Werne. Michael Knäpper, der seit 22 Jahren in Werne als Streetworker in Werne gearbeitet hat, ist am Samstagnachmittag im Jugendzentrum JuWeL in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Sozialpädagoge geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie er sagte.
Jungen Leuten, die sich abgehängt fühlen, neue Perspektiven aufzuzeigen, sie beim Gang zum Amt zu begleiten oder unbürokratisch zu helfen, sich den Wünschen und Sorgen der jungen Leute anzunehmen – Michael Knäpper wusste oft, an welchen Stellschrauben zu drehen ist. „Werne ist in sich geschlossen. Da kennt jeder jeden. Bei meiner Arbeit musste ich mit verschiedenen Gruppen zusammenarbeiten, und das hat immer geklappt“, so der 64-Jährige.
Viele Jugendliche und auch Ehemalige haben sich am Samstag auf den Weg gemacht, um ihrem Streetworker persönlich zu verabschieden. „Einige von ihnen begleite ich schon seit Jahrzehnten. Aus den Jugendlichen sind mittlerweile Eltern geworden. Der Kontakt ist nie abgebrochen“, erzählt Knäpper. Wie herzlich und familiär es im JuWeL zugeht, wurde beim Abschied sichtbar. Knäpper nahm sich für jeden Gast viel Zeit.
Wenn ein Streetworker geht, dann ganz bestimmt nicht heimlich, still und leise. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es noch ein kleines Abschieds-Konzert von Shirker, Knäpper und die Vibes Crew, Fresh Blumenkohl, Acustic Cover Session und Jasam Adam.
Ein Patentrezept hat Knäpper für seine Arbeit parat: “Offen auf die Leute zugehen und zu akzeptieren, dass jeder sein Leben hat.“ Seiner langjährigen Kollegin Katrin Schnieders wünscht der scheidende Streetworker alles Gute. Er werde sich jetzt um seine Familie mit vier Enkelkindern kümmern. Natürlich dürfe dabei auch die Musik nicht zu kurz kommen.