Mittwoch, Februar 5, 2025

Energieversorgung als Standortfaktor

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Werne. Ob Leistungsanträge von Ladeinfrastruktur, zusätzliche Energiebedarfe von Unternehmenoder zahlreiche Einspeiseanträge von Erneuerbare Energien: Das Stromnetz in Werne sei erheblichen Anforderungen ausgesetzt, die mit den jetzigen Kapazitäten nicht mehr abgedeckt werden könnten. Dies führe schon heute zu weitreichenden Engpässen bei der Energiewende und Einschränkungen bei Investitionen von Bestandsunternehmen in Werne, hieß es jetzt in einer Medienmitteilung der Wirtschaftsförderung der Stadt Werne.

Letztere hatte gemeinsam mit Wir für Werne e.V. und der Mittelstandsvereinigung MIT Werne lokale Unternehmen am 6. Mai 2024 eingeladen, um zu informieren und um Lösungsansätze zu diskutieren.

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„Konkret reden wir über Investitionen im höheren zweistelligen Millionenbereich und eine Vielzahl an neuen Arbeitsplätzen sowie die Sicherung von Bestandsarbeitsplätzen, die aktuell nicht umgesetzt werden können“, ordnete Wirtschaftsförderer Matthias Stiller zur Situation ein. Ohne den zeitnahen Ausbau des Ortsnetzes und die Erweiterung um ein neues Umspannwerk könne im Werner Norden keine Entwicklung für die dringend benötigte Energiewende stattfinden.

Arbeitgeber von über 3.000 Mitarbeitern informierten sich

„Allein am Autohof in Werne wollen fünf große Betreiber neue Schnellladesäulen in einer Gesamtleistung von 13,5 Megawatt (MW) errichten“, schilderte Dirk Wißel, Sprecher Sparte Netz & Infrastruktur und kommunales Partnermanagement bei der Westenergie AG, in der Runde. Dies allein entspreche mehr als der Hälfte des gesamten Strombedarfes in Werne. Zusätzlich benötigen Unternehmen weitere 15 MW für Betriebserweiterungen und energetische Anpassungen im Zuge der Energiewende wie z.B. Ladesäulen für Mitarbeiter und LKW.

Auf die Gleichzeitigkeit der Anfragen sowie die Größe der Leistungsbedarfe, die den jetzigen Gesamtstrombedarf der Stadt Werne verdoppeln würden, könne kein Ortsnetz vorbereitet sein, so Wißel weiter. „Leider können schon jetzt dringend benötigte Investitionen nicht getätigt werden. Energieversorgung wird zum Standortfaktor“, ergänzt Wirtschaftsförderer Matthias Stiller.

Privilegiertes Verfahren für Ausbau der Netzinfrastruktur

Für den Netzbetreiber bestehe eine gesetzliche Verpflichtung, die angefragten Bedarf schnellstmöglich bereitzustellen. Der Ausbau einer solchen Infrastruktur gelte als privilegiert und könne daher in schnelleren Verfahren umgesetzt werden. Aber allein die Lieferfristen vonTransformatoren für das benötigte Umspannwerk betrage mindestens 36 Monate. Deshalb sei schnelles Handeln gefragt.

Ziel muss es sein, dass der Netzausbau in seiner Größenordnung auch den zukünftigen Bedarfen standhält“, betonte Adelheid Hauschopp-Francke, die als Mitglied von Wir für Werne auch Ausrichterin der Veranstaltung war. Die Bundesnetzagentur benötige für die Planung konkrete Anträge und daher seien die Werner Unternehmen aufgefordert, ihre Bedarfe zu prüfen, vor allem im Hinblick auf die anstehende Energiewende im Verkehrsbereich. Was jetzt nicht beantragt werde, sei zukünftig auch nicht als Bedarf vorhanden.

„Glücklicherweise ist der Werner Süden noch über das bisherige Umspannwerk abgesichert und es kommt derzeit zu keinen Engpässen“, so Philipp Gärtner, Sprecher der MIT Werne. Man war sich jedoch einig, dass auch hier die Unternehmen möglichst bald Bedarfsanträge stellen sollten, um die Belastung des Netzes besser abschätzen zu können. Die Stadt Werne wolle gemeinsam mit Westnetz und Westenergie weiter transparent über die Umspannanlage und den Ausbau des Stromnetzes informieren, hieß es abschließend.

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