowie die Mediensprecherin Aloisia Kreienbaum.
Der Frauentag wird weltweit seit mehr als 100 Jahren begangen. Und bleibt ein wichtiges Signal, wie Monika Eichmanns, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Werne, betont: „Wir stecken derzeit in einer Phase, in der viele Frauen denken, die Frauenbewegung habe alles erreicht. Aber wir dürfen uns nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen. Manches ist noch nicht selbstverständlich, etwa die Vernachlässigung von Frauen im allgemeinen Sprachgebrauch.“
Das ein abwertendes Frauenbild schwerwiegende Folgen haben kann, darauf will das Café Chaos im Vorfeld der Veranstaltungsreihe aufmerksam machen: „Femizid“ – also die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts – ist das Thema eines Vortrags, den die Kriminologin Julia Habermann von der Ruhr-Universität Bochum am 25. Februar ab 19 Uhr im Jugendzentrum JuWeL halten wird. Der Link zu der Hybrid-Veranstaltung wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Am 6. März steht von 17 bis 19 Uhr eine Lesung zum „Pink Paddling“ auf dem Programm. In der VHS zeichnet die Autorin Heike Auel zeichnet einen sehr persönlichen Erfahrungsbericht über die „Ladybugs“, Frauen, die mit dem Drachenbootsport ihren Brustkrebs bekämpfen.
Der offizielle Startschuss zum Internationalen Frauentag in Werne fällt am 8. März. Um 18 Uhr kommen die Initiatorinnen und Initiatoren der Veranstaltungsreihe in der Familienbildungsstätte zusammen. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Lothar Christ erzählt Monika Eichmanns von der Geschichte und Bedeutung dieses Tages. Direkt im Anschluss zeichnen Frauen der Lesewelt Werne die Lebenswege von drei mutigen Geschlechtsgenossinnen nach: von Paula Thiede, Mascha Kaléko und Tara Stella Deetjen. Sowohl die Eröffnung als auch die literarische Vorstellung finden als Hybrid-Meeting statt. Der Link wird rechtzeitig auf der Homepage der Familienbildungsstätte veröffentlicht.
Auf Initiative des flözK zeigt das Capitol-Cinema-Center Werne am 9. März ab 20 Uhr den Film „Die Unbeugsamen“: Politikerinnen der Bonner Republik kämpften gegen männliches Machtgehabe, Vorurteile, Sexismus.
Am 10. März lädt die Mediensprecherin Aloisia Kreienbaum zu dem Workshop „Frauen eine Stimme geben“ in die Familienbildungsstätte ein. Von 18.30 bis 21 Uhr macht sie mit den Teilnehmenden ein Stimmtraining. Für die Präsenzveranstaltung in den Räumen der Fabi gelten die aktuellen Coronaregeln. Es können sich maximal zehn Frauen anmelden.
Die Kaberettgruppe „Kaktusblüten“ wirft in ihrem neuen Programm „Rettung in Sicht“ einen satirischen Blick auf globale und lokale Probleme. Es gibt zwei Vorstellungen im Alten Rathaus, am Freitag, 11. März, und am Samstag, 12. März, jeweils ab 19 Uhr. Der Kartenvorverkauf beginnt jetzt am 11. Februar bei Bücher Beckmann.
Der Arbeitskreis „Eine Welt“ begleitet die Aktionstage mit Informationen und Angeboten zum Thema „Frauen und Fair Trade“. Der Arbeitskreis unterstützt gezielt Frauenprojekte und bietet deren gerecht gehandelte Produkte zu seinen Öffnungszeiten an.
Was den Unterschied im Verdienst von Frauen und Männern angeht, gehört Deutschland zu den Schlusslichtern unter den europäischen Ländern. Auf diesen Verdienstunterschied will die Gleichstellungsbeauftragte Monika Eichmanns am 7. März aufmerksam machen. Dann will sie die Equal-Pay-Day-Fahne hissen. Interessierte erhalten außerdem Infomaterial zum Thema im Foyer des Stadthauses.
WERNEplus stellt in den kommenden Wochen die einzelnen Aktionen und ihre Veranstalter/innen vor.