Sonntag, März 26, 2023

Gedenken an den vor 75 Jahren verstorbenen Kardinal von Galen

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Werne/Münster (pbm/al). „Auch heu­te sind wir als Chris­tin­nen und Chris­ten her­aus­ge­for­dert, widerständig zu sein, gera­de, was den Wert des Lebens am Anfang und am Ende angeht“: Mit die­sen Wor­ten hat Müns­ters Bischof Dr. Felix Genn am 21. März zum 75. Todes­tag des seli­gen Kardinals Cle­mens August von Galen des­sen Lebens­bei­spiel in die Gegen­wart übersetzt.

Der 2005 von der Kir­che selig­ge­spro­che­ne Kar­di­nal von Galen war von 1933 bis 1946 Bischof von Müns­ter. Bekannt mach­ten ihn vor allem sei­ne öffent­li­chen Pre­dig­ten gegen die vom nationalsozialistischen Regime prak­ti­zier­te Tötung soge­nann­ten „lebens­un­wer­ten Lebens“. Am 22. März 1946 starb der kurz zuvor zum Kar­di­nal ernann­te von Galen, nach dem in Wer­ne eine Grund­schu­le und eine Stra­ße benannt ist, plötz­lich im Alter von 68 Jahren.

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In der Hei­li­gen Mes­se, die Bischof Genn zum Geden­ken an sei­nen Amts­vor­gän­ger im St.-Paulus-Dom Müns­ter fei­er­te, stell­te er es als Her­aus­for­de­rung für heu­ti­ge Chris­ten dar, „einer­seits klar zu sein in den Prin­zi­pi­en und ande­rer­seits Brü­cken zu schla­gen zu den Men­schen, die sich anders ent­schei­den.“ So kön­ne man Men­schen nicht ableh­nen oder ihnen die seel­sorg­li­che Begleitung ver­wei­gern, weil sie sich bei­spiels­wei­se für einen assis­tier­ten Sui­zid ent­schei­den oder eine Abtrei­bung vor­neh­men las­sen. Auch kön­ne man für die christ­li­che Ehe und Fami­lie eintreten und zugleich gut, ver­trau­ens­voll und sen­si­bel mit Men­schen umge­hen, die ande­re Partnerschaften wählen.

Genn ging auch auf die Kri­tik sein, die an Kar­di­nal von Galen gele­gent­lich geübt wird, dass er sich nicht zur Juden­ver­fol­gung geäu­ßert und eine aus heu­ti­ger Sicht eigen­ar­ti­ge Hal­tung zum Krieg ver­tre­ten habe. Die­se sei der Welt­an­schau­ung, die ihn geprägt habe, geschul­det. Doch „bei aller Begrenzt­heit auch sol­cher einer gro­ßen Per­sön­lich­keit strahlt das Bei­spiel, das er gegeben hat, bis heu­te“, sag­te der Bischof.

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