Freitag, März 31, 2023

Flutkatastrophe: Helfergruppe aus Werne packt spontan mit an

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Stockum/Dernau. „Wer es nicht mit eige­nen Augen gese­hen hat, kann sich das Aus­maß der Zer­stö­rung nicht vor­stel­len. Man kann es nicht in Wor­te fas­sen“, schil­dert Mat­thi­as Hön­ne­mann sei­ne Ein­drü­cke aus dem Kata­stro­phen­ge­biet Der­n­au an der Ahr, im Nor­den Rheinland-Pfalz.

Hön­ne­mann vom gleich­na­mi­gen Maschi­nen­ver­leih in Sto­ckum, war Teil einer 15-köp­fi­gen Grup­pe, die am Sonn­tag im Land­kreis Ahr­wei­ler spon­tan bei den Auf­räum­ar­bei­ten mit­an­pack­te. Orga­ni­siert hat­te die Hilfs­ak­ti­on Land­wirt Johan­nes Lau­renz vom Hof Schul­ze Blasum.

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Mini-Bag­ger und einen klei­nen Rad­la­der, Pum­pen, Strom­ag­gre­ga­te, Trink­was­ser, Baby- und Tier­nah­rung sowie Hand­tü­cher hat­ten die hel­fen­den Hän­de aus Wer­ne im Gepäck bzw. im Laderaum.

„Johan­nes Lau­renz hat­te Kon­takt zu einem Land­wirt vor Ort. Aber eigent­lich sind wir auf blau­en Dunst hin­ge­fah­ren und haben uns sel­ber orga­ni­siert“, berich­tet Mat­thi­as Hön­ne­mann von der schwie­ri­gen Koor­di­na­ti­on der Hilfsmaßnahmen.

Vom Hof Schul­ze Bla­sum mach­ten sich die Helfer/innen am Sonn­tag auf nach Der­n­au (Rhein­land-Pfalz). Der Ort wur­de von der Flut­kas­ta­sto­phe hart getrof­fen. Foto: Hönnemann

In Der­n­au boten sich den Helfer/innen unvor­stell­ba­re Bil­der, die sie emo­tio­nal stark auf­wühl­ten. „Eine 89-jäh­ri­ge Frau hat uns erzählt, dass es selbst nach dem Krieg nicht so schlimm gewe­sen sei. Eine Fami­lie muss­te sich vom Erd­ge­schoss zunächst in die ers­te Eta­ge, dann ins Ober­ge­schoss ret­ten. Der klei­ne Jun­ge habe gefragt, ob sie jetzt alle ster­ben müss­ten. Das sind Geschich­ten, die einen extrem berüh­ren“, so der Sto­cku­mer Unter­neh­mer weiter.

Die Ahr fließt durch den Ort mit knapp 2.000 Ein­woh­nern. Durch den Stark­re­gen wur­de der Fluss zum rei­ßen­den Strom. „Alle drei Brü­cken wur­den weg­ge­ris­sen“, sagt Hön­ne­mann. So wur­de in Der­n­au jede Hand gebraucht. Die 15-köp­fi­ge Grup­pe war mit Werk­zeug gut aus­ge­stat­tet, half beim Abpum­pen oder Schlamm weg­schip­pen. „Wir haben auch viel repa­riert, Hydrau­lik­schläu­che oder Rei­fen gewech­selt“, erzählt Mat­thi­as Hönnemann.

Fünf der Hel­fer sind in Rhein­land-Pfalz geblie­ben, der Rest wie­der wohl­be­hal­ten in der Hei­mat ange­kom­men. „Eini­ge wol­len wie­der hin, die ande­ren sind noch unent­schlos­sen. Es war vor allem emo­tio­nal sehr for­dernd. Die Bil­der im Fern­se­hen täu­schen. In der Rea­li­tät ist alles noch viel schlim­mer“, so Hön­ne­mann abschließend.

Übri­gens: Auf der Hin­fahrt erlitt ein gelie­he­nes Fahr­zeug – ein Nis­san Pat­rol – einen Kupp­lungs­scha­den. Gesucht wird nun jemand, der den Wagen repa­rie­ren kann oder aber ein Men­schen, die einen klei­nen Geld­be­trag für die Repa­ra­tur spen­den möch­ten. Mehr dazu unter https://www.facebook.com/HofSchulzeBlasum

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