Samstag, März 25, 2023

Surfpark Werne: „Wasserstand der Lippe wird sich nicht verändern”

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Wer­ne. Im Früh­jahr und Som­mer ein Frei­zeit­park, im Herbst und Win­ter eine For­schungs­sta­ti­on: Auf dem ehe­ma­li­gen Zechen­ge­län­de in Wer­ne läuft der­zeit das Pla­nungs­ver­fah­ren zum größ­ten Surf­park der Welt. Die SURFWRLD soll 2023 an den Start gehen und die Lip­pe­stadt mit einer über­re­gio­na­len bedeut­sa­men Sport‑, Ver­an­stal­tungs- und Frei­zeit­an­la­ge tou­ris­tisch auf­wer­ten. Hier kommt Teil 4 unse­rer Inter­views mit Pro­jekt­ent­wick­ler und Inves­tor Dr.-Ing. Micha­el Detering.

Wie gewin­nen Sie die gro­ßen Was­ser­men­gen für die Becken und wie wird es behandelt?

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Die Becken sehen zwar groß aus, sind aber nicht tief. Des­halb brau­chen wir zum Fül­len auch weni­ger Was­ser, als man­che ver­mu­ten. Das Was­ser gewin­nen wir über Brun­nen, genau genom­men Ufer­fil­trat­brun­nen. Genau so wird bei Was­ser­ver­sor­gern übri­gens auch das meis­te Trink­was­ser gewon­nen. Wir machen also nichts Neu­es. Wir haben das Glück, dass wir für sol­che Brun­nen idea­le Boden­ver­hält­nis­se haben. Die Brun­nen wer­den etwa 50 Meter von der Lip­pe ent­fernt auf unse­rem Gelän­de gebohrt, das Was­ser strömt dann von der Lip­pe durch den Unter­grund in die Brun­nen. Auf dem Weg durch den Boden wird das Was­ser natür­lich gerei­nigt, genau­so wie bei einem Was­ser­werk, nur bei uns eben etwas klei­ner. In den Brun­nen pum­pen wir das Was­ser dann ab. Das Fül­len der Becken dau­ert etwa zwei Wochen. In der Zeit benö­ti­gen wir etwas weni­ger als ein Pro­mil­le des mitt­le­ren Lip­pe-Abflus­ses, die Lip­pe „merkt“ dies des­halb nicht. Auch der Was­ser­stand der Lip­pe wird sich nicht ver­än­dern. Wenn die Becken geleert wer­den, bekommt die Lip­pe ihr Was­ser wie­der zurück, auch ver­teilt über etwa zwei Wochen. Da wir das Was­ser nicht chlo­ren wer­den, kön­nen wir das auch pro­blem­los machen.

Was ist in Sachen Lärm­schutz geplant?

Ich fan­ge mal ganz anders an: Das Haupt­the­ma für „unser“ Zechen­ge­län­de sind nicht Boden­be­las­tun­gen etc., son­dern die aktu­el­len Schall­emis­sio­nen aus der im Nor­den angren­zen­den gewerb­lich-indus­tri­el­len Nut­zung, die auch blei­ben wer­den. Das ist auch der wesent­li­che Grund, wes­halb das Zechen­ge­län­de nicht für ein Wohn­ge­biet taugt. Es ist dort ein­fach zu laut. Wir müs­sen des­halb erst­mal nicht ande­re vor unse­rem Schall schüt­zen, son­dern umge­kehrt uns vor dem Schall aus der Umge­bung. Wir lösen das The­ma, indem wir im Nor­den unse­res Gelän­des gleich an der Flöz-Zoll­ver­ein-Stra­ße eine hohe Gebäu­de­zei­le bau­en. Die­se schirmt unser Gelän­de vom bestehen­den Schall ab.

Jetzt zu unse­rer Nut­zung: Das Sur­fen selbst und auch die Wel­len sind über­ra­schend lei­se, selbst der Ver­kehr ist weni­ger laut als wenn dort ein gro­ßes Logis­tik­zen­trum oder eine Metall­ver­ar­bei­tung gebaut wür­den. Für Events wer­den noch zuläs­si­ge Lärm­pe­gel ermit­telt. Beim süd­li­chen Zechen­ge­län­de sind die Vor­schrif­ten aus dem Natur­schutz wegen der Nähe zum Natur­schutz­ge­biet an der Lip­pe übri­gens stren­ger als die ohne­hin im Abstand zu uns lie­gen­de nächs­te Wohn­be­bau­ung. Des­halb kommt die Begren­zung für uns aus dem Natur­schutz, nicht von den Anwoh­nern. Genaue Zah­len bekom­men wir noch von den Gutachtern.

Gerüch­te dre­hen sich auch immer wie­der um die Boden­be­las­tung auf der alten Zechen­bra­che. Ist das ein The­ma für Sie?

Nicht wirk­lich. Man­che wol­len das nicht glau­ben, aber so ein­fach ist das. Unser Gelän­de ist in den obe­ren zwei Metern saniert. Für die Exper­ten: Boden­klas­se Z 1.2. Man soll­te nicht unbe­dingt Gemü­se drauf anbau­en. Für einen Surf­park passt der Boden aber sehr gut. Nur an ganz weni­gen Punk­ten gehen wir in mehr als zwei Meter Tie­fe. Dort ist es unkri­tisch. Anders sieht es nörd­lich von uns aus. Das aber ist nicht unser Gelän­de. Und auf der rie­si­gen Flä­che gibt es an eini­gen Stel­len auch mit dem Grund­was­ser ein The­ma. Dar­um küm­mert sich aber die RAG unter den Augen des Krei­ses Unna und das sehr professionell.

Der fünf­te und letz­te Teil des Inter­views mit Dr. Micha­el Dete­ring folgt am Wochenende.

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