Werne. Die Oberliga-Volleyballerinnen des TV Werne haben ihr Auswärtsspiel bei VoR Paderborn II eindrucksvoll gewonnen und sich damit auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben. Mit dieser Trendwende hatte zu Jahresbeginn wohl niemand gerechnet, als der TVW mit nur elf Punkten auf einem Abstiegsrang lag. Sechs Wochen später hat der TVW zehn von zwölf möglichen Punkten aus vier Spielen geholt und seine Punktzahl aus der Hinrunde verdoppelt.
Damen Oberliga: Paderborn II – TV Werne 1:3 (22:25 25:23 23:25 19:25)
So hat sich der TV Werne nicht nur eine Menge Luft im Abstiegskampf verschafft, sondern sogar in die obere Tabellenhälfte vorgespielt. Drei Spiele vor Saisonende hat das Team von Uschi Warnecke und Bronek Bakiewicz fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Auch wenn weiterhin alles sehr eng beieinander liegt, ist Werne aktuell drauf und dran sein Saisonziel weit zu übertreffen.
„Wir haben immer gesagt, dass die Mannschaft Zeit braucht sich einzuspielen. Wir haben jetzt viel besser zusammengefunden und das zeigt sich in den Ergebnissen“, sagt Warnecke. „Einen großen Unterschied macht auch die Trainingsqualität. Durch die Rückkehrerinnen haben wir viel mehr Leute auf dem Training und können spielnäher trainieren.“
Gegen Paderborn II konnte der TVW mit einer starken Mannschaftsleistung auch das krankheitsbedingte Fehlen der beiden Youngster Amelie Wollny und Finja Schulte verkraften. Schulte, die sich in den vergangenen Wochen in den Vordergrund gespielt hatte, konnte durch Annika Lembcke stark vertreten werden. „Jede Spielerin hatte ihren Anteil am Sieg und wir konnten die Größe unseres Kaders super nutzen“, sagte Lembcke, die spontan eingesprungen war. Gegen Paderborn kamen alle Spielerinnen zum Einsatz und trugen nach drei umkämpften Sätzen dazu bei, dass Werne den Sack im vierten verdient zu machen konnte.
„Wir wollten von Anfang an hohen Aufschlagsdruck ausüben, weil Paderborn nach einfacher Annahme stark angreift“, sagt Warnecke. Das gelang dem TVW anfangs sehr gut. Werne ging mit 5:0 in Führung und konnte diese lange halten. Nach 19:13-Führung ließ der TVW die Zügel etwas schleifen und Paderborn kam mit ruhigerem Spielaufbau im Angriff besser zum Zug. Den ersten Satz konnte der TVW dank seiner frühen Führung retten (25:22), doch ab dem zweiten Satz entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Werne hatte Schwierigkeiten Paderborn konsequent unter Druck zu setzen und hatte kaum Antworten auf die gegnerischen Überkopfkombinationen. Werne hielt aber mannschaftlich geschlossen dagegen und so waren die Teams im zweiten Durchgang lange gleichauf. Erst zum Satzende bewies Werne die stärkeren Nerven und setzte sich zum 25:23 durch.
Im dritten Durchgang dann ein umgekehrtes Bild. Paderborn kam deutlich besser aus den Startlöchern und konnte eine frühe Führung den ganzen Satz über behaupten. Nach der Satzniederlage stellte sich der TVW taktisch besser auf Paderborn ein und das Zusammenspiel aus Block und Abwehr gelang viel besser. Libera Theresa Rottmann sorgte für einige sehenswerte Abwehraktionen und so vereitelte der TVW schnelle Paderborner Kombinationspunkte. Das machte letztlich auch den Unterschied und verhalf dem TVW zum deutlichen 25:19 und dem verdienten 3:1-Sieg.
„Eigentlich ist Paderborn viel zu gut, um so weit unten zu stehen. Aber auch das zeigt einmal mehr, wie ausgeglichen die Liga ist“, sagte Warnecke nach der Begegnung. „Ich bin sehr froh, dass wir diesen wichtigen Sieg mit einer tollen Mannschaftsleistung eingefahren haben.“ Danke seinem komfortablen Fünfpunkte-Vorsprung fällt nun erstmal Last vom TVW ab. Darauf ausruhen darf sich der Klub jedoch nicht – der Spielplan zum Saisonende hat es in sich. Seine letzten drei Spiele bestreitet der TVW gegen das Spitzentrio der Liga. In der Hinrunde holte Werne nur einen von neun möglichen Punkten.
Am kommenden Sonntag empfängt der TVW den drittplatzierten USC Münster III um 14.30 Uhr in der Linderthalle und sinnt nach der 2:3-Hinspielniederlage auf Revanche.
TV Werne: Steffi Stahl, Jenny Harhoff, Chiara Grewe, Mira Struwe, Leia Budde, Annika Lembcke, Anna Jäger, Marla Bergmann, Theresa Rottmann, Greta Lexius, Franziska Warnecke, Kim Varlemann