Werne. Die Oberliga-Volleyballerinnen des TV Werne haben sich mit einem Paukenschlag aus der direkten Abstiegszone katalpultiert und dank eines deutlichen 3:0-Sieges gegen den direkten Konkurrenten BW Aasee II gleich zwei Plätze gut gemacht.
Damen Oberliga: TV Werne – SV BW Aasee II 3:0 (25:20, 28:26, 25:16)
Das schaffte der TV Werne sogar ohne sein reguläres Trainerduo. Sowohl Bronek Bakiewicz als auch Uschi Warnecke fielen krankheitsbedingt aus. Dafür übernahm Bernd Warnecke, der das Team offenbar perfekt einstellen konnte.
Das Spiel hatte für zwei Spielerinnen des TV Werne einen ganz besonderen Charakter. Die beiden Münsteraner Youngster Finja Schulte und Amelie Wollny spielen noch bei Aasee in der U18, erhielten zu Saisonbeginn allerdings keinen Platz im Kader des Oberligateams. Der TV Werne sah das Talent der zwei und bot ihnen die Chance sich beim TVW in der Oberliga zu beweisen.
Außenangreiferin Schulte gehört beim TVW zum festen Bestandteil der Startaufstellung und machte gegen ihren Heimatklub das beste Spiel ihrer jungen TVW-Karriere und wurde sogar mit den meisten Punkterfolgen zum Werner Matchwinner. Amelie Wollny durfte ebenfalls starten und zahlte das Vertrauen cleverer Ballverteilung im Zuspiel zurück und setzte ihre Angreiferinnen optimal in Szene. „Natürlich war heute noch eine extra Portion Motivation dabei, aber uns ist viel wichtiger, dass wir nicht absteigen“, sagte Wollny nach dem Spiel. „Das war heute ein ganz wichtiger Sieg.“
Mit dem souveränen Start in den ersten Satz legte der TV Werne die Grundlage für den Erfolg. Vor dem Hintergrund, dass der TVW eine Menge Druck auf seinen Schultern hatte, ist es umso erstaunlicher, dass der Klub so selbstsicher auftrat. Eine weitere Niederlage hätten sich die Werner Spielerinnen nicht erlauben dürfen. Aasee schien überrascht von der Werner Souveränität und konnte im ersten Durchgang nicht mithalten (25:20). Erst als Werne den Start in den zweiten Satz verschlief, witterte Aasee Morgenluft. Werne lief lange Zeit hinterher und lag zwischenzeitlich mit sechs Punkten hinten (7:13).
Warnecke reagierte und brachte Steffi Stahl im Zuspiel, um das junge Werner Team mit Stahls Erfahrung wieder in die Spur zu bringen. Werne schaffte es sich nach und nach zurückzukämpfen, doch auch zum Satzende lag Aasee immer noch mit vier Punkten vorn (16:20). Der bereits verloren geglaubte Satz wurde allerdings nochmal spannend, weil der TV Werne an einem Strang zog und Finja Schulte nicht nur über die Außenposition, sondern auch über Hinterfeldangriffe für sehenswerte Punkte sorgte. Beim Stand von 27:26 konnte Werne zum ersten Mal in diesem Satz in Führung gehen und nutzte danach direkt die Gelegenheit den Sack zuzumachen.
Im dritten Satz schien der Bann dann gebrochen und Werne spielte wie beflügelt auf. Warnecke wechselte munter durch und setzte alle 13 Spielerinnen ein. Das 16-jährige Werner Nachwuchstalent Greta Lexius machte ebenfalls ihr bestes Saisonspiel und gab Kapitänin Chiara Grewe zwischenzeitlich auf der Diagonalposition ein paar Pausen. Für Bernd Warnecke war es Ehrensache, seine Trainerkollegen mit einem Sieg zu vertreten. „Die Mannschaft hat es mir heute sehr leicht gemacht zu coachen. Alle haben einfach ein klasse Spiel gemacht“, sagte Warnecke. „Dass wir den zweiten Satz noch gedreht haben, war heute entscheidend. Wir sind von Anfang an gut reingekommen und haben dann auch im zweiten Satz bei Rückstand die Zähne zusammengebissen, um diesen wichtigen Sieg einzufahren.“
Durch den Sieg schiebt sich der TV Werne jetzt zwei Plätze nach vorne und belegt den fünften von neun Plätzen. Darauf ausruhen kann sich der Klub allerdings nicht, denn der Vorsprung auf Rang acht beträgt nur einen Zähler. So einen engen Abstiegskampf gab es schon lange nicht mehr. Es zählt jedes Spiel für den TV Werne. Der TVW hat nun ein Wochenende spielfrei und trifft dann Anfang Februar auf Schlusslicht Halle. Hier sind drei Punkte fest eingeplant.
TV Werne: Amelie Wollny, Steffi Stahl, Franziska Warnecke, Finja Schulte, Marla Bergmann, Helin Keskin, Kim Varlemann, Leia Budde, Anna Jäger, Mira Struwe, Theresa Rottmann, Greta Lexius, Chiara Grewe