Mittwoch, März 29, 2023

250 Menschen bei Friedensdemo des ICW für die Ukraine

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Wer­ne. Als Pro­test gegen den Krieg in der Ukrai­ne und als Demons­tra­ti­on für den Frie­den hat­te der Inter­na­tio­na­le Club Wer­ne (ICW) am Sams­tag­abend (26. Febru­ar) zu einer Kund­ge­bung auf­ge­ru­fen und rund 250 Bürger/innen kamen. 

Män­ner, Frau­en und Kin­der ver­sam­mel­ten sich vor dem in den ukrai­ni­schen Natio­nal­far­ben ange­strahl­ten Alten Rat­haus und setz­ten so mit gro­ßem Nach­druck ein Zei­chen gegen die Gewalt, die Russ­lands Prä­si­dent Wla­di­mir Putin mit sei­nem krie­ge­ri­schen Über­fall aus­ge­löst hat. Lich­ter, Frie­dens­tau­ben auf Fah­nen und Ban­ner mit dem Hash­tag Wer­ne #stand­wi­t­hukrai­ne setz­ten wei­ter opti­sche Zeichen.

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„Wir ver­ur­tei­len den Angriff auf den sou­ve­rä­nen Nach­bar­staat. Das ist ein Bru­der­krieg wie er sinn­lo­ser nicht sein könn­te und ein Angriff auf das Frie­dens­ge­fü­ge des Kon­ti­nents. Nie wie­der Krieg“, wand­te sich ICW-Vor­sit­zen­der Bene­dict Dam­mer­mann an die Teil­neh­men­den auf dem Markt­platz. „Wir lesen von uner­schro­cke­nen jun­gen Men­schen in Russ­land, die gegen den Krieg demons­trie­ren und ver­haf­tet wer­den. Unse­re Soli­da­ri­tät gilt auch Euch! Das ist Russ­land, nicht Putin.“

Mit den pol­ni­schen Freun­den in der Part­ner­stadt Wal­cz ste­he man in engem Kon­takt. „Schon vor vier Wochen schrieb uns Bogus­law Ole­j­ni­ki aus Wal­cz von einer ‚enor­men Kriegs­ge­fahr´“, sag­te Dammermann.

Für den Sonn­tag kün­dig­te er an, dass bereits ers­te Flüch­ten­de aus der Ukrai­ne in Wer­ne ankom­men wer­den. „Men­schen suchen Schutz, Wer­ne steht bereit“, hieß es. Er lob­te die Zusam­men­ar­beit im Akti­ons­bünd­nis mit der Stadt Wer­ne und der Musik­schu­le Lebedki­na und lud die Anwe­sen­den zu einer Schwei­ge­mi­nu­te ein.

Für die Auf­nah­me von acht Zuflucht Suchen­den in pri­va­ter Regie, bedank­te sich Mar­ga­ri­ta Lebedki­na, die selbst aus Russ­land stammt. „Ich bin sehr gerührt über die Auf­nah­me. Nach unse­rer ers­ten Akti­on haben sich schnell Anru­fer bei mir gemel­det. Ich bin ein­fach scho­ckiert, was in mei­nem Land pas­siert“, sag­te sie. Zusam­men mit der ukrai­ni­schen Sän­ge­rin Ele­na Haj­fiz, die seit vie­len Jah­ren in Wer­ne lebt, gestal­te­te sie den musi­ka­li­schen Rah­men. „Ich habe zwei Hei­ma­ten“, beschrieb Haj­fiz das Gefühl ihrer dop­pel­ten Zugehörigkeit.

In einer ein­dring­li­chen Rede benann­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ das „pure Ent­set­zen“ ange­sichts der schreck­li­chen Bil­der aus der Ukrai­ne. Ers­te Flüch­ten­de wür­den am Sonn­tag ein­tref­fen. Es sei unse­re Auf­ga­be, sie auf­zu­neh­men und bei euro­päi­schen Freun­den eine siche­re Zuflucht zu bie­ten. Es wer­den sicher wei­te­re Schutz­su­chen­de kom­men, dann wer­de Stadt Wer­ne auch Zuwei­sun­gen bekom­men, sag­te er am Ran­de der Ver­an­stal­tung gegen­über WERN­Eplus. Aktu­ell wür­den die Ankom­men­den zunächst in der Auf­nah­me­stel­le in Bochum angenommen.

In sei­ner Rede ver­ur­teil­te Lothar Christ den Angriffs­krieg, den Aggres­sor Putin begon­nen habe. Er erin­ner­te an den Kal­ten Krieg, in dem sich West­mäch­te und Ost­block in einem bei­spiel­lo­sen Wett­rüs­ten gegen­über­ge­stan­den hät­te. Er habe das bis Mitt­woch für über­wun­den gehal­ten. Jetzt müs­se man sich fra­gen, wie man die Fra­gen der Kin­dern beant­wor­te, wenn man Wor­te wie Krieg, Rake­ten oder Atom­waf­fen aus­spre­che, sag­te er sinn­ge­mäß. Frei­heit sei nicht selbst­ver­ständ­lich, ein Staat müs­se sich ver­tei­di­gen. Auch müs­se die Diplo­ma­tie offen blei­ben, beton­te er.

ICW-Vor­sit­zen­der Bene­dict Dam­mer­mann wand­te sich an die Teil­neh­men­den vor dem Alten Rat­haus. Foto: Gaby Brüggemann

Mit Wil­li Lülf kün­dig­te Bene­dict Dam­mer­mann Wer­nes Alt-Bür­ger­meis­ter an, der sich jah­re­lang auf­op­fe­rungs­voll um Völ­ker­ver­stän­di­gung mit den Part­ner­städ­ten, ins­be­son­de­re auch mit Baill­eul und Wal­cz. bemüht habe. Lülf schloss sich sei­nem Vor­red­ner an und freu­te sich über die Zahl der Teil­neh­men­den auf dem Markt­platz. „Das ist ein tol­ler Anblick“, zeig­te er sich beein­druckt und ergänz­te: „Ich habe 50 Jah­re Poli­tik gemacht und vie­le Bünd­nis­se geschlos­sen. Wir müs­sen an den Din­gen arbei­ten“, mach­te er klar. „Ich wün­sche ihnen Frie­den im Her­zen und Frie­den in der Stim­me“, gab er den Anwe­sen­den mit auf den Weg.

Wer­nes Stim­me im Bun­des­tag ver­tritt als Abge­ord­ne­ter Sozi­al­de­mo­krat Micha­el Thews. Auch er ver­ur­teil­te den „bru­ta­len Über­fall“ und for­der­te Frie­den für die Ukrai­ne und ganz Euro­pa. Er fah­re am Abend noch nach Ber­lin. Dort wer­de es am Sonn­tag im Bun­des­tag um die Ver­hän­gung von Sank­tio­nen gehen. Mit einem Frie­dens­ge­bet beschloss der evan­ge­li­sche Pfar­rer Alex­an­der Mee­se die Veranstaltung.

Mehr Fotos der Kund­ge­bung fin­den Sie in unse­rer Foto­stre­cke.

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