Werne. Die Oberligavolleyballerinnen des TV Werne haben eine turbulente erste Saisonhälfte hinter sich. Von neun Spielen konnte der TVW immerhin vier gewinnen. Dennoch steht das Team von Bronek Bakiewicz und Uschi Warnecke aktuell auf dem siebten Platz, dem ersten Abstiegsplatz.
Einige Spiele konnte der TVW nur knapp gewinnen und nahm deshalb bei seinen Siegen nicht immer die maximale Punktzahl mit. Das klare Ziel der Rückrunde ist es, die Abstiegsplätze so schnell wie möglich zu verlassen.
Das kann theoretisch schon diesen Sonntag mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten BW Sande gelingen. Beide Teams sind akut abstiegsgefährdet mit jeweils elf Punkten. Der vierte Platz ist aktuell allerdings auch nur drei Zähler entfernt. Aktuell gibt es also noch keinen Grund dafür sich verrückt zu machen. Der Verlierer des Showdowns im Tabellenkeller wird allerdings Probleme bekommen.
„Soweit wollen wir es gar nicht kommen lassen. Wir haben gegen Sande in der Hinrunde zwar 1:3 verloren, sind jetzt aber viel eingespielter und waren in dieser Saison noch nicht so stark besetzt wie jetzt“, erklärt Bakiewicz. Tatsächlich gibt es am Wochenende ein echtes Luxusproblem für das Werner Trainerteam. 15 Spielerinnen haben sich einsatzbereit gemeldet, Werne hat allerdings nur 14 Kaderplätze. Annika Lembcke gab noch zum Rückrundenende ihr Comeback und vor kurzem ist auch die letztjährige Kapitänin Jenny Harhoff nach Schwangerschaft wieder ins Training eingestiegen. Alle anderen Spielerinnen sind auch dabei.
Vor allem auf der Zuspielposition ist der TVW dadurch erstmal überbesetzt. Auch Anna Jäger wird an Board sein und mit ihrer Erfahrung über Außen helfen können. Ein Luxus, den der TV Werne in vielen Spielen vermisste. Das Team hatte sich zu Saisonbeginn extrem verjüngt mit Neuzugängen aus der eigenen Jugend und aus Münster. „Wir sind mit das jüngste Team in der Liga. Da ist es ganz normal, dass so eine Saison Höhen und Tiefen hat. Ich bin aber sehr stolz auf die Entwicklung des Teams. Wenn man sich nur das Talent anschaut, dann sind wir zu gut um so weit unten zu stehen. Gleichzeitig ist die Mannschaft zu jung, um zu viel zu erwarten. Deswegen ist es auch sehr wichtig, die nötige Geduld mitzubringen“, erklärt Bakiewicz. „Dennoch stehen wir auf einem Abstiegsplatz und das ist Fakt. Wir wollen unser Potential in der zweiten Saisonhälfte konsequenter abrufen. Die beste Entwicklung und die größten Leistungssprünge helfen nichts, wenn wir in den Spielen zu unkonstant sind.“
In der Winterpause trainierte der TV Werne fleißig. Allen ist die Brisanz der kommenden Spieltage bewusst. Bei einem kleinen Vorbereitungsturnier am vergangenen Wochenende konnte der TV Werne sogar Saxonia Münster, Spitzenreiter der Oberligastaffel, schlagen. „Grundsätzlich ist die Oberliga wichtig für die Entwicklung dieses Teams. Wir hatten den Saisonverlauf ja auch so prognostiziert“, sagt Bakiewicz. „Die erste Saisonhälfte war für das Bilden des Mannschaftsgefüges wichtig und für das Heranführen unserer jungen Talente an das Oberliganiveau. Das hat sehr gut geklappt. Jetzt müssen wir in den Spielen die Ergebnisse folgen lassen.“ Gerade die beiden 16-jährigen Franziska Warnecke und Finja Schulte sind zu wichtigen Säulen der Startaufstellung geworden.
Die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte nach Plan, der TVW hatte eine kurze zweiwöchige Pause, um den Kopf freizukriegen und hatte dann mehrere Trainingseinheiten in Bestbesetzung. „Wir haben es zuletzt geschafft deutlich konstanter zu spielen. Wenn wir es gegen Sande schaffen mit viel Ruhe unser Spiel aufzubauen, dann gebe ich uns trotz Auswärtsspiel die Favoritenrolle“, sagt Bakiewicz.
In welcher Konstellation der TV Werne am Sonntag nach Sande reist, ist noch nicht klar. Sicher ist aber, dass das Werner Trainerteam seinen jungen Talenten weiterhin das Vertrauen schenken wird, das sie sich in der ersten Saisonhälfte verdient haben. Mit der Rückkehr der erfahrenen ehemaligen Stammkräfte hat der TVW nun aber ein weiteres Ass im Ärmel.