Werne. Das Anne-Frank-Gymnasium feiert seinen bislang größten Erfolg beim Bundes- und Landeswettbewerb Philosophischer Essay. Maya Koschmieder, einer Schülerin der Q1, ist es gelungen, sich mit ihrem Essay für den diesjährigen Bundesentscheid zu qualifizieren.
Unter den Einsendungen aus ganz Deutschland wurde ihre gedankliche Leistung als so herausragend erachtet, dass sie unter den 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der letzten Runde vertreten ist. Nachdem sie bereits am 5. Dezember 2020 ihren Aufsatz zur Frage „Müssen wir glücklich sein wollen?“ bei der Fachaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht hatte, war die Freude übergroß, als sie am 13. Februar 2021 die Einladung zur Teilnahme an der Endrunde von Dirk Sikorski, dem Leiter des Wettbewerbs auf Bundesebene, erhielt.
In der Zeit vom 26. bis 28. Februar wird das gesamte AFG Maya Koschmieder mit Sicherheit die Daumen drücken. Denn dann gilt es, einen weiteren Essay zu verfassen. In Zeiten von Corona erfolgt dies nicht im Rahmen der ansonsten alljährlich stattfindenden einwöchigen Winterakademie, sondern in häuslicher Klausur. Aufgrund der Tatsache, dass der Bundesentscheid gleichzeitig die Qualifikation für die Internationale Philosophie-Olympiade darstellt, werden die Essays auf Englisch oder Französisch geschrieben. Für Maya aber kein Problem – schließlich ist sie am Anne-Frank-Gymnasium seit Jahren im Englisch-Bili-Profil unterwegs und hat Französisch in der Oberstufe als zweite Fremdsprache.
Die fünf Höchstplazierten werden für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen
In der Endrunde winken den Teilnehmenden neben immateriellen Anreizen in Form von neuen gedanklichen Herausforderungen und Anerkennung auch durchaus „handfeste“ Preise. So werden wie in jedem Jahr die fünf Höchstplazierten für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen. Nach dem Abitur wird den Gewinnern dann für den gesamten Zeitraum ihres universitären Studiums ein Stipendium gewährt.
Für das von ihr angestrebte Jura-Studium würde Maya das Stipendium sicherlich dankend annehmen. Aber jenseits von Preisen und Trophäen schätzt sie das Fach Philosophie auch in ideeller Hinsicht, weil es ihres Erachtens für viele Fragestellungen „neue und interessante Perspektiven“ eröffnet, ohne dabei „eine Lösung zu erzwingen“. Zwischen den Disziplinen Jura und Philosophie sieht sie auch insofern eine enge Verbindung, als Rechtssysteme und Gesetze auf moralischen Werten gründen und Richtersprüche idealerweise nicht nur feststellen, was rechtens ist, sondern auch was gerecht ist.
Der Wettbewerb richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die sich für philosophische Fragestellungen begeistern können. Ansprechpartner für alle am Wettbewerb teilnehmenden jungen Philosophinnen und Philosophen ist seit sieben Jahren Wolfram Fölling. Im Rahmen der von ihm geleiteten Philosophie-AG werden Interessenten beraten und während der gesamten Wettbewerbsdauer betreut.