Werne. Die Oberliga-Volleyballerinnen des TV Werne müssen die nächste bittere Niederlage im Abstiegskampf verkraften. Am Sonntagabend unterlag der TVW beim viertplatzierten SV BW Sande 0:3.
Damen Oberliga: SV BW Sande – TV Werne 3:0 (25:15 25:23 27:25)
Im Laufe der Woche kam vorab schon eine weitere Hiobsbotschaft. Nachdem sich die Personallage zu Jahresbeginn eigentlich etwas entspannt hatte, fällt in Jette Keil die nächste wichtige Spielerin aus. „Unter diesen Voraussetzungen ist es extem schwer Konstanz und Spielsicherheit aufzubauen. Das war leider auch gegen Sande ein großer Faktor“, erklärte Bronek Bakiewicz.
Zusammen mit seinem Trainerkollegen Bernd Warnecke probierte er sein Team so gut es geht für das Auswärtsspiel in Sande zu rüsten, aber aufgrund der Ausfälle sei ein spielnahes Teamtraining kaum umsetzbar. Das machte sich gegen Sande vor allem im ersten Satz bemerkbar.
Werne hatte extreme Annahmeprobleme, was den Spielaufbau erschwerte. Zu selten kam der TVW zu direkten Punkten, während Sande kontrolliert und souverän aufspielte. Ein entscheidender Faktor, der das Spiel beeinflusste, war die ungewöhnliche Architektur der Halle in Sande. Die Holzwände nah am Spielfeldrand sorgten für eine ungewohnte Perspektive. Das erschwerte es dem TVW zusätzlich ein strukturiertes Spiel aufzubauen. Im zweiten Satz konnte der TVW nach einigen taktischen Anpassungen und Gewöhnung an die Gegebenheiten besser mithalten. Zwar musste Werne den gesamten Satz über darum kämpfen einen Rückstand aufzuholen, doch nach Wernes zweiter Auszeit (11:17) konnte der Klub seine seine Aufholjagd starten. Werne konnte viele starke Ballwechsel zu Punkten verwerten und damit wieder etwas Momentum gewinnen. Zwischenzeitlich konnte Werne auf einen Punkt Rückstand verkürzen. Letztlich stand sich der Klub dann aber wegen einfacher Fehler selbst im Weg, sodass Sande auch mit dem zweiten Satzgewinn profitierte (25:23).
Im dritten Satz kam Werne dann richtig in Fahrt und war spielerisch überhaupt nicht mehr unterlegen. Diesmal erspielte sich der TVW zum Satzende sogar eine komfortable Führung und war kurz davor den Satz zu gewinnen. Insgesamt vier Satzbälle konnte Werne aber nicht für sich entscheiden. Die Unsicherheit war letztlich auch im dritten Satz ausschlaggebend für Gastgeber Sande, die aufgrund ihrer Tabellensituation und dem allgemeinen Spielverlauf entspannter aufspielen konnten.
Die knappen Satzergebnisse zeigen, dass Werne keinesfalls chancenlos war. Besonders Satz 2 und 3, die jeweils nur mit zwei Punkten Unterschied verloren gingen, spiegeln das Potenzial des Teams wider. Die Mannschaft scheiterte weniger am Gegner als an der eigenen Unsicherheit und den fehlenden Wechselmöglichkeiten. Werne konnte über weite Strecken mithalten, ließ jedoch in entscheidenden Momenten die nötige Konsequenz vermissen. „Wir sind in der Position jetzt gewinnen zu müssen. Die kommenden vier Spielen sind extrem wichtig. Wir wollen durch Annahmetraining die nötige Sicherheit im Spielaufbau zurückgewinnen“, sagt Coach Bernd Warnecke. Tatsächlich trifft der TVW in den kommenden Spielen nur auf Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Drei Mal geht es sogar gegen die anderen Teams auf den Abstiegsrängen. Das birgt große Chancen die Position im Kampf um den Klassenerhalt zu verbessern.
Aktuell beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz weiterhin nur einen Zähler, weil die Konkurrenz ebenfalls nicht punkten konnte. Trainer und Team haben aufgrund eines spielfreien Wochenendes jetzt zwei Wochen Zeit, um an der Stabilität und Selbstsicherheit zu arbeiten ehe der TVW dann am 1. Februar seinen Tabellennachbarn TV Hörde II in der Linderthalle (19 Uhr) empfängt.
TV Werne: Jennifer Harhoff, Stephanie Stahl, Chiara Grewe, Leia Budde, Greta Lexius, Carla Lexius, Theresa Rottmann, Anna Jäger, Mira Struwe, Julie Rieger
