Werne. Seit einem Jahr gibt es nun das Repair-Café der Evangelischen Kirchengemeinde Werne und seitdem hat sich die Initiative der Gemeinde etabliert. Einmal im Monat verwandelt sich das Gemeindehaus an einem Samstag in eine Werkstatt der besonderen Art, wo Fachkundige und Interessierte sich gemeinsam für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft engagieren.
„Zum einjährigen Bestehen blicken wir auf zwölf Monate voller Begegnungen, Lösungen und geretteter Gegenstände zurück“, erklärt Sabine Strauß, Initiatorin des Repair-Cafés und Presbyterin der Gemeinde.
Reparieren statt Wegwerfen
Das Repair-Café ist Teil einer Bewegung, die in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen hat. Das Konzept ist einfach: Menschen bringen ihre defekten Alltagsgegenstände mit – vom Toaster über den Staubsauger bis hin zum Spielzeug. Ehrenamtliche Helfer, die über handwerkliches Wissen verfügen, unterstützen sie dabei, die Dinge selbst zu reparieren. Der Erfolg liegt darin, die Wertschätzung für Dinge zu fördern und ihnen eine zweite Chance zu geben.
„Es ist erstaunlich, wie viele Dinge sich noch reparieren lassen, die wir sonst vielleicht vorschnell entsorgt hätten“, erklärt Felix Wiorek, ehrenamtlicher Mitinitiator des Repair-Cafés. Für ihn ist das Repair-Café eine Möglichkeit, seine Fertigkeiten sinnvoll einzusetzen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun.
Ein Ort der Begegnung
Das Repair-Café ist aber viel mehr als eine Werkstatt – es ist ein lebendiger Treffpunkt für Menschen aller Generationen. Beim Reparieren kommt man ins Gespräch, lernt voneinander und bildet neue Kontakte. Besonders schön ist die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt: Jüngere lernen von älteren Generationen und umgekehrt.
Positive Bilanz nach einem Jahr
Die Bilanz nach einem Jahr ist beeindruckend: An die 200 Gegenstände konnten bereits gerettet werden – das reicht von kleineren Haushaltsgeräten bis hin zur Kettensäge und Kleidungsstücken. Dabei wurden schätzungsweise mehrere Hundert Kilogramm Müll vermieden, und die Besucher haben ein wachsendes Bewusstsein für nachhaltigen Konsum entwickelt.
„Für uns als Kirchengemeinde ist das Repair-Café ein wichtiges Projekt, weil es den Nachhaltigkeitsgedanken konkret umsetzt. Wir möchten zeigen, dass jeder etwas zur Bewahrung der Schöpfung beitragen kann, und das auf ganz praktische Weise“, sagt Pfarrerin Carolyne Knoll.
Ausblick auf die Zukunft
Nach diesem erfolgreichen ersten Jahr ist klar: Das Repair-Café der Evangelischen Kirchengemeinde ist gekommen, um zu bleiben. Es ist ein Ort, an dem Zusammenhalt, Nachhaltigkeit und Tatkraft aufeinandertreffen.
Die Termine für die erste Jahreshälfte 2025 stehen auch schon fest: 11.01.2025, 15.02.2025, 15.03.2025, 05.04.2025, 17.05.2025, 14.06.2025; immer von 10 bis 13 Uhr.