Freitag, März 24, 2023

Kolpingsfamilie: Gegen Einsamkeit besonders in Corona-Zeiten

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Wer­ne. Vie­le Bür­ger füh­len sich ein­sam und haben kei­nen Mut, Kon­tak­te auf­zu­neh­men oder allei­ne irgend­wo hin­zu­ge­hen. So lau­tet die The­se von Heinz Pol­mann, Mit­glied der Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne an der Lip­pe. Das Lei­tungs­team hat­te ihn im Febru­ar 2020 zu einer Vor­stands­sit­zung ein­ge­la­den. „Ein­sam­keit för­dert Demenz, Depres­sio­nen, Ent­täu­schung und Neid auf ande­re”, so Pol­mann wei­ter. Um dem ent­ge­gen zu wir­ken, schlug er Brie­fe an alle Mit­glie­der vor, mit der Auf­for­de­rung, dass sich die­je­ni­gen mel­den mögen, die ger­ne ein­mal ange­ru­fen oder besucht wer­den woll­ten — aber auch die­je­ni­gen, die ein­sa­me Mit­glie­der besu­chen oder kon­tak­tie­ren möch­ten. Das Lei­tungs­team ver­sprach, die­ses The­ma auf­zu­grei­fen und Ideen hier­zu zu entwickeln.

Mit­te März erreich­te die Coro­na-Pan­de­mie mit aller Wucht auch Wer­ne. Auf­grund des Lock­downs sag­te die Kol­pings­fa­mi­lie alle Ver­an­stal­tun­gen im ers­ten Halb­jahr ab, das Pro­gramm für das zwei­te ging erst gar nicht in Druck. Die Ent­täu­schung war bei den Mit­glie­dern natür­lich sehr groß.

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Ben­no Jäger, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne an der Lip­pe, hat­te nur einen Gedan­ken: „Wie kön­nen wir den Kon­takt zu unse­ren Mit­glie­dern auf­recht­erhal­ten?“ In der Sat­zung sei expli­zit die „För­de­rung der Alten­hil­fe“ als Ver­eins­zweck genannt. Mit den Coro­na-Ein­schrän­kun­gen erlang­te die­ses The­ma all­ge­mei­ne Aktualität.

Dar­aus ent­stand die Idee, ein Sozi­al­team zu eta­blie­ren, des­sen Mit­glie­der tele­fo­nisch als Ansprech­part­ner zur Ver­fü­gung ste­hen. Spon­tan erklär­ten sich die Ehren­amt­ler Eli­sa­beth Schwert, Josef Mein­ke, Heinz Pol­mann, Cäci­lia und Heinz Abding­hoff, Maria und Josef Gärt­ner sowie Ben­no Jäger bereit, die­sen Dienst wech­sel­wei­se an allen Tagen der Woche zu über­neh­men. Wer sich also allein fühl­te und einen Gesprächs­part­ner such­te, um über sei­ne Sor­gen und Nöte im Zusam­men­hang mit der Pan­de­mie zu spre­chen oder ein­fach nur ein net­tes Gespräch füh­ren woll­te, konn­te einen der genann­ten Ansprech­part­ner anru­fen. Auch über E‑Mail war eine Kon­takt­auf­nah­me möglich.

Die Ansprech­part­ner für ihre Kol­ping­schwes­tern und ‑brü­der stell­ten fest, dass die Reso­nanz gerin­ger aus­fiel als gedacht. Jedoch erfuhr man, dass die­ses Ange­bot einer tele­fo­ni­schen Kon­takt­auf­nah­me auf viel Lob stieß und die Idee als geeig­net ange­se­hen wur­de, einer Ver­ein­sa­mung im Alter, ganz beson­ders aber in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie, ent­ge­gen zu wir­ken. „Der Virus und die dar­aus resul­tie­ren­den Regeln wer­den uns noch eine gerau­me Zeit beglei­ten“, weiß Ben­no Jäger. Da kein beson­ders umfang­rei­ches Pro­gramm­an­ge­bot erstellt wer­den kann, hat er einen News­let­ter erstellt, der alle Mit­glie­der quar­tals­wei­se über diver­se The­men infor­mie­ren soll – alles unter dem Mot­to: „Wir hal­ten Kon­takt“. Alle Aus­ga­ben sind ver­öf­fent­licht unter www.kolping-werne.de. Der letz­te News­let­ter wur­de in der Woche vor dem Weih­nachts­fest verteilt.

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